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Spaur, Johann Anton 97
Riedl Aufsatze.'„Salzbura's Domherrn von
1514—1806". im VI I . Vereinsjakr (1867)
der „Mittheilungen der Gesellschaft für Salz-
burger Landeskunde", erscheint S. 193 unter
Nr. 243 auch Ignaz Ioseph GrafSpau r.
Daselbst ist der 8. Mai 1829 als sein Ge-
burtsjahr bezeichnet Das ist offenbar ein
Druckfehler. Statt 1829 soll 1729 stehen,
aber die zu seinem Namen gehörige Stamm-
tafel Nr. 243 bezieht sich nicht auf ihn,
sondern auf den Grafen Joseph Johann
Michael Spaur . — lü. Johann (Hans)
lebte im lä. Jahrhundert, ein Sobn P e>
ters (I.) mit Dorothea von Laatsch
s^iehe Stammtafel 1^. H a n s soll mit
seinen Vettern Christoph (l.). Caspar
und Jacob dem in seiner Burg am 29. Jän-
ner <463 belagerten Kaiser Friedl ich III.
beigesianoen, und dafür mit allen seinen
Leibeserben am 29. Jänner 1463 in den
Frei Herrn stand erhoben worden sein.
Nach Fugger's „Spiegel der Ehren deS
Hauses Oesterreich", S. 695. wären es aber
die Gebrüder S i g m u n d (II.) , M a«
thias (M.) und Christo.pH (l.) von der
österreichischen Linie s!ieke dieselbe Stamm«
tafel^ aewesen. Eine weniger erbauliche
Denkwürdigkeit erlangte aber Hans durch
die von ihm in Gemeinschaft mit Hans
von Mord ach erfundene schlechte Schand»
und Schindmünze — daher Schinder»
linge genannt — welche zu prägen und aus»
zugeben ihm der Kaiser gestattete. Doch hatte
der Kaiser Friedrich auch noch anderen
Privaten wie: dem Gratzer Bürger Balthasar
Eykenberger; dem Andreas Paumtir»
cher, Gespan zu Preßburg in Ungarn;
dem <3illier Feldhauptmann Johann von
Nittowecz,- seinem Rathe Andreas Weiß.
.priacher, und dem Grafen Siamund
von St. Jörgen und Pösmg gleichfalls
die Erlaubniß gegeben, solche Münzen zu
schlagen. Johann erscheint mit Verena
von Lichtender«, welche ihm vier Söhne,
darunter den Danie l sS.93, Nr. 8) und den
Leo ^S. llw, Nr. 32), und nne Tochter Ka.
tdar ina, gebar, als der Stammvater der
zweiten Hauptlinie des Hauses S p a u r
und somit aller heut nock blühenden Zweige
dieses Geschlechtes. — 17. Johann An-
ton (I.). Ein Sohn des Freiherrn Andreas
mit El isabeth Völs zu Inzingen.
Freiherr Johann Anton (I.), der auch
einfach als An ton Freiherr von Spaur
erscheint, war kaiserlicher Ralh und Kämmerer
v.Nurzbaw.bioar Lerikon. XXXVI. sHedr. Spanr, Johann Michael
und wurde am !2. Oct. 1633 in den Reichs»
grasen stand erhoben, und dieser mit Di-
plom sl6a. Prag 27. I lmi 163? von Kaiser
Ferdinand I I I . bestätigt. Sein Veiter
Dominik Vig i l von der zweiten Haupt<
linie ssiede die Stammtafel 5) erhielt mit
Diplom <iäo. Schloß Edersdorf (bei Wien)
am 23. Octoberi637 den Orafenstano. —
1«. Johann Anton (II) Grastest. 1712),
ein Sohn des Grafen Johann Anton (I.).
Von der dritten Hauptlinie s^iehe Stamm-
tafel 7) Graf Johann Anton (II.) war
kaiserlicher geheimer Rath. oberöfterreichischer
Regierungs-Präsident und Statthalter zu
Innsbruck. Während des Einfalles der
Bayern am 26. Juli 1703 wurde er gefangen
gehalten; 1704 verbesserte er, weil er glücklich
auS der Haft befreit worden, das Spaur'sche
Beneftcium zu St. Anna in der Pfarrkirche
zu Innsbruck. Von Margaretha The.
rese vermalten Gräsin Pergen (gest. 1700).
einer Schwester seiner Stiefmutter, ererbte er
Schloß und Herrschaft Emmerberg nächst
Wienrr'Neustadt, welche er aber wieder (1709)
an Anna Isabel la Gräfin G il le is ver»
kaufte. Graf Johann Anton (II.) war
mit seiner Cousine Narie Uagonlcikl, Tochter
des Grafen Johann Spaur , oermält,
welche ihm drei Töchter und drei Söhne
gebar. Diese letzteren waren: J o h a n n
Franz N i lhe lm, geheimer Rath. Regie»
rungs-Präsident und Statthalter zu Inns-
bruck, der Vater des Wezlaler kaiserlichen Kam-
merrichters Franz Joseph ss. d. S. 86^
Leopold Maria Joseph, zuletzt Fürst'
Bischof von Brixen sS. 101. Nr. 33). .und I o.
sep h, der in daS Prämonstratenserstift Wil«
tau dei Innsbruck eingetreten war, und
daselbst den Klosternamen Marian us ange«
nommen hatte (S. 99. Nr. 27) — 19. Johann
Vaptist lsiehe die besondere Ledensskizze
S. i06). — 20. Johann Franz Wilhelm
(geb. 2S. Juni 1697. gest. 1739). Von der
dritten Hauptlinie, ein Sohn des Grafen
Johann Anton (ll.) uno Magdalen a s
von Spaur lsiehe Stammtafel ?j. Ver-
gleiche über ihn Johann Anton (II.) ldiese
Spalte Nr. 1« im Texte) — 2l. Johann
Michael, (geb. 7. Juli l63li, gest. 22.,
n. Ä. 27. April 4725). Vom dritten Ast der
ersten Hauptlinie ssiehe Stammtafel 4^, ein
Sohn des Grafen Johann Anton. Der
Graf trat in den geistlichen Stand, uno ver-
sah als Pfarrer zu Deutsch.Metz. gegenüber
seinem Geburtsorte Welsch.Mey, nach wel-
29. Jänner 1878.) 7
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon