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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 334 -
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Sonnenfels, Joseph 334 SonnenfelZ) Joseph Die kaiserliche Wiener Zeitung entdält die genauen Angaben darüber. Das Grab batte dasselbe Schicksal gehabt, wie das Mo- zart's. Schon im Iadre l843 hatte der Negistraturödirector der damaligen vereinig- ten Hofkanzlei Trini m el (pseudonnin Emil) Klage erhoben daß das Grab vergessen sei. Später suchten seine Verehrer die letzte Ruhestätte 5eg uin Oesterreich vielverdientel, Mannes. wahrscheinlich ihn mit seinem auch verdienstvollen Bruder Franz ver- wechselnd, in Nikolsburg in Mäbren. wo sie auch thatsächlich S^ttd^eintrümmer^ des Denkmals mit dem Namen Sonnenfels fanden. Aber das ist nicht des Joseph von Sonnenfels, sondern seines Bruders Franz Grad, wonach die Notiz der „Neuen freien Presse" l867. Nr. l l8 l : in der „Kleinen Chronik" zu berichtigen 'st. VI I . Sonnenfels' Standbild. Da3 Andenken cm Sonnenfel.6 war nach seinem im Jahre 1«l7 im bohen Alter von 85 Jahren er- folaten Tode bald erloschen. Die nack uieljahrigen sck'veren Kämvfen gewonnene Ruhe wirkte ;u behaglich, um viel an einen Geisteökämpser, wi>.' 2. zu dei:ken, welche Sorte Menschen edei: zu fener Zeis nicht im besten Gerüche stand. War ja doch der ganze Krirg6janimer zunächst durch die Erhebung der Geister gegen die Jahrhunderte alte Bedrückung der roht'n Gewalt hervorgerufen worden Also alles, was nach Geist schmeckte, hatte für die maßgebenden Kreise ein'-'n mehr oder minder unangenehmen Beigeschmack. Nur Hormapr erinnerte ab und zu an den Felsen, hinter dessen Spitzen und Kan> ten die Sonnenstrahlen oelklärend aufblitzten, den Sonnenfels aber in seinen „Oester- reichischen Plutarch", wo ihm mindestens eben so gut ein Platz gebührte, als einem halben Dutzend Anderer, die darin stehen, eine Stelle einzuräumen, wagte er doch nickt, wenn er ihm auch in seinem Taschenbuch für vaterländische Geschichte eine ausführliche Biographie ^84l . S. 12?—l34) einräumt. Der Erste, der das Andenken an Sonnen« fr ls auffrischte, und es in einer für jene Zeit (1836) fast kühnen Weise that. war der alte Gräffer, welcher damals schrieb.- „Die pragmatische Biographie und Charakteristik SonnenfelS'. der da einzig durck sein Genie und seine schöpferische Thatkraft so Großes gewirkt, wie nie vor und wahrscheinlich nach ihm kein Einzelner, wäre wohl ein edler Stoff für eine eigene PreiSaufgabe! Nie wird Oesterreich des Lehrers so vieler seiner wichtigen Staatsmänner und Pro- fessoren vergessen können, wenn er gleich kein öffentliches Monument hat." Nach Gräf fer und zum Theile durch ihn bemächtigten die Fran kl'schen „Sonntagsblätter" stch des ver« dienten Mannes, den ste immer, und immer wieder — wie es die S. 34l u. 342 verzeichneten Quellen sattsam beweis^i — den Lesern in an« regender Gestalt vorführten, und den Wienern ins Gedächtniß riefen, was Sonnenfe ls gctdan, wer Sonnenfels gewesen. Und wieder gingen zwanzig und mehr Jahre vor< über, und in der Noth der Zeiten, und im Kampfe ums Dasein, ward auf Sonnen« fels, wie auf manches Andere vergessen, bis sich der bekannte Publicist Baue r n s cd m id lVo. I, S. ls8), der als Genieinderath von der Großcommune Wien in ihren Nath- körper war gewählt worden, an ihn und zur rechten Zeit erinnerte. Es galt die Balustrade der Elisabethbrücke über den Wienfluß mit Berühmtheiten der österreichischen Geschichte zu schmücken. Und da war es Bauern« schmi.d, der in seiner Stellung als Ge< meinderath ein entscheidendes Wort hatte, und „welcher, wie der Verfasser der „Geistes« strömungen" in der „Neuen freien Vresse" (1873, Nr. 2830) schreibt, „die großen Oesterreicher wie Wenige zu würdigen verstanden, und um sie ht-rzuzadlen, nicht die volle Fingerzahl der beiden Hände brauchte" sdas ist eine Schmähung Oesterreichs, gegen weläie zu protestiren der Aulor dieses 3«'rikons sich berechtigt glaubt^, den Gedanken aussprach: auch Sonnen fels neben anderen geschicht-- lichen Personen auf die Elisabethblücke zu stellen. Der Gedanke griff durch. und an demselben Tage, an welchen den Ver? urtheilten in Oesterreich das letzte Symbol einer starren Vergangenheit, die rasselnde Eisenkette abgenommen, an dem Ta^e, an welchem die ent,uürdigende Prügelstrafe auf» gehoben wurde, wurde auch von dem Stand- bilde jeneS Mannes die Hülle abgenommen, der sein Lebelang gegen die Feinde der Menschenrechte, gegen die fortschrittliche Entwicklung gekämpft. Und dieser Mann war Sonnenfe ls , dessen Statue seit November l867 auf oer Elisabethbrücke Wien aufgestellt ist. VI I I . Sonnenfels' Denktafel. Zur Erinnerung an den fünfzigjährigen Todestag Sonnen» fe l ö' veranstaltete der volkswirtschaftliche Ver- ein in Wien am 24. April 186? eine öffentliche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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