Seite - 8 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Bild der Seite - 8 -
Text der Seite - 8 -
Sonnleithner, Ignaz 8 Sonnleithner^ Ignaz
eine klangvolle, trefflich geschulte Baß«
stimme und verband damit einen schönen,
ausdrucksvollen Vortrag. Hanslick in
seiner „Geschichte deS Concertwesens in
Wien" berichtet uns, daß die Wohnung
des Advocaton I)r. I gnaz von Sonn»
leithner ei.ier der vorzüglichsten Haus»
Altäre des musikalischen Cultus in Wien
war. Eine bedeutende Anzahl von Kunst,
freunden und Künstlern fand sich bei
Ignaz S. in den Jahren 4813—4824
zu regelmäßigen Uebungen ein. Kammsr<
musik, Arien. Chöre und die zu seiner
Zeit sehr beliebten Quartett-Arrange»
ments von Ouvertüren und Symphonien,
auch v-on ganzen Opern und Oratorien
wechselten in zweckmäßiger Folge. Die
Sonnl e ithner'schen Kränzchen sind
auch noch dadurch besonders wichtig, daß
in ihnen und durch sie Franz Schubert's
Lieder und Vocal.Quartette einem große»
ren Kreise bekannt wurden. Welcher
Kreis von Kunstnotabilitäten aber sich
in S.'s Hause zusammenfand, dafür ein
Beleg geben die Namen: Bocklet.
Haizinger, Iansa, Mol ique. Ne>
stroy,Hellrnesberger Vater, Schu-
panz igh. Ungher, Worzischek
u.A. Wilhelm Böcking's: „Musika-
lische Skizzen auä Alt > Wien" in den
„Recensionen und Mittheilungen übcr
Theater. Musik und Kunst" (1862, Nun,,
mer 24) geben ausführliche Ausschlüsse
über das musikalische Leben in Sonn»
leithner's Hause. Und so war Sonn«
lei thner als Rechtssreund unermüdet,
gewissenhaft und uneigennützig, als Lehrer
freundlich und wohlwollend gegen seine
Schüler, als Kunstfreund fördernd und
anregend und ist als Menschenfreund
durch die Gründung der oberwähnteri
Versorgungsanstalt seinen Mitbürgern
unvergeßliö. Er zählt zu jenen Person»
lichkeiten Wien's, die längst ein äußeres Zeichen ihrer Würdigung, wie ja unsere
Zeit damit nicht zu kargen liebt, verdient
haben. Die kaiserliche Regierung hatte
den verdienstvollen Mann bei Lebzeiten
wiederholt gewürdigt und ihm iin Jahre
1800 taxfrei den Titel eines kaiserlichen
Rathes, im Jahre 1823 den erbländi-
eschen Adelstand verliehen. Ein Sohn des
Verdienstvollen ist der nicht minder ver-
diente Leopold von Sonn le i thner ,
dessen Lebensskizze S. 11 folgt.
Adelstands'Dip lom ciäo. 14. Juni 1828.
— Recensionen und Mittheilungen über
Theater und Musik (herausgegeben oon Fürst
Czartory 6 l i) , (Wien. Redaction. Druck uno
Verlag von I . Löwenthal. 4".) V I I I . Iahrg
(1862), S. 369- „Musikalische Skizzen aus
Alt«Wien". Von Wilhelm Böckina. —
Oesterreichische N a ti onal» Cncr, klo«
pädie oon Gräf fer und Czikann (Wien
1837. 8«.) Bd. V, S. ?«. — Al lgemeine
Theate r.Z eitung. Herauf, von Adolph
Bäuerle (Wirn, ur, 4«.). Iakrg, l83l,
Nr. 146. S. 3l)2; Inhrg. 1«4l, S. 799. —
O este rre i ch i sch er Zuschauer, herausg.
uon I . S. Ebersderg (Wien, gr. 8".).
Iahru. 1«37. 35d. I I I , S. !>l2, und Jahrg.
1838, Bd, 5 V, S. 144». — Naßner (K.
S. I)i'.), Uniuersal'Lcxilon der Tonkunst.
Neue Handausgabe in einem Bande (Stutd
nart 1ti49. Franz Nobler. Lrr.<"".) S, 791. —
H ans l i ck (Eduard), Geschichte oeS Concert,
wesens in Wien (Wien !«<>!>. Brauinüller.
«r. 8",) S. 14l).
Wappen. Quadmter Scliild. 1: in Blau
eine goldene strahlende Sunne; 2.- in Gold
eine aus dem Schilorörandc hervorschauende
dlohe Hano, die eine goldene Wage üdrr ein
schwarz gebundenes geschlossenes Vuch mit
rothen Blättern und Rand hält; 3: in Gold ein
geflügelter MercuriuSstau, u»d4: inSchwarz
sieben goldene Sterne auf folgende Art
gestrllt — nämlich links oben, schräss rechts
eins und einö, und unten rechts zwri und
zwei. dann wiederum links nahe am Schi!»
desrande einer. Auf dem Schilde steht ein
rechtsgekehlter, gekrönter Turnierhelm Auf
der Krone schwebt zwischen einem offenen
schwarzen Adlerfluge die strahlende goldene
Sonne des ersten FeldeS. Helmd ecken.
Diese sind rechts blau. links schwarz, beider»
seets mit Gold unterlegt.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon