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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Seite - 152 -
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Seite - 152 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

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Spielmann. Anton 132 Spielmann, Anton abgeschafft wissen wollte, und wurde die- selbe noch mißlicher dadurch, daß die Ungarn am preußischen Hofe um Unter stütznng angesuckt hatten und ihnen diese war versprochen worden: so war dieselbe in der Wirklichkeit doch immer nicht so gefährlich, daß sich S p ieI m ann hatte von dem preußischen Minister einschüch» tern lassen dürfen, welcker bekanntlich die Uhr mit der Drohung-auf den Tisch legte: „Sein König lasse marsch: ren. wenn Spie l mann nicht binnen fünfzehn Minuten unterschriebe". Darauf, so wild nun berichtet, hätte Sp ie lmann laut zu jammern angefangen und geäng- stigt — unterschrieben. Nun. was die Drohung mit dem Marschlren betrifft, so standen ja auch Oesterreichs Heere, vor kurzem noch vonLoudon inlpicirt. an drn Grenzen von Mähren und Schlesien schon zum Angriffe bereit, wahrend Preußen noch immer in d.'r Mobilma« chung se'ner Truppen begriffen war. Nur ein Wink des Kaisers, sein wohl. geschultes Heer überschritt die Grenze und befand sich auf preußischem Boden, btvor dieses die Anstalten zur Gegenwehr vollendet hätte. Eine Convention, wie die in Reichenback gejchlossen worden, konnte immer nocb selbst liach dem unglücklich- sten Feldzuge geschloffen werden. Wenn die Armee Loudon'ü, für den König Friedrich I I . , der von ihm geschlagen, ihn nie schlagen konnte, viel Hochachtung empfand, über die Grenze marschirt wäre. so würde sie d«.m König Fr ied, rich Wi lhelm in seinem eigenen Land - immer noch so viel Ungelegenkeit bereitct haben^ daß ihm kaum viel Zeit geblieben wäre, an die Magnaten in Ungarn und den Divan in Constantinopel zu denken. Spie l mann häite, wie ein GeschichtS« lchreiber jener Periode meint, statt auf die Drohung des preußischen Ministers zu jammern und unmittelbar zu unter» schreiben, demselben lachend erwiedern sollen: „Und ich bestimme nur fünf Ml- nuten. Wird binnen dieser Zeit nicht unterschrieben, was mein Kaiser fordert, so lasse ich maschiren". Man meinte da. mals. daß Spie l mann entweder von der richtigen Lage der Dinge nicht unter« richtet gewelen oder aber dieselbe durch das gefärbte GlaS Derjenigen, welche ihm Vorschrift gegeben hatten, um jeden Preis Frieden zu schließen, angesehen habe. Nun aber welches die Ursachen des wenig günstigen Abschlusses gewesen, bleibe dahingestellt, Baron S p ielmann hatte fich durch den Abschluß der Con» vention die volle Huld des Kaisers Leo- p old erworben und w:e derselbe damit zufrieden war, so herrschte in Berlin dar« über großer Jubel. Auch wuide durcv diese Convention der Grund zu einer engeren Verbindung Preußens mit Oester- reich gelegt, deren nächste Folge war: daß das Berliner Eabinet dem öfter« reichischen Monarchen alle diejenigen Ungarn, welche die Pcenßen u>n Hilfe gegen ihren König angesüßt hatten, uec- riech und sämmtliche deßhalb geschriebene Briefe auslieferte. Großmüthig ahndete Kaiser Leopold an keinem der durch diesen treulosen Verrath Bikanntgege» benen, die von denselben gepflogene Hoch- verrätherische Korrespondenz, der Lohn Spie lman n's aber war die Verleihung deS ungarischen Indi,)enatS (l7Ul) und das Commandeurkreuz deS ungarüchenSt. Stephans'Ordenü (1792). Noch wohnte Baron Sp ie lmann der denkwürdigen Fürsten »Versammlung in Pillnitz vom 25. bis 27. August 1794 bei. zu welcher Kaiser Leopold I I . mit feinem Kron- Prinzen Franz I I . , Friedrich N i l - Helm I I . von Preußen mit seinem Krön« Prinzen Friedrich Wi lhelm II I . , der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sonnklar-Stadelmann
Band
36
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
376
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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