Seite - 108 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

Johann Baptist 108 Spaur, Joseph Philipp der „Freunde der Naturwissenschaften", welche denn doch als der eigentliche Keim der nachmaligen kaiserlichen Aka> demie der Wissenschaften angesehen wer- den kann. Auch fand zu seiner Zeit im Jahre 4 844 zu Mailand die sechste Ver- sammlung der Gelehrten Italiens Statt, welchedaselbfteineThätigkeit und Rühng. keit entfaltete, die mit dem von der revolutionären Partei stets im Munde geführten Drucke, der in keinem Lande der Monarchie weniger fühlbar war, wie eben in der Lombardie, die sick überhaupt in der vormarzlichen Periode allen ande- ren Provinzen gegenüber der größten Freiheit erfreute, im dirccten Widerspruch stand. Nur wenige Jahre überlebte Graf S. den politischen Umsturz, hatte aber noch in Italien die Siege Ra« detzky's. in den übrigen Landern der Monarchie die energischen Maßnahmen des Fürsten Wind i schgräh und seiner Generale erlebt. Er starb, 73 Jahre alt. auS sciner (am 20. November 1815 ge. schlossern) Ehe mit Amal ie geborenen Gräfin von B i ssin g en > Nippen« vurg, kaiserlichen Palast« und Stern- kreuzordenSdame. nur zwei Töchter, die Gräfinen C l em en line und Therese, hinterlassend. Diese haben sich beide mit Sproßen aus den ältesten Familien Ita- lienS vermalt: Grasin Element ine, (geb. im Jahre 1816). Sternkreuzordens. dame. ist (seit 23. November 1840) Ge< malin des Grafen AloiS Mocenigo. k. k. Kämmerers; Grasin Therese (geb. 17. März 18l9). gleichfalls Sternkreu;- ordensdame, war (seit 26. August 1844) die Gemalin Ar thurs Markgrafen von Pa l lav ic in i und ist seit 8. März 1872 Witwe. 'Aus letzterer Ehe sind drei Söhne und eine Tochter vorhanden. ), Oollssiouo politicke, mili- . oon oeuui Spaur, Joseph Philipp Graf (B i. schof von Seckau, später von Brixen. geb. 23. September 17l8. qest. 26. Mai 179l). Von der dritten Hauptlinie ssiehe die Stammtafel 7^, ein Sohn des Statt- Halters von Tirol. Grafen Johann Franz Wi lhe lm mit Anna Mar i - mi l iane Grasin Trapp, und älterer Bruder deS Reichskammerrichters F ranz Joseph ^siehe S. 86). Der Graf be> trat die geistliche Laufbahn, wurde 1749 Capilular von Salzburg und Briien, am 1. Jänner 1735 Consistorial^Präsident. am 1. December 1763 salzburgischer Ge. heimrath und am 18. Ocwber 1763 Fürst-Bischof von Seckau. Nachdem er dieses BiSthum 13 Jahre regiert, erfolgte seine Berufung zum Fürst-Bisckofe von Buxen, worauf er 1780 ftin Salzburger Canonicat niedergelegt. Als Brirener Bischof hat er 1A Jahre gewaltet und nahezu 80jährig daS Zeitliche gesegnet. Im Jahre 1782 fand der Besuch des Papstes Pius VI. bei Gelegenheit seiner Reise nach Wien in Brircn Statt, wo ihn sein bischöflicher Bruder mit allen ihm zu Gebote stehenden Ehren auf daS fest- lichste empsing. Außer seiner bischöflicdeli Würde bekleidete Graf S. noch die Stelle eines Vioürius Fsnorklis durch Ober» und Nntersteier, wie auch des Ne^ städter DistricteS. eines Pröpsten zu renburg. eineS Kanzlers der Hock« sckule in Gcatz und eines Präses der Wiener k. k. Studien » Commission. Als er noch Bischof zu Seckau war. erschien von ihm im Druck eine „Abhandlung nun der Nebe Gottes nnd nou drm rhriLtlichrn Ge- bete. Äns dem FranzäSizchen" (Salzburg 1776. 8<>.). Unsere Quellen schildern