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Spaur, Johann Thomas 99 Spaur, Joseph Johann Michael
Ried l , daß diese Druckschriften sich in der
Salzburger k. t. Studien-Vibliothek aufbe.
wahrt befinden. Was den Grafen Johann
Nepomut Spaur selbst betrifft, so stellt
«s sich aus seiner von Riedl mitgetheilten
Zlhnentafel und aus dem „Genealogischen
Taschenbuche der gräflichen Häuser" (Gotha.
32o.) heraus, daß der Salzburaer Domherr
nachmals Soldat geworden und als könig<
lich bayerischer General«Major im Jahre
1824 gestorben, nachdem er noch eine zweite
Ehe mit Christ iane geborenen von B o«
stell (geb. 2. Juni 1773. gest. 13. Occober
1353) geschlossen, aus welcher eine Tochter
Sophie (geb. 25. August l8<)3) entstammt.
Diese letztere ist (seit 3. April <832) mit
A l f red Freiherrn von Gleichen, genannt
Ruß wu rm, fürstlich Sckwarzburg« rudol«
stadt'schen Kammerherrn und Oberst außer
Dienst, vermalt. Winzer Zeitung 1868.
Nr. 283, im Feuilleton: „Salzburger Briefe".)
— 25. Johann Thomas (geb. um das
Jahr 1540, gest. 23. Februar !5i»l). von
der ersten Hauptlinie. ein Sohn des Haupt-
mannes auf dem NonSberge, Ulrich Frei<
Herrn von S. mit Kathar ina geborenen
Madruzzo und Bruder des Bischofs
Christoph Andreas lsiehe Stammtafel l).
Johann Thomas' Oheim von mütter»
licher Seite war der prachtliebende und be»
rühmte Cardinal und Fürst.Vischof von Trient
und Briren Christoph von Madruzzo
(geb. 1512, gest. 1578). der seinen Neffen, da«
malö nock Studiosus, am 13. März 1549 zum
Dompropsten von Briren und am 24. Fe»
bruar »532 zum Coadjutor fü? Brixen durch
sein Domcapitel wähle« ließ, welche Wahl
aber Papst PiuS VI . erst am 17. Jänner
1366 bestätigte. Nachdem Johann Tho«
mas drei Jahre später die päpstliche Bulle
darüber zugleich mit der Zusickerung der
Nachfolge im Bisthume nach dem Hintritte
oder der Resignation seines Oheims erhielt.
wurde er am 5. März <57U in Salzburg
zum Bischof geweiht und las erst zwei Jahre
späler. am. 16. März 1372, die erste Messe.
Als sein Oheim. Cardinal Madruzzo. am
5. Juli 1378 mit Tod ahaing, folgte er ihm
auf den bischöflichen Stuhl von Trient.
Durch 13 Jahre bekleiden er dieie Würoe.
nachdem, er schon im Jahre 1580 Andreas
von Oesterreich, Sohn deö Erzherzogs Fer.
o inand mit Ph i l ipp ine Welser, zu
seinem Coadjutor genommen. Bischof I o«
hann Thomas ward wegen seiner Fried« fertigkeit gepriesen, er wodnie im Jahre
1569 der von dem Erzbischofe Johann Jacob
Graf Khuen in Salzburg abgehaltenen
Synode bei, auch ist er der Erbauer des
bischöflichen Sommerpalastes zu Feldthurns.
Sein Bruder ist der berühmte Gurker. nachma-
lige BrirenerBischof.Christoph AndreaS
lS. 93.. Nr, 3). — 26. Johann (Hans)
Wilhelm (gest. in Ungarn 1sM). von der
ersten Hauptlinie, einziger Sohn Chri-
stophs von S. und der Barbara von
Liechtenstein s^tehe die Stammtafel 1^.
Er wählte den Waffendienst, ward kaiser«
licker Hauptmann und fand alS solcher von
einer Türkenkugel zu Kanischa in Ungarn
getroffen, 1600 den Tod. auf dem Schlacht«
felde. Er war der letzte dieser österreichischen
Linie der Spaur, denn seine Ehe mit
Elisabeth Fuchs war kinderlos geblieben. —
27. Joseph, nachmals Mar ian, von der
dritten Hauptlinie. ein Sodn des Grafen I o<
hann Anton (II.) mit Mar ia Magda-
lena Gräfin Spaur und ein Bruder des
Brirener Bischofs Leopold Mar, Joseph
lS. l01,Nr. 33^. Joseph trat in den Prä«
monstratenseroroen. und zwar in das beiühmte
Stift Wilten (Wiltau. Veldidena) bei Inns»
druck, in welchem er den Klöstern amen
Mar ianus annakm. Er war daselbst als
Professor der Theologie thätig. Von seinen
Arbeiten ist nur eine in seinem Nachlasse
vorgefundene Festrede auf den h. Bern<
haro bekannt. — 28. Joseph Johann
Michael Graf S. (geb. 23. September
17^6, gest. 8. October 1628). vom zweiten
Ast der ersten Hauptlinie ssiehe Stamm«
tafel 3). ein Sohn des Grafen Ferdi»
nand Johann Joseph Cajetan aus
dessen Ehe mit M. Franziska Leopol«
dine Gräfin von Arz und Vasegg. Der
Graf wurde am 3. Jänner 1?94 Domherr
in Salzburg, winde am 20. December 1802
zum Domdechant gewählt und am 3l. d. M.
zum salzbur»nschell Oeoeimrathe ernannt.
Der Graf starb zu Salzburg im dohen Alter
von 82 Jahren. Mi t the i lungen der Ge<
sellschaft für Salzburgs Landeskunde (2alz<
oura. ar. 8".) VI l . Vereinsjadr (1867),
Leite 195, Nr. 244. im Aufsätze des Haupt«
mannes I . Riedl : „Salzburger Domherren.
Von 12l4—18<»6". Die zu ihm gehörige
Ahnentafel, welche die Zahl 2l4 haben sollte,
isr irrig 243 nummerirr, wodurch oi? Con»
fusion keine geringe ist, weil man nämlich
diese Ahnentafel mir dem Grafen Ignaz
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon