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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Seite - 58 -
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Seite - 58 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

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Span, Martin L Namen Petz; eS wird doch nicht die in fünf Auflagen erschienene bekannte »Cha» rakteristik Joseph I I . " . von Johann Pezzl, damit gemeint scm? —Feiner schrieb Span über Anregung deS Buch- Händlers B a u e r, eines berüchtigten Wiener Nachdruckers, eine Broschüre über den Nachdruck, worin natürlich der« selbe gerechtfertigt wird. Span schrieb über diesen Gegenstand, wie er eS eben verstand, oder doch richtiger —nicht ver« stand, und die damalige ,Wiener Lite» ratllr'Zeilung" trumpfte daS Machwerk mit der Bemerkung ab: „Statt diesen wichtigen Gegenstand mit der vollen Fa» kel der Wissenschaft zu beleuchten, hat man fich begnügt, einen schwachen Span aufzustecken". Ob Mangel aller Lebens- daten möge Gräffer 's Charakteristik, dieses originellen Kauzes ergänzend ein» treten: „Span war. schreibt Gräf fer , ein ehrlicher Schwabe, stets gesund; eS ging ihm gut und doch schimpfte ?r den ganzen Tag. Bonlanger und Du« puiS waren seine Leute. Vo l t a i re lackte er aus. obwohl er selbst ein starker Skeptiker. Er lehrte Griechisch und Latein. Da war cr fest. Sonst 5n literis nicht sehr bewandert, ohne Belesenheit. Er war verholzter Pedant, giftig mit den Schülern, mit allen Leuten, spitzig ab- sprechend, arrogant, grob, doch ein seelen» guter, herzlicher Mann, ein ndlicver. echt österreichischer Patriot. Als L.htec füllte er seinen Platz würdig aus. Er war emst und streng gerecht, durchaus unzugäng- lich. Er hatte zwei Pensionen, als Lehier des Kronprinzen und als Gymnasial» Lehrer. Ein sogenanntes Scandal gab eS, als er im Wiener Converiationsblatte die Autorität Göthe's rectificirte. Auch Schiller's Gedichte volirte er; er zeigte, wie sie nach den Gesetzen der Logik und Form sein sollten. Ter Geist war ihm z Span, Laurenz überall Nebensache. Seine zwei Bände: «Vrgrnndrte Würdigung der deutschen Nicht- Kunst" — sind sein Portrat nnd höchst er> götzl-ich. Sonderbarerweise kennt ihn kein neuerer Literaturhistoriker, nicht M en> zel, Laube, Gottschall. Kurz, und doch hat er eben in seiner Absonderlichkeit ein Recht — nicht vergessen zu werden. Auch in Brummer's „Deutschem Dich- ter-Lerikon", wo ihm als Verfasser des Trauerspiels „Hermann der Cherusker" cin Platz gebührt, fehlt er. Noch sei be- merkt, daß der bekannte Sprachforscher I . S. Vat. Popowitsch M . XXIII, S. 108^, in seiner Art auch ein Ori- ginal, Span's Freund war. und daß dieser viele Original»Manuscriple von Popowitsch besaß. Seine Umschrei» bung des Göthe'schen „Das Veilchen" lsiehe ConversationSblatt1821, S. 103) sollte in keiner Chrestomathie der deut- schen Dichtung als Muster und Unicum der gelungensten Verballhornung fehlen. F r a n k l (Ludwig August). Sonntagsblätter (Wien. s<>.) I I . Iahra. («8«), S. 30. — Goedeke (Karl). Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. AuS den QueUrn. (Hannover 1859. Ehlermann. 8«.). P-h. m , S. 846, Nr. 449. — Gräffer (Franz). Kleine Wiener Memoiren, historische No» vellen. Genrescenen. Fresken. Skizzen u. s. w. (Wien 1843, Fr. Veck. 8«.) Bd. I I , S. 82. Cin Laurenz Span von Spanow (grb. zu Saaz in Böhmen l539. gest. ebenda l573) war ein berühmter Arzt dcs lt». Jahr» Hunderts und ein gewandter lateinischer .Poet. Er hat des Hippokrates „Äpbo- rismen" in lateinische Verse übertragen, und sie mit einer Widmung an Kaiser Mar i . mi l ian I I . 1370 in Breslau drucken las» sen; außerdem ueiöffentlichte er einige latei» nische Lobgedichte und besorgte den Druck einiger Schriften des Bohuslaw Lobkowih von Hassen stein ^Bd. XV, S. 3l4. Nr. ?). Auch einige geistliche Lieder sind von ihm vorhanden. S p a n's Bildniß, nach einer Zeichnung von I . Kle inbaro aus dem Jahre 17'2, hat I . Ba lyer in Prac, ge< stochen. lVe lze l (Franz Martin). Abbil,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sonnklar-Stadelmann
Band
36
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
376
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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