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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 318 -
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Seite - 318 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35

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Sonnenfels, Iuseph 318 ) Joseph vorderhand die authentischste Quelle — steht: gestorben am 23. April 1817, alt 83 Jahre, in der Wollzeile Nr. 827. an Altersschwäche, und nacb dieser Anzeige sind obige Angaben festgestellt. Sonnen- fels war israelitischer Abkunft. Sein Großvater war ein israelitischer Gelehr- ter und Oberlandesrabbiner der Mark Brandenburg zu Berlin. Sein Vater, so sich Per l in 3 ipm ann schrieb, wurde getauft, übersiedelte nackNikolsdurg (siehe über ihn dasNähere in den Qu. S. 332). Joseph, wie sein Bruder Franz (siehe über diesen den besonderen Artikel S. 315), wurden in dem bekannten an der Grenze von Mahren und Nieder»Oesterreich ge» legenen mahrischenStädtcken Nikolsburg, dessen Grundherrschaft das Fürsten- haus Dietrichstein war. geboren. Da die jüdisä'en Geburtsbücher ersi mit dem Jahre 5733 beginnen, so läßt sich sein Geburtstag und Jahr nicht feststellen. Der Nikolsburger Grundherr Karl Fürst Dietricöstein ^Bd. I I I , S. 302^ be- zeigte dem Vater bereits großes Wohl« wollen und war nicht minder gütig gegen dessen Söhne. Noch im Alter zeigte S. ein paar Groschenstücke, welche er als Knabe zur Belohnung seines Fleißes von dem Fürsten erhalten hatte. Joseph besuchte das Gymnasium der Piaristen in seiner Vaterstadt, lernte aber, nach sei« ner eigenen Behauptung, wenig und sprack Latein „wie der Hirt auf den hun> garischen Halden". Die Philosophie hörte er in Wien nach dem Zuschnitt jener Zeit und als er die Schulphilosophie been» det, zählte er erst 43 Jahre. Nun trat bis zum 16. Jahre ein Stillstand in sei' nen Studien ein. nur unterbrochen durch den m manchem Iünglingsleben auf- tauchenden Entschluß: Geistlicher oder wohl gar Mönch zu werden, ein Parorys- mllS. der wenig bedeuten will, da er schon nack einiger Zeit wieder vergeht. So auch bei So nnensel s. Indessen war sein Vater, durch mißliche Verhältnisse gezwungen, auf ein Dorf übersiedelt und daselbst lebte S. ohne Zuckt. ohne Lei- lung, nahezu verwildernd, und so gesckah es. daß er mit einem Male Lust zum Sol> datenstande empfand und in der That auch Soldat wurde. Er diente nun unter dem Namen Joseph Wiener ^wie er zu diesem Namen kam, siehe in den Quel« len über Sonnenfels ' Vaters im Re» gimente Deutschmeister, welckes damals, um die Mitte des 18. Jahrhunderts. in Klagenfurt stationirt war. I n diesem Regnnente blieb S. fünf Jahre und war wahrend derselben zum Nnterofsicier vor- gerückt. Aber sie waren für ihn nicdt ohne Nutzen gewesen. Sein Oberst Frei» Herr von Laßwitz und sein Hauptmann Freiherr von Elvenich waren ihm wohlgesinnt. Die viele Muße. welche ihm sein Dienst ließ, verwendete er, das in den Studien Versäumte nachzuholen, insbesondere verlegte er sich auf Sprachen und erlernte von französischen Deserteu- ren französisch, als sein Regimen nach Böhmen kam, von den Mädchen in So» botka und Iungbunzlau, wie S. in dem von ihm selbst geschriebenen Fragmente seiner Lebensgeschichle berichtet, böhmisch. Dabei las er viel, freilich alleS durch und unter einander, Lohenstein und Kl ipph a'usen, Telander und N e u- kirchen, machte Verse 5 laH o f m a n n s« waldau und studirte wohl auch neben- bei Alchymie. Das Regiment, dessen Station öfter gewechselt worden, kam zu» letzt von Ungarn nach Wien. Indessen hatten sich die Vermögensverhältnisse des Vaters einigermaßen gebessert und da die Aussichten im Soldatenstande schlecht ge< nug waren, dachte S. seine Entlassung, zu nehmen. Durch Vermittlung der Für-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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