Seite - 332 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Bild der Seite - 332 -
Text der Seite - 332 -
Fonnenfels, Joseph 332 SonnenfelS) Joseph
uon Grass. Geätzt von Leicher. 8". lVrust«
bild in Dreiuiertelprosil; gutes und nickt
häufiges Blatt. Nach Gräffer's Ausspruch
unbedingt das treueste, in jeder Hinsicht ge-
lungenste BildniĂź S.'s. Es lefindet sich
auch bei d<>m I. Vande seines „Handbuchs
der inneren Staatsoelwaltung".^ — 7) Un-
terschrift im Medaillon: Sonnenfels. Unter'
halb in der einem Denkstein ähnlichen Platte.-
Hui Ndoi-k po^et > Verda., kuiini, prokbrro
et vit2M nn^eliäei-o vero. O. Hlai-Ic leoit.
1783, i>". sAuch als Titelbild im 5. Bande
der „Gesammelten Sämsten" von Sonnen»
fel s (Wien 1753). — 8) A. Grass p. Poch.
larn 2c. (8°.) Brustbild. — 9) Unterschrift
unter dem Medaillon: Joseph > von > Son«
nenfels. Schleuen »o. (gr. 8°). ^Brustbild
im Prosil. Auch vor dem 14 Bande (177U)
von Nicolai 's „Allgemeine deutsche Bi-
bliothek". — 10) Unterschrift: Joseph von
Sonnenfels. Gemalt von F. Mesner, k. k.
Maler. Demselben (nämlich Sonnenfel s)
gewidmet von seinem Freund Schmutzer.
In Wien zu finden in dcr k. k. Kupfer«
stecker-Ak^emie (4". , Medaillon. BĂĽste im
Profil), Im Jahre 1769, wie aus einem
Bluse von Sonn en fels an Klotz erbellet,
gestocden. Der Wiener Kupfersiecher Ferdin.
Landerer stack ein satnrisches GegenstĂĽck
dazu, welches den bekannten Hanswurstspieler
I . von Kurz als Betn.ndon darstellt. —
ll) Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners
und Xyloqrapben. Dem in den W a ldheim'-
schen „Mußestunden" ähnlich, nur ist das
Vrofil linksgekehtt, während jenes rechtsge«
kedrt ist. in der „Neuen illustrirten Zeitung"
(Wien,«. C.Zamarski,kl. Fol.).—l2)Hol,;<
schnitt, odne Angabe des Zeichners und Xy<
loaraphen in Waldheim's „Mußestun-
den" l863. S. 2^. — i^) Eine, Photographie
nach dem Stich? von Jacob Schmuzer.
sVcrgleicke da>ĂĽder die Recensionen und
Mittheilungen ĂĽber Theater unl> Musik
IX. Jahrgang (!863), S. 332. in der Rubrik:
„Lüo.'<lc>s".)
I I I . SĂĽnnenfels'^ater. Der GroĂźvater unseres
Sonnenfels, genannt Rabbi Michael,
init dem Beinamen „der Fromme", war ein
angesehener iiraeliiiscker Gelehrter unc> lebte
in den Jahren l7i5 bis 1725 als Stadt«
und Landrabbiner zu Berlin. Dessen Sohn,
der den Namen iPerlin L ipmann, nicht,
wie ihn d'Elvert und LetteriS nennen.
Perl in fĂĽhrte, war gleichfalls ein tĂĽchtiger
Orientalist, und lebte auch mehrere Jahre in der preußischen Hauptstadt. Später aber
wanderte er aus, begab sich zunächst nach
Eisenstadt in Ungarn, und von dort nach
Nikolsburg. einer fürsiliä) Dietrichstein'schen
Herrschaft in Mähren, wo er sich bleibend
niederließ, mit seinen beiden Söhnen Franz
und Joseph zur katholischen Religion ĂĽoer<
trat— die Mutter blieb dem Glauben ihrer
Väter treu — und nun den Namen Alois
Wiener annahm, unter welchem auch
unser Sonnenfels im Regimente Deutsch«
meister diente. Der alte SonnenfelL war
in Nikolvburg bei seiner Standherrsckafr,
den Dietrichstein's. sehr beliebt und geachtet,
auch die dortigen Piaristen hatten den
gelehrten Orientalisten in besondere Affec»
tion genommen, und bedienten sich seiner
Kenntnisse bei ihren orientalischen Studien.
Aber seine Vermögensverhältnisse hatten sich
verschlimmert, und er sieoelte später nach
Wien ĂĽber, wo er Lehrer der Sprachen des
alten Bundes an der Wiener Hochschule,
darauf hebräischer Dolmetsch, u>w in Wür«
digung seiner Verdienste im Jahre 1746 in
den Adelstand mit dem Prädikate von
Sonnenfels erhoben wurde. Dieses letz»
tere nahmen dann seme Söhne als bleiben»
den Familiennamen an. — Die Titel der von
dem alten S o nn e n fe l s herausgegebenen
Schriften, sind: „^uüiiiea LanFuiniä 112.ULL»
oder Jüdischer Bluteckel« (Wien 1733, 8",).
— „I^piL I^'6iu8 5ive luLtituKoneä Ü6-
drucks liQ^nks inetkocio kotioloßicg, pro»
poLit^e", deutsch und lateinisch (Wien 1736,
' l>o., M2^.). — „(.''onti-ovei'LjHü cum ^uäasis
proär>>mi lidri äno" (Wien l7ö8, tz« . mos.).
Die dieser Schi ist uoraog eschickte Vorrede
aus der Feder seines älteren Sohnes Joseph
wird gewöhnlich als dü> erste gedruckte 3lr<
beit bezeichnet, mit welcher Joseph von
SonnenfelS in du> Oeffentlichkeir getreten.
Dem ist jedoch nicht so. denn diese Vorrede
datirt aus dem Jahre 1758, aber schon ein
Jahr frĂĽher gab S 0 nnenfels in Gemein-
schaft mit dein nachmalige,' Präsidenten der
vereinigten Hofcommission in politischen und
Iustizsachen. Mathias Wilhelm von Ha an,
ein «8i>LeilN6u ^uri5 301-1«3.11 ioi" heraus. —
„Sendschreiben an'?a,t6i- Domin. Ferdinand
Sterz inger über zwei hebräische Wörter:
Okarwmin und LsNskatsuein" (Wien 1768,
4°.). Eine fernere Schrift des alten S 0 n<
nenfels. betitelt ,Fhristeatholiiches Schau,
brod", gelang mir nirgends aufzufinden, da<
her ich auch ihren vollständigen Titel und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon