Seite - 43 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
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So»ic 43 Sovic
sich einen „akademischen Künstler" nannte.
I n den Palästen und Kirchen Wien's sin»
den sich mehrere Arbeiten seines Meißels.
So ist daS im Jahre 1813 in der Karls-
kirche aufgestellte, nach Füge r's Entwurf
in Granit ausgeführte Denkmal des
Dichters Heinrich von Col l in, sein
Werk. Das 13 Fuß hohe Monument ist
auf der Granitfläche mit Hautreliefs aus
weißem Marmor geschmückt. Während
T'schischka in dem unten bezeichneten
Werke.eine gan; genaue Beschreibung
dieses schönen Denkmals gibt und als
ausführenden Künstler desselben aus-
drücklich Soutner bezeichnet, fehlen
sein Name und somit nähere Nachrichten
über ihn in den Seite 327—400 dieses
Werkes enthaltenen Notizen über öster-
reichische Künstler. Auch in Patuzzi 's
seiner Geschichte Oesterreichs angehängten
Künstlerliste fehlt sein Name. Ebenso
suchte ich in anderen Werken über Oester»
reicbs Kunst und Künstler und in zahl.
reichen Kunst« und Kunstausstellungs-
Katalogen vergeblich nach seinem Namen.
Tschisch^a (Franz), Kunst und Alterthum in
dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836,
Beck. ur. 8".), S. 19. — Naal er (G. K.
Dr.), NeueS allgemeines Künstler »Lenkon
(München <lj29. E, A. Fleischmann. «".)
Bd. XVII , S. lu'>.
Lovic, auch Sovich, Mathias, n. A.
Matthäus (slavischer S p r a ch f o r>
scher, geb. zu St. P e t e r s b u r g
im Anbeginn dcs 18. Jahrhunderts,
gest. zu Osero in Dalmatien 1744).
Sein Vater Chersin stand zu St. Pe-
tersburg in Diensten des CzarS Peter
des Großen. Der Lohn verlor den Vater
in seiner Kindheit und kam d.inn als
Waise in das HauS des russischen Admi«
ralS Zmajevich. wo er eine sorgfältige
Erziehung erhielt. Als auch Zmaje»
vich starb, beredete ihn Matteo Ca ra- man Md. I I , S. 278^ nach Dalmatien
zu kommen. S. folgte diesem Rufe und
über Verwendung des damaligen Erz«
bischofs von Zara. Zmajevich, eineS
Bruders des obigen russischen Admirals,
fand S. Aufnahme im Eollegium der
Propaganda zu Rom. Dort neben dem
Studium seiner theologischen .Berufs«
Wissenschaften beschäftigte er sich fieißig
mit dem Studium der glagolitischen
Codices, die sich daselbst vorfanden,
unterstützte Caraman in der Correctur
der liturgischen Bücher und bei seinen
anderen literarischen Arbeiten. Darauf
wurde er zum Vczdiakon an der Käthe«
drale von Osero, einer dalmatinischen
Insel, ernannt, welche Stelle er bis an
sein Lebensende bekleidete. Daselbst be>
schaftigte sich S. mit linguistischen Stu»
dien. namentlich der älteren slavischen
Dialekte, wurde auch wiederholt nach
Rom berufen, um bei den Emendationcn
des slavischen Breviers mitzuwirken,
folgte aber nur einmal und dann nicht
wieder der an ihn ergangenen Berufung.
Bei Lebzeiten gab er nichts heraus, doch
fand stck in seinem Nacdlasse eine vollstan«
dige Umarbeitung derSmo triskij'scden
Grammatik, in welcher vornehmlich die
Vorrede wegen der literarhistorischen No.
tizen über slavische Handschriften und
Siicker, welche S. theils kannte, theils
selbst besaß, von Fachmannern als sehr
schätzbar bezeichnet wird. Diese Hand^
sckrift gelangte später in Besitz des um
Förderung geistiger Bestrebungen im
Lande Krain hockverdienten Sigmund
Freiherrn vonZois und von da in die
Laibacher Lyceal-Bibliothek. Eine andere
Arbeit seiner Feder, die „KiÜ635wni
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i" der Conte Rados Antonio M i-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon