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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 328 -
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SonnenfelS) Joseph 328 Sonnenfels, Joseph eigentlichsten Verstände ist er ein Schrift« sieller der Menschheit, der von allen seinen Arbeiten, die er mit so vieler Weltkennt' niß und allgemeinem Wohlwollen vollen« dete. die ersprießlichsten Folgen erlebt hat. Er hat selbst im peinlichen Rechte, in der Polizei- und in dem Finanzwesen Verbess'.'rungcll gelehrt und durchsetzen helfen, die die Glückseligkeil unzähliger Geschleckt»! vermehren. Er hat mit ent- schloffenem Muthe dem falschen Geschmacke auf der Bübne und in den Hörsalen sicd entgegengesetzt und den guten einzuführen getrachtet. In seinem Vortrage, den er bald in rednerischen Schmuck, bald in ge- sellschaftliche Prosa kleidet, findet man das Gedrungene und Glänzende mit Ein- falt undLeichtigkeit- feinen Wih und lachen- der Satyre mit rührender und strafender Moral vereinigt. Unerschrockenheit u:id feste Stärke des Geistes, Einsicht. Ersah, rung, ein lauterer Geschmack und die thäligste Wahrheitsliebe beseelen Alles, was er schreibt und lassen die kleinen Un> ebenheiten und Flecken des Styls. die seinem raschen Auge vielleicht zu gering und klcinlick schienen, nur wenig bemer« ken." Nach allem, was in Vorstehendem in einer gedrängten Sklzze zllsammenge- fcißt ist. kann seinen Gegnern nicht besser als mit der unumstößlichen Wahrheit ge- - antwortet werden: „Nicht was und wie der Mensch gewesen, sondern was er geleistet, das hat Werth in der Geschichte". Und die Biographie unseres S o n n en- fels ist dock nichts anderes eigentlich als eine Geschickte seiner Leistungen. Weitere Details.' über die Quellen zu seiner Le- bensgesckichte, über sein Verhältniß zu manchen Zeitgenossen, wie zu Klotz. Lessing, und die Ansichten derselben über ihn, wie jene von Göthe und G r ä f- fer, über seinen Vater, seine Familie, lein Wappen, sein Testament, über seine Bildnisse u. s. w. vergleiche unten die Quellen. I. Uebersicht der gedruckten Schriften von Son- nenftls in chronologischer Folge. Sonnen selg' gesammelte Schriften. Erster bis zehnter Band (Wien 1783—1787. 80., mit dem Brustbild? von Sonnenfels. 6 Thlr. 16 Gr.) l. Bd.: Fragment des Vertrauten (S. 1—96); Der Mann ohne Porurtbeil. Erste Abtheilung (T. 97—364); — 2 Bd.: D.r Mann ohne Vorurtheil, Zweite Abtheilung (370 Seiten); — 3. Bd.: Der Mann obno Vorurtheil. Dritte Abtheilung («03 Seiten); — 4. Bd.: Anhang zum Mann ohne Vorurtheil (T. 1 bis 48); Theresia und Eleonore (S. 99 biS S 364); — 5. Bd.: Das weibliche Orakel (S. 1 — 130»; Briefe über die Wienerische Schaubühne, von einem Flanzosen (S. 13l bis 3i»2); — 6. Bd.: Fortsetzung der Briefe über die Wienerische Schaubühne (S. 1—437) l^oer leisende Franzose ist nämlich Herr von Sonnen fels selbst); — 7. Bi>.: Ueber die Liebe des Vaterlandes (S. 1—223), sum die Hälfte gegen die im Jahre 1771 erschie- nene Ausgabe vermehrt. Vergleiche darüber S. 340.- Sonnenfels und Göthe); Neber die Aoschaffun^ der Folter (S. 1 — 131); — 5. Bd.: Rede auf Marien Theresien (S.'1 bis 64); Die letzten Tage Marien There> fien6 (S, 63—100); Die erste Vorlesung in dem akademischen Jahrgange 1782 (S. 101 bis 14«) i Das Bild des Adels (S, 147 bis S 1?L); Ueber den Beweggrund d>r Ver» Wendung (S. 177—2t)4); Von der Beschei- oenbeit im Vortrage seiner Meinung (S. 203 bis 242); — Ueber den Nachtheil der uer« mehrten Universitäten (S. 243—272); Er- munterung zur Iecture an junge Künstler (S. 273—2!>6); von der Urbanität der Künst- ler (S. 297-324); Varlcunent5rede My- lordö ""^ über die Aufhebung des Jesuiten- Ordens. Aus dem «I^ouclou ^'ki'onioie" übersetzt von Just. Traugott Pra ide l , Vtei» ster der freien Künste in Leipzig (S. 323 bis S. 348); Von dem Verdienste drs Porträt- Malers (S. 349-410; — 9. Bd.: Auf den Tod Kaiser Franzens (S. 1—8)! Da6 Ge- sicht des Sohnes Sela Haschernesch über Franz den ersten römischen Kaiser (2. 9—22). Bei der Dcmksagungsfeier über die Genesung Thelesiens im Jahre 1767 (S. 23—28); Auf den Tod des Feldmarschalls Grafen von Daun im Jahre 1766 (S. 29—34); An Katharina Iaquet über die Rolle der Grä-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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