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Sonklar 308 Hsuklar
(Innsbruck 1847, Wagner,
gi-. 8".). Diese heute im Buchhandel
vergriffene Arbeit fand nicht nur in deut«
schen Fachblättern, auch im Panser
inilitairs" die aufmun-
her sonst so tüchtige Cadet zum Officier , nen Waffen" anerkennend gedachte. I m
befördert. Auf seine Bitte kam S. in das ! folgenden Jahre erschien in der nämlichen
damals in Agram stationirte (italienische) ^ Zeitschrift sein zweiter Aufsatz: .Ueber
Linien-Infanterie-Regiment König Wil< ! die Heeresverpflegung im Kriege", und
Helm der Niederlande Nr. 26, in welchem im näcbsten sein erstes selbständiges
er seine Studien mit großem Eiser und um Werk: „Abhandlung nder die Hlerrsncrmnltnng
so größerem Erfolge fortsetzte, da ihm die ! t>lr nlten Ainner im Frieden nnd Krieg, in der
Quellen zu seinerAusbildungdahier reich- begunderen Veziehnng ani die beiden Pllnpt-
licher flössen, als indem von den Stätten ^ zweige der Hceresuelznrgnng: Nesclldnnn und
der Cultur entfernteren Grenzorte. Noch
günstiger gestalteten sich nach dieser Rich.
tung die Verhältnisse, als das Regiment
von Agram nachGrah verlegt wurde. Dort
wurde S. zum Commandanten der Ca-
deitenftule des Regiments bestimmt, im
Sommer 184! einem Detachement der in
Grcch zusammengestellten Pionniei-Unter»
richtsabiheilun^ zugewiesen und im Früh-
jahre ls42 zum Baiaillons-Adjutamen
ernannt. Durch diese Anstellung vom
Compagniedienste befreit, benutzte S. die
freie Zeii. um zwei Jahre hindurch die
Vortrage über Phystk und Chemie am
Iohcmneum zu hören. Dieselben wurden
in höchst anregender Weise von dem da-
maligen Professor, nachmaligen General-
Secretür der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften Dr. Anton Schrötter
Md. XXXII, S. 1^ gehal-en und S.
von denselben derart gefeffel?, daß er
seine Wohnung in ein
chemisches Labora»
torwm umgestaltete und mit seinen Ex-
perimenten weit über die Grenzen der
laufenden Vortrage hinausging. Dabei
aber setzte er militärische Studien, Taktik,
Kriegsgeschichte. Kriegswirthschaft emsig
fort und betrat damals das in Oesterreich
nicht eben sehr gepflegte Gebiet des Mili-
tärschriftstellers, indem er in derSchel s'«
scken «Miiitär.Zeiischrift" (!844) seinen
ersten Aufsatz: „Ueber die Führung einer
Arriöre»Garde" veröffentlichte, dessen der
sächststre MilitärschrntsteUer von Pönitz
in seinem Werke: „Taktik der verbünde- terndste Würdigung. Im I^hre 1843
wurde das Regiment, in welchem S.
diente, nach Innsbruck verlegt. Die Herr«
liche Alpennatur dieses Landes eröffnete
S. neue Gebiete des Studiums und
Forschens. wozu erdurch Besteigung meh-
rerer der nächsten Alpenspitzen noch mehr
angeregt wurde Insbesondere war es das
Gletfcherphänomen, welches zunächst seine
Aufmerksamkeit fesselte und über welckes er
alle darüber erschienenenArbeiten zu Rathe
zog, ohne freilich aus denselben die ge>
wünschten Resultate erhalten zu haben.Ein
im Herbst l84» unternommener Ausflug
nach München steigerte auch sein längst
vorhandenes Interesse für Kunst, zu dessen
Bethätigung bisher immer nur der rechte
Anlaß gefehlt. Die nächstfolgenden Jahre
1846 und 1847 benutzte S. zur Erstei-
gung mehrerer Bergspitzen in d^r Nähe
von Innsbruck und zu einigen Ausflügen
in das Selrain-, Stubai>, Volderer- und
Zillerthal. Der Dienst 'brachte ihn nach
Vorarlberg, ein anderes Mal nach Süd-
Tirol. Im Jahre 1848 kam er mii seinem
Regimente nach Vorarlberg, später nach
Salzburg. Da übernahm Graf Coco»
nin i , der Erzieher des Kronprinzen, als
Oberst das Commando des Regiments,
und Sonklar , damals Oberlieutenant,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon