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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 333 -
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SonnenfelS) Joseph 333 ) Joseph das Jahr, in welcher sie erschienen, nicht anzugeben vermag. IV. Sonnensels' Familie. Eine solche im strengen Sinne des Wortes ist nicht vorhanden, denn S. war wohl verheirathet. aber seine Ehe kinderlos. Ebenso kinderlos blieb die Ehe seines Bruders Franz. Joseph war mit Theresia Ha^, einer Tochter des Oberamtmannes von Fulneck, und Schwester des Propstes zu NikolK. bürg und nachmaligen Bischofs von König« grätz Johann Leopold Hay ^Bd. IX, S. <03^, den man „Oesterreichs Fenelon" nannte, vermalt. Die Frauen beider Brüder galten für ausgezeichnete Schönheiten. Jene Joseph's hieß im Zirkel der Freunde, und in der Freimaurerloge, deren Meister Son, nenfels war, „Aspasia". ebenso ihrer An« muth wegen, als wegen ihres munteren Witzes. Sonnenfels war. ohne Vermögen zu hinterlassen, gestorben. ^Siehe unten „S o n» nenfels' Testament".) Die Witwe erdielt in Würdigung der Verdienste ihres Gatten den Betrag seiner Gehaltdezüge als Pen» sio'n. Sie starb am 15. Mai 1820, drei Jahre nach ihres Gatten Tode, im Hause Nr 7U2 in der Unteren Bäckerstraße. Ihr Nachlaß fiel in Gemahheit ihres letzten Wil- lens an ihre Verwandten. Diese waren: ihre Schwester Eleonora verehelichte Freiherrn von Neffzern; der Sohn ihrer verstorbenen Schwester Antonie vermalte Franz von Praitfchopf, k. k. Rittmeister; die Kinder einer dritten Schwester, der verstorbenen von Birken stock sBd. I, S.406). und zwar.- Hugo. zu Ydbs .seßhaft. Anton ie . Gattin deS Banqusers Bren» tano zu Frankfurt; dann der Sohn der verstorbenen Schwester Anna vermalten Gott f r ied von So deck; die fünfte Schwester Theresens von Sonnen, fels. war eine vrrmalle von Stern stein. Joseph uon Sonnenfels, obgleich durch den St. Scephans'Orden zum Freiherrntitcl berechtigt, schrieb sich nie Freiherr, wird aber hin und wieder so genannt, was wohl auf einer Verwechslung mit seinem Bruder Franz beruht, der in den Frei< Herrnstand erhoben worden. Die Gemalin Franzens, Aosnlie. war eine Tochter des Nikolsvurger Apothekers Geyer. V. Sonnensels' Testament. Da uns dieses in« teressante Document Aufschlüsse gibt, über Sonnenfels' Vermögensuerhältnisse. so sei es hier seinem aanzen Wortlaute nach mit- getheilt. Es ist in Briefform an seine Frau gerichtet, und lautet: „Ich besitze kein Ver- mögen, das ist bekannt; ich habe mich wäh- rend meiner vieljährigen arbeitsamen Lauf« bahn nur bestredt, meine Pflicht zu erfüllen, nicht Vermögen zu sammeln. Meine Gattin (Theresia vonSon nenfels geborene von Hay) brachte mir dreitausend Gulden zur Mitgift, deren Empfang ich hiermit noch einmal bestätige; ich versprach selbe mit sechstausend Gulden zu widerlegen; diese neuntausend Gulden sind eine Schuld, zu deren Bedeckung ich wünsche, daß alles, was ich besitze, zureiche, wobei ich zu bemerken habe, daß, was von dein vorhandenen Sil» ber mit 1. s. bezeichnet ist, meiner Gattin angehört. Toll über die Bedeckung der Neun» tausend etwas erübrigen, so sei meine Gattin hieoon die Erbin. Das edle Weid wird, da ick ihr keine Schätze zurücklasse, den unde« scholtenen Ruf ihres Mannes, und die Ach. tung, die er sich bei seinen Mitbürgern zu erwerben duS Glück hatte, alö einen schätz, baren Nachlaß beachten. Der Armuth nach Kräften beizustehen, habe ich nicht bis hier verschoben. Ich ersuche aber meine Freun, din, an daS Armen-Institut fünfzig Gul< den abzuführen. Ihrem wohlthatigen Herzen überlasse ich, mein Dienstvolt nach Ver- hältniß ihrer Dienstjahre und der dem Hause bezeugten Ergebenheit zu belohnen. Uno nun, theuere Gefährtin meines Lebens, empfange die Versicherung, daß meine innigste Ver- ehrung und Dankbarkeit für die Glückselig» keit von acht und vierzig Jahren mich hin» aus über das Grab beglücken wird. Ich empfehle Dir nicht, mein Änoenken sters werth zu halten. Ich kenne Dich, und bin mir bewußt, durch mein stetes Bestreben dieß um Dich verdient zu haben. Wien, am l. Hornung <8ll. Sonnenfels." — Der ganze Erlös uon S onnenfels' Habfeligkeiten, der als Vice.Präsident der Hofcommission des politischen Gesetzwesens starb, betrug nur 300u fl. W. W. Die Decoration des Ste« Vhans-OrdenS, die er neben dem Com- mandeurkreuze des rothen Adler, und des Danebrog-Oroens trug, wurde im Nachlasse vermißt; man vermuthete, daß ein Verehrer deS Staatsmannes das übrigens materiell nicht werthvolle Kreuz sich zugeeignet habe. VI. Sonnenfelg' Wrab. Sonnenfels starb im Alter uon 85 Jahren in Wien. in der Wollzeile Nr. 82? (alt). Seine Leiche wurde im Dom St. Stephan feierlich eingesegnet und auf dem Friedhofe St. Marr beerdigt.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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