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werthe seineS handschriftlichen Nachlasses,
derüberdießnock mehreres Andere enthält.
Behufs seiner Forschungen besuchte er
seit einer Reihe von Jahren das k. k. Hof-,
HauS- und Staatsarchiv in Wien und
daS königliche allgemeine ReichSarchiv in
München. Er stand mit anderen bewähr»
ten Forschern wie: Alfred Ritter von
Arneth. Franz Pfei f fer, Tb. von
Karajan in engerem Verkehre und aus»
ländische Gelehrte, welche sicb in Salz«
burgs Archiven und Bibliotheken Raths
erholen wollten, wandten sich meist an
ihn, als den bewahrten Forscher und
Kenner auf dem Gebiete der heimischen
Geschichte. An den beiden Wissenschaft-
lichen Vereinen Salzburgs, nämlich an
der Gesellschaft für Salzburger LandeS«
künde, und am Museum, nahm er, letzte»
rein seit 1834, ersterer seit ihrer Grün-
dung im Jahre 1860 angehörend, leb»
haften thätigen Antheil, wurde in beiden
im Jahre 1868 zum Verwaltungsrath
gewählt und blieb es bis 1873, in
welchem ihn zunehmende Kränklichkeit
bestimmte, eine Wiederwahl entschieden
abzulehnen. Im Jahre 1869 trat er
dcm eben gegründeten ärztlichen Verein
in Salzburg bei und blieb eS bis zu sei«
nem Tode. Als mit einem Male die
Frage wegen Errichtung einer Hochschule
in Salzburg an die Tagesordnung kam.
lrar S< einer der eifrigsten Förderer die«
scs Gedankens, schrieb auch aus diesem
Anlasse eine in seinen Schriften angege-
bene Broschüre, ohne jedoch einen Erfolg
erzielt zu haben. S. hatte sich in Wien
am 11. November 1830 mit Karol ine
Decker, der^n Familie aus dem Elsaß
stammt, vermalt. Aus dieser Ehe stammte
nebst mehreren Töchtern nur ein Sohn.
Rupert , der, während er noch den
Rechtsstudien oblag, im Alter von erst
21 Jahren am 13. Juli 1873 durch den Tod dahingerafft wurde. Daß der Sam-
meleifer des Vaters auch auf den Sohn
übergegangen, beweist eine höchst inter«
ejsante Sammlung von Salzburger Sie-
geln, welche er hinterlassen hat. Der Ver-
lust seines hoffnungsvollen SohneS hatte
den Vater zu tiesst gebeugt und mag
nicht geringen Antheil an dessen frühem
Hinscheiden gehabt haben. S. starb im
Alter von 62 Jahren, nachdem er in den
letzten Jahren mit wechselnden Erfolgen,
aber immer vergeblich gegen ein Uebel
angekämpft hatte, von dem er im Jahre
1873 zum ersten Male ergriffen worden.
Außer wiederholten Velobungen und
ah. Anerkennungen, welche dem humanen .
und umsichtigen Arzt für seine opfer-
willige Thätigkeit zu Theil wurden,
schmückte der Monarch, nachdem S. im
Unglücksjahre 1866 neuerdings seinem
schweren Berufe mit aufopfernder Thä«
tigkeit sich hingegeben, denselben mit
al). Handschreiben vom 13. December
1866 mit dem Ritterkreuze deS Franz
Iosep'y'Ordens.
Salzburger Zeitung 1877. Nr. 63. 65,
66, 67 und 68, im Feuilleton: „Dr. Leopold
Spatzeneggrr". Von F.
Spatzier, Johann (Naturforscher,
geb. zu Iägc rndor f in Oesterreichisch«
Schlesien 16. Mai 1806). Von seinem
Vater zum Pharmaceuten bestimmt, trat
er nach beendeten Volbere'üungsstudien
in seiner Vaterstadt in die Apotheke „zum
Engel" ein, diente daselbst zwei Jahre
und begab sich alsdann nach Wien, wo
er in den Jahren 1823 und 1826 den
pharmaceutischen Curö an der Wiener
Hocbscdule durchmachte. Dann kehrte er'
nach Iägerndorf zurück, versah seit 1826
daselbst die Apotheke „zum schwarzen
Adler" durch neun Jahre als Provisor,
worauf er Anfangs Jänner 1835 die-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon