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Sourdeau, August 4
folgt, da er stets zu den entschiedensten
Anhangern Oesterreichs gezahlt hatte.
Der Vater Sourdeau wendete sich
auf seine-r Flucht zunächst nach Cöln
am Rhein, und nachdem er seine Fa-
milie daselbst geborgen hatte. kehrte
er nach C^stel de Breuze zurück, wo er
aber bald von seinen Verfolgern auf.
gefunden und im Kampfe schwer am
Kopfe verwundet wurde. Um weiteren
Gefahren für sein Leben zu entgehen,
verbarg er sick. und erreichte auf
geheimen Wegen, die damals im Rück>
zuge besindliche kaiserliche Armee, welcher
er sich anschloß, worauf er. endlich zu
fe'ner Familie in Cöln gelangte. Als
die Franzosen siegreich vorrückten, war
auch in Cöln nicht langer seines Blei-
bens. und so beschloßer, in Frankfurt
am Main weitere Zuflußt zu suchen,
mußte aber auf der Reise dahin in Lim»
bürg an der Lahn H^lt ma.-ren, da ihn
seine Krankheit hinderte, die Reise fort»
zusetzen. Dort erlag er auch im Alter
von 64 Jahren den Folgen seiner Kopf-
wunde und des sonstigen auf der Flucht
erlittenm Ungemachs am 10. Juni
1795. Als bald darauf auch seine
Schwiegermutter Elisabeth Freiin van
Swie len im Tode ihm nachfolgte,
begab sich die Wüwe mit ihren Kindern
über Würzblng und Regensburg nach
Wien. Im Jahre 1798 schritt die Witwe
zur zweiten Ehe mit Joseph Conte
di Rossett i , der zu Trieft lebte, und
nun übersiedelte die ganze Familie
nach Trieft, wo ste ihren bleibencen
Aufenthalt nahm. Sä'on im folgenden
Jahre 1799 trat der Sohn August
als Fähnrich in das Regiment Groß-
herzog von Toscana, wurde aber bei
seiner vorherrschenden Vorliebe für die
Marine, indem er die Officiersstelle
aufgab, am 20. November 1799, als i August
Marine-Cadet in der k. k. Kriegsmarine
aufqenommen. Im Jahre 1800 nahm
er auf der k. k. Flottille an der Be>
lagerung ron Genua thätigen Antheil,
und machte 1803 eine Expedition nack
Marokko mit, wobei er die Gelegenheit
fand, sich bei einem vor Cadir statt,
gefundenen Schiffbruche, durcd die Net-
tung von Mannschaft und Papieren,
verdient .zu wachen. Seit 1804 zum
Schiffsfähnrich befördert, betheiligte er
sich mit Auszeichnung an verschiedenen
kriegerischen Unternehmungen der kaiser«
lichen Flotte und ward beim "Ausdrucke
des Krieges 1809 der mit geheimen
Auftragen betrauten Gesandtschaft nach
Neapel beigegeben. Nach dem Friedens»
schluffe wurde er als Capitänlieutenant
zum 26. I t fanterie» Regiment versetzt,
worauf er sich seinen Austritt mit dem
Charakter als Schiffslieutenant erbat,
um in der englisch'italienischen Legion
auf Sicilien an dem Kriege gegen
Frankreich theilzunehmen. Bereits bei
der Ausrüstung dieses Corps eifrigst
thätig, machte er später als Major in
demselben die kühnen und glücklichen
Streifzüge an der oberitalienischen Küste
mit, bis ihn die 1814 bei dem Sturme
auf Genua empfangenen, schweren Ver«
wundungen nöthigten, seinen Abschied
m nehmen, und nach Oesterreicd zurück»
zukehren. Im Jahre 1820, in der k. k.
Kriegsmarine als Schiffölieutenant wie»
der angestellt, wurde er 1826 zum Cor>
vetten-Capitan, 1833 zum Fregatten»
Capitän, und 1833 zum Linienschiffs'
Capitän befördert, und 184-.5 als
General» Major in den Pensio lsiiand
versetzt. Wahrend dieser Zeit führte er
folgeweise das Commando auf der
Goeletie „Sofia'", der Brigg „Emo",
der Corvette „K^rolina" und den Fce«
gatten „Hebe" und „Guerricra". kreuzte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon