Seite - 27 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Bild der Seite - 27 -
Text der Seite - 27 -
«Kargo (Genealogie) 27 Sorgo (Genealogie)
61
befindet sich in der jetzt bei den Franzis«
kanern in Ragüsa aufbewahrten „Vidlio-
.4/)^?s?i^i«i ^ . 2 ^ , Xatixis istorico ci-iticks
«ull» antiokitii, ätoriH s Istts^atui-a, äs' Üa>
sussi (liaz>U52 1800—««03, 50.) tomo I I ,
x. 249 <t 2tt6.
I. Die Familie Forgo. Die Sorgo. im Illy«
rischen auch als Seicovich oder Sorgo«
ceoich erscheinend, sind eine alte albanesische
Familie, welche im Jahre 1272 während einer
großen Hungersnoth Schiffe mik Sorgo (eine
Art Getreide) beladen, nach Ragusa schickte und
dem Senate die ganze Laduna zur Beifügung
stellte. Dafür verlieh ihr derselbe das ragu-
sanische Patricia: uno führte die Familie
seither den illyrischen Namen Sjerkovich
oder Sorgovich oder So ra o cevich. und
im Wappen drei Sorgo.Hehren. Ein Pasko
Sjerkor ich, erster Ministcr bei Gjorgj
Despota erhielt Trplica zu Lehen. Seither
blieben die Sorgo (Verkooich) in Dal>
matien ansähig und zählt»n bald zu den
ersten und angesehensten Familien des Lan«
des. Sie bekleideten nicht nur die höchsten
Aemter unter der Republik und wurde in
besonders wichtigen Fällen zu Missionen in
andere Staaten, namentlich in das benach»
barte S?rbirn und Bosnien und selbst nach
Constantinopel verwendet, auch der Nuhm
in den Wissenschaften und Künsten blieb ihnen
nicht fremd und als Förderer derselben sind
sie im ganzen Lande noch heut gerühmt und
geachtet. Sie nennrn sich Eoinr Sorgo
und ein Zweig von ihnen ist im Jahre 1600
oon den Königen Spaniens zur herzoglichen
Würde erhoben worden. Eine genealogische
Tarstellung ist bei völligem Mangel an
Quellen nicht ausführbar gewesen und selbst
die nun folgenden dürftigen Notizen sind in
den verschiedensten Werten zerstreut.
II. Einige beinerkenblvertlie Sproßen der Fainil.it
Sorgo (Scrkouich, Sorgooich oder Sorgocevich).
l. Andria Sorgo (geb. zu Ragusa im
Jahre l353, gest, l378), genannt Franko.
Entfaltete frühzeitig ausgezeichnete Dichter»
gaben, wovon er Proben sowohl in der illy<
rischen, wie in der italienischen Tprache gab.
Er erregte damit große Erwartungen, die
aber nicht verwirklicht wurden, da ihn bereits
im Alter von 23 Jahren der Tod dahinraffte.
Seine poetischen Versuche werdln in Hand" schrift aufbewahrt. — 2. Antonio duca di
Sorgo lebte in der zweiten Hälfte des
!8. und in dcr ersten des laufenden Jahr«
Hunderts. Er gehört jenem Zweige der Gra»
fen von Sorgo an, welche von den Königen
von Spanien die Hrrzogswülde erhalten
hatten. Graf oder duca Antonio spielte
in der Napoleonischcn Periode eine Rolle.
Er war Gesandter Ragusa'ö in Paris; als die
Republik unterging, veikaufte er alle seine
Güter und lieh sich in Paris nieder. Wäh»
rend des Wiener Kongresses that er alllö
Mögliche, um die Wiederherstellung seines
Vaterlandes zu erlangen oder wenigstens die
Zahlung oeS Nagusa versprochenen Schaden.
ersatzeS und der ihm genommenen baaren
Capitalien durchzusetzen, aber er elreichte
nichts. In Paris beschäftigte er sich mit lite»
rarischen Arbeiten, u. z. zumeist mit For«
schungen über die slavischen Sprachen und
gab er wohl zunächst Veranlassung zur Er-
richtung eines besonderen Lehrstuhls für die
slavische Sprache am Oolle^s c!« I'i'n.nce.
Im Druck gab Antonio herauö: ^I^i-aFmenä
sur I'kiätoii'O poliü<iu6 «r Un6i-:ni-s cis
I'2uci6unL i-«yub!ia.uo cl6 I^agusa st gui' la
Ia.uHUk dlavs (?Hi-iü 1839, K".), wovon eine
italienische Nrberieyung des Canonicus Mi«
schiato in dei Bibliothek der Fionzitzkaner
zu Nagusa aufbewahrt wird; — viel früher
csltj^uß", u. z. ber,it6 im Jahre tt>U8. srin
„>Ic-moii's l>ur li«. iHn^us st 1sL ^nosurs äs5
peu^iQ» !>!a.vsl>" erschienen; —feiner erschien
von S. : «6ul 1l>. vN!« o 1'Kncisuno ^si»li-
dli<iu6 äs liÄsuLs"(l'^lis ,5".); — dann
gab er heraus das Epos seines Urahnes „OZiuHu
posmO ii^risn" (Paris l«38, lj«uclonin, 6«.),
— und das französische Journal „7^ Isinpü«
vom 5. Jänner l83<» enthält seine „Istti-s
H Nuäbdu 6k!vsrl!-", wovon aber auch ein
Sonderabdruck erschien. In diesem Schreiben
spricht Sorgo seinen Dank aus für die von
Saluerte in seiner Schrift: «I)s In oivili-
sation VcniLS st liü^uss" ausgesprochenen
Ansichten. s6ii'uüi'e?/l cii i?l'tlü vecc^i'a ^ i -
meo?ls .1ö^at<^, Oi^ionÄ^io dio^r^üco HsZli
nomini iüULNi 6sN^ valNH2i2> (Visnn»,
y ^ara 183«, I^sclinsi- 6 Nkttara. 8".) ?. 2«:^.!
— 3. Vernardin Sorgo (geb. in Nagusa
gest. im Jahre 1719). Er widmete sich drin
klösterlichen Beruft und wurde Benediktiner.
Auch er besaß' die seiner ganzen Familie
eigenthümliche Lust und Liede für dir Wis
senschaften und war ein wegen seiner Weis-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon