Seite - 93 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
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r> Christoph (I.) 93 Spaur, Christoph Andreas
Johann (Hans) als dieselben. — 4. Chri-
stoph (II.) (gest. um 4342), Sohn des
Mathias (III.) und der Ursula von
Neudegg. war Ritter und Erbschenk in
Tirol. Am 25. September 1479, erschien er
mit seinem Vater Mathias auf der Herren»
dank im Landtage zu Wien, und im Jahre
4 308 befand er sich auf dem Landtage in
Krems. Er war Besitzer der Herrschaft En-
zersfeld in Niederösterreich, nach dem Tode
seines Vaters Erbe von Pottendrunn. auch
war er Herr von Hohen eck u no Besitzer deS
Dorfes Tustorf. Seine Gemalin war Bar«
bara von Nainlnlrg. Sie scheint ihm keine
Kinder geboren zu haben, und mit ihm erlosch
dieser Zweig der österreichischen Linie, welche
seit mehr als einem Halden Jahrhundert aus
Tirol nach Oesterreich herĂĽber gekommen
war. — 3. Christoph Andreas (geb.
30. November 4543. gest. 4tt Jänner 1643).
Von der ersten Hauptlinie ^Stammtafel 1),
ein Sohn des HauptmannS auf dem Nons-
derge Ulrich Freiherr von Spaur mit
Aatharinll von Nadruzzo und Bruder des
IohannThomas ls.o.S.99,Nr.2ä1. Erst
46 Jahre alt, erhielt er als Neffe des Bri<
rener Cardinal < Bischofs Christoph von
Madruzzo am 3. Juli 1539 ein Cano-
nicat in Brisen und wurde Domherr in
Trient. Die Studien machte er an der Hoch.
schule in Löwen. Am 13. Februar 1570
wurde er Domdecan. hielt am 42. Sep.
tember d. I . seine Primiz im Dome. und
am 22. October 4874 berief den 31jährigen
Plälaten der damalige Salzburger Erz.
bischof Johann Jacob Khuen uon Be»
lasi »Bd. X I , S. 235, Nr. 1) auf den
vacanten Bischofstuhl von Gurk. Am 6. Au»
gust 4577 wurde er alS innerösterreichischer
Regierungspräsident installirt und am 7. Fe>
bruar 4601 nach Brixen postulirt. Daselbst
regierte er — leider nur 42 Jahre — in aus«
gezeichneter Weise. Er setzte den von seinem
Vorgänger begonnenen Bau der bischöflichen
Residenz fort, erbaute uom Grund aus
das Kapuzinerkloster, erweiterte die dortige
Domschule nach dem Plane des Weihbischofs
S imon Feuerstein zu fĂĽnf Gramma-
ticalclasseri, stiftete am 19. November l6l)7
ein Prirsterhaus. fĂĽhrte 46(14 eine neue
Städte»Ordnung ein. sorgte für eine erhebende
Kirchenmusik, führte die sonntägliche Kinder»
lehre ein. eiferte gegen den Wucher und war
ein großer Wohlthäter der Armen und Krc>n<
ken. Im Jahre 1609 lieĂź er bei Daniel
hann H. Zedler, kl. Fol.) Band XXXVIII,
Sp. 1252 sein im Verhältnisse zu anderen
genealogischen Artikeln der früheren Bände
dieses Werkes nachtheilig abstechender Arti-
kel dürftigster Kürze und Mangelhaftig«
keit). — v « I?ami1ii3 "lriäL ntin is.
Opera. insäir.T 6s1 p. <3i2.l!FliLc>3toino äk
Volano. Oa.i>. XXI: OstamNik Oll. sx^u-
rentiurQ ^uauniK6. Manuscript in der
Sammlung des verstorbenen Anton Frei»
Herrn Mazze t t i von Roccanooa.
^Band XVII, S. 203). — Hsa^si <Vaeo^ a
.^?lio«l'o>>, psriocli storioi st roxo^raüa 6sUs
Va,M äi ^on s 80I0 usi I'irolo moriäiQ-
UHis. (^ovsrtzäo 1803 , l^uigi Nlll<:li63lliii,
40.) x. 88. 108. 109, 140. l 13 und noch an
anderen Stellen. — Hlitioloßia. I r i -
äoQtiQH Lvu, Oatalozus NaoleZillZrieoruw.
oiviratis ot OioLLL5i3 I'riäsiitiuks. Oap.
XXV. Handschriftlicher Coder in der Samm«
lung des oben genannten Freiherrn M a z«
zetti. — IIuQäiu8 2lsti-oxoli'5 saUsbur-
3susi5 (^tisxonae 1749), I'om.. I, p^. 304.
— Hangle, Osi-NLnia 8»<:r2 (^u^. Vwäei
1729, ^ol), 1>oiu. I l , x. 838. — >Iicl.rsnc>,
Kooaäsmioo a^iato o85i» Oiaulran o6L l: 0
» äi
( i^us. I^Ii^po äe oonti cli Ioaur 20. (l780).
III. Einige besonders hervorragende SproĂźcn
des Wrasengeschlechtes Spaur. 1. Anna Ge-
nevra, fiehe Mar ia Clara sS. 94. Nr. 7a)
im Terte. — 2. Eaöpar ss. Christoph (I.).
den folgenden). — U. Christoph (I.) lebte
im l5. Jahrhunderte, ist ein Sohn Sigis»
muno's (l.) und der Barbara Fuchs
von FuchSberg; er wird zugleich mit sei«
nen BrĂĽdern Jacob, Caspar. Math ias
und Sigl l iund unter denjenigen genannt,
welche dem in seiner Burg von den Auf«
rĂĽhrern belagerten Kaiser Friedrich I I I .
am 29. Jänner l463 bei der Vertheidigung
mitgeholfen, und in Folge dessen am 3l. Jan»
ner i464 in den Freiherrnstand waren
erhoben worden. In diese Angade stimmen
jedoch die verschiedenen Quellen nicht über«
ein. Während Fugger in seinem „Spiegel
der Ehren des HauseS Oesterreich" nur die
Brüoer S igmund, Math ias und Chri«
stoph unter den Vertheidig-ern der Burg
nennt, erscheinen in Emmert 's „Darstel»
lung der Erblandämter in der gefürsieten
Grafschaft Tirol", die BrĂĽder Easpar.
Christoph'(I.). Jacob und ihr Vett^r
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon