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Speth 444 Speth
g I n in Wien arbeitete und
der Iahres.Ausstellung 4832 in der -k. k
Akademie der bildenden Künste bei St. Ann
mehrere Bildnisse. und zwar ein männ
lichee und ein weibliches, beide in Kreid
gezeichnet, und zwei Oelgemälde: den Koni«
Ferdinand V. von Ungarn zu Pferd, im
Krönungsornate, und einen kaiserlichen Uhla
neN'Officier ausgestellt hat. sKata log
der Iahres-Ausstellungen in der k, k Akademi
der bildenden Künste bei St. Anna in Wie,
(Men, 8«.) 1832, S. 3, Nr. 46. 47; S. 22
Nr. 174; S. 24, Nr. 389.)
Speth von Zwiefltlten, Sebastian
Solan Freiherr (k. k. Feldmarschall<
Lieutenant und Ri t ter deS Maria
Theresien Ordens, geb. zu Ob e r m arct>
thal in Württemberg im Jahre 1734-.
gest. am 3. April 1812). Aus einer alten
württembergischen Adelsfamilie, welche
ausgezeichnete Sproßen im Dienste, dcs
Staates, deS HeereS und der Kirche auf>
weist. Speth trat 1773. < 9 Jahre alt.
bei Royal Alemand-Dragoner in fran>
zösifche Dienste und rückte innerhalb neun<
zehn Jahren daselbst zum Oberstlieute
nant vor. Als dieses Regiment am
t. Februar 1793 in kaiserliche Dienste
übernommen wurde, ward auch S. in
semer Charge bestätigt. Er machte nun
in der kaiserlichen Armee den Feldzug
1793 mit und zeichnete sich im glänzen-
den Reitergefechte bei AveSneS le See am
12. September t793 durch seine Bra.
vour besonders aus. Die Festung Le
QueSnoy war in der Nacht vom 11. zum
12. September in unseren Besitz gefallen.
Nun eilten die Franzosen zu ihrem Ent.
sahe mit großer Macht herbei. 6000 Mann
mit' 18 Geschützen warfen sich in zwei
Colonnen von Cambray auf AveSneS
le Sec und auf unsere Vorposten. Von
drei Seiten rückten ihnen die Unserigen
entgegen; von der linkm General-Major
Graf Bel legarde mit sechs Schwadro«
nen Kaiser - HuSzaren; in der Front Oberst Fürst Liechtenstein mit dem
Chevauxlegers'Regimente KinSky und
von der rechton Seite daS Kürassier-Regi»
ment Nassau mit einer Schwadron Royal
Allemand-Dragoner. Da war eg nun,
wo Oberstlieutenant Speth sich hervor»
that. Mit vier Zügen feines eigenen
Regiments und zwei Zügen Nassauer«
Dragoner, welche Rittmeister Chevalier
de B rady commandirte, griff er. ohne
erst Befehl abzuwarten, unter dem heftig-
sten Geschühfeuer. die Vortheile deS Tec>
rainS klug benutzend und den richtigen
Moment der Attaque wählend, den mehr
alS zehnmal überlegenen Feind auf daS
entschlossenste an und warf ihn mit
großem Verluste zurück. An tausend
Franzosen waren bei diesem Angriffe nie»
dergehauen worden; ein beträchtlicher
Theil gerieth in Gefangenschaft, fünf
Kanonen wurden erobert. Nun griff auch
die übrige Reiterei mit glänzendem Er-
folge in den Kampf ein. llnserh Reiter,
die kein Geschütz mit sich geführt, hatten
die 6000 und mehr Mann starke feind.
liche Colonne nebst 18 Geschützen so ge»
chlagen, daß nur der dritte Theil der
feindlichen Truppen sich zu retten ver»
mochte. Neber 2000 Franzosen lagen
auf der Wahlstatt, eben so viele wurden
gefangen und sämmtliche Geschütze, fünf
Fahnen und 3000 Gewehre wurden er-
beutet. Oberstlieutenant S. wurde für seine
Waffenthat, welche einen der glänzendsten
Reiterangriffe in der Kriegsgeschichte bil-
et. in der 34. Promotion (vom 7. Juli
1794) mit dem Ritterkreuze des Maria
TheresieN'OrdenS ausgezeichnet. Im Mai
1799 wurde S. zum Oberst !m 6. Küras-
sier-Regimente befördert und nach dem
Luneviller Frieden in gleicher Eigenschaft
zu SavoyeN'Dragoner übersetzt. Zuletzt
impfte er. 1803 zum General-Major
mannt, in den Feldzügen der Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon