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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Seite - 83 -
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Seite - 83 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

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Spann, Joseph (Sohn) 83 Spann, Joseph (Sohn) faßten die in Wien studirenden tirolischen Jünglinge den Entschluß, unter sich eine SchützeN'Compagnie zu bilden, auf eigene Kosten an die bedrohten Grenzen ihrer Heimat zu eilen und ihre Berge von den Rothhemden zu säubern. Spaun's Mutter, Fanni von Roner, stammte selbst aus einem Roveredo'er Geschlecht, also auch I o sep h von Spaun wurde Von den begeisterten Tirolern aufgefor- dert. mit ihnen zu ziehen. Der junge Spaun. dem die Zuständc oder richtiger Umtriebe, welche auf der Aula herrsch« ten. längst nicht mehr gefielen, hatte bald seinen Entschluß gefaßt und den Vater gebeten, ihn auch mit seinen Landsleuten ziehen zu lassen. Der Vater gewährte ihm seine Bitte. Aber dieß genügte noch nicht dem hochherzigen Jünglinge. Etliche Tage vor seiner Abreise meldete er sich ohne Vorwiffen seiner Eltern bei seinem Professor, um seirie Semestralprüfung, welche in jcner Zeit weder gefordert, noch geleistet wurde, abzulegen. Er be« stand nun die Prüfung so ausgezeichnet, daß sein als eben so streng wie gerecht anerkannter Professor gegen Andere den Ausspruch that: Er habe gar nicht auf« hören können, ihn zu examiniren, so vor« trefflich habe er geantwortet. Am Morgen des 13. April 1848, bevor Spaun mit der Compagnie von Wien abzog, em> vfing A noch die heiligen Sacramente. und dann ging es hinaus in den Kampf. Wie fich die jungen Helden benommen, ist bekannt, nachdem der Zweck erreicht und die Grenzen von Watschen gesäubert waren, löste die Schützen«Compagnie stch auf und Spaun kehrte ins Vaterhaus zurück, um seine. Studien fortzusehen. Als er die trostlosen Zustände in der Aula, welche mittlerweile einen geradezu Hochverratherischen Charakter angenom» men hatten, gewahrte, ließ eS ihm weiter keine Ruhe, und wir können, waS er that, nicht schöner, kürzer und treffender sagen, als mit G r i l lpa rzer'S in dem auf den Jüngling geschriebenen Gedichte enthal- tenen Worten: „Da spricht er fromm den Vater an: Sollich die Fäulniß erben? Ansteckend ist. ich fühl's, der Wahn, un> schuldig möcht' ich sterben". Seiner Bitte, für die Dauer des Krieges in ein vor dem Feinde stehendes Iager-Baiail» lon eintreten zu dürfen, willfahrte der Vater, und als auch von Seite des KciegsministeriümS die Bewilligung kam. trat S. als Cadet in das 9. Iager-Ba. laillon ein. Dasselbe stand damals vor dem Feinde in Italien. I n vicr Mona- ten war S. zum Lieutenant befördert worden. Als S. bei der Truppe anlangte, dauerte noä> der Waffenstillstand. Am 12. März 1849 aber wurde derselbe ge- kündigt. Und nun erst fühlte sich der 19jährige Jüngling in der richtigen Stimmung. Seine Waffenbrüder erzähl- ten später von ihm, daß' er mit der Be» sonnenhell eines Veteranen die feurige Tapferkeit deS 19jährigen Helden ver» einigte. Eä kam der Schlachttag von Novara heran (23. März). Spaun stand mit seinem Zuge bei der äußersten Vorhut des linken Flügels. Dreimal von der Uebermacht deS Feindes zurückge- schlagen, sammelte er stels wieder seine in Plänkl^rkette aufgelösten 3eute und drang an ihrer Spitze immer wieder vor. DaS dritte Mal. bei Erstürmung und Besetzung eines auf einer Anhöhe gele» genen Meierhofes, traf ihn die todtliche Kugel durck die Brust. Zwei Jäger brachten ihn zurück, einer von ihnen wurde todtgeschossen, der andere verwun- det und Spaun blieb hilflos liegen, die Unserigen wurden zurückgedrängt, der Feind kam über ihn und plünderte ihn aus. Am 24. März beim siegreichen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sonnklar-Stadelmann
Band
36
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
376
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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