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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Seite - 151 -
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Spielmann. Anton 1 und Würden zu Theil, welche zu jener Zeit überhaupt zu erlangen waren. So erhielt er schon im Jahre 1781 von Kai- ser Joseph I I . daS Ritterkreuz des ungarischen St. StephanS«OrdenS, wurde 1791 Schatzmeister des Malia Theresien» Ordens, am 9. October 1790 in den Reich sfrei her rnsta nd erhoben, ihm 1791 das ungarische Ind igenat . 4792 daS Inco la t von Böhmen und daS Commandeurkreuz des unga« rischen St. StephanS'Ordens verlieben. Die Kinder aus seiner mit einem Frau» lein von Humlauer (gest. 28. März 18W) geschlossenen Ehe. sowie der heu> tige Familienstand sind aus der Stamm- tafel ersichtlich. Freiherr von Spiel« mann zählt zu jenen einsichtsvollen, eben so gelehrten als treuen Staatsdie» nern Oesterreichs, welche, aus der Iose- phinischen Periode stammend, dem öster« reichischen Beamtenstande das edle Ge präge gaben. daS sich bis zur Acht- undvier^iger - Katastrophe in mehreren hervorragenden Staatsmännern und Würdenträgern erhalten hat. Spiel» mann hat sich durch eigenen Fleiß, der unermüdlich war. und seine rühmliche Verwendung ohne weiteres Fürwort zu einer Zeit selbst emporgebracht, in welcher der hohe Adel ein fast ausschließliches Privilegium auf rasche Beförderung und die höchsten Würden zu haben schien. Anfanglich widmete sich S. der jxdiciellen Sphäre und studirte mit allem Eifer die holländischen Autoren und Commenta- toren des Civilrecdtes, worin er eine erstaunliche Kenntniß besaß. Als er sich nun für die juridische Doctorwürde vor» bereitete, erschwerte ihm daS Uebelwollen deS damaligen DirectorS. obgleich Mar« tin i und Riegger den talentvollen Candidaten in ihren Schutz nahmen, diesen Schritt und diese Cabale ging zn >1 Spielmann. Anton Spielmann's Gunsten aus, denn die« ser. auf dem ursprünglich eingeschlagenen Lebenswege unter so mißliebigen Auspi« cien keine Förderung hoffend, gab die eingeschlagene Richtung auf. widmete sich nun dem politischen Dienste und ge< langte in demselben in so kurzer Zeit zu seiner hervorragenden Stellung, die ihm auf der, judiciellen Laufbahn kaum eben so rasch hätte zu Theil werden können. Eigenthümlich genug. Spielmann's Name gewann in Wien eine Volksthüm» lichkeit. wie sie selten an den Namen eines Mannes sich knüpft, wenn dieser nicht unmittelbar mit dem Volke ver« kehrt, was bei Spie lmann doch nie der Fall gewesen. Es scheint, daß die Ursache im Abschlüsse der mißliebigen Reichenbacher Convention zu suchen ist. an welcker Baron Spie l mann den wesentlichsten Antheil hatte. Dieselbe wurde zwischen Fr iedr ichWi lhelmII . und Kaiser Leopold I I . am 27. Juli 1790 des Inhaltes abgeschlossen, daß Oesterreich mit der Pforte einen Waffen» stillstand schloß, ohne sich in den Krieg Rußlands mit der Pforte zu mischen, welch letztere, dnich zwei Kaiserreiche ge- drängt, ihrem Untergange nahe war. Die Folge dieser Convention war zunächst der Friede von Siftowa am 4. August 179t), dann jener zu Iassy am I I.Augnst 1791 und die Resultate: eine abermalige Zersplitterung Polens. Die wenig vor» theilhaften Bedingungen, unter welchen Oesterreich diese Reichenbacher Conven« tion abschloß, wurden vornehmlich und wohl mit Recht Spie l mann in die Schuhe geschoben. War die Situation Oesterreichs unmittelbar nach dem Tode des Kaisers Joseph eine nichts wcni« ger als günstige und namentlich durch die Gährung in Ungarn bedenkliche, wo man die Joseph iniscden Einrichtungen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sonnklar-Stadelmann
Band
36
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
376
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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