Seite - 165 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

spindler. Erwin 163 spindler, Erwin 22. August.1843). der Sohn emeS Gärtners. Seine Mutter Therese ist eine Schwester der (bereits verstorbenen) Leckiscben Dichterin Anna Tukaöov von Nedosin, welche in den öechischen belletristischen Blättern „Vöeig.", d. i. Die Biene, und „KvstF", d. i. Blüthm, in den Jahren 1843 und 1846 aufge« treten ist. E rw in besuchte die Real» Schule in Mähriscb'Trübau, dann die Schulen in Poliöka, und zuletzt in Prag, wo er zwei Jahre hindurch den Lehrer- CurS für Mittel'chulen hörte, da er die Absickt hatte, sich dem Lehramte zu« zuwenden. Spater aber gab er diesen Gedanken auf, und betrat die schriftstel- lerische Laufbahn. Die erste Arbeit, mit welcher S. öffentlich auftrat, war eine metrische öechische Uebersetzung des „Zizka" vonM eißner, u. d. T. : 1864, icoler 12".), welche von Seite der Kritik eine wohlwollende Auf« nähme fand; nun folgte eine Sammlung seiner eigenen Dichtungen u. d. T.: „FH6N6" (Prag 1866, Styble 8«.). welche Lyrisches und Episches enthält; und nun trat er mit einem Original» Roman, betitelt: „ d. i. Di^ Märtyrer von Weißenberg, historischer Roman aus der Zeit der Thä- tiqkeit der Jesuiten in Böhmen (Prag 1867, Pospisil. 8".), auf. wovon auch noch im nämlichen Jahre eine zweite (wie es aber scdeint. nur eine Titel«) Auflage erschien. Ueberdieß arbeitet S. für meh» rere öechische, schöngeistige Zeitschriften, in welchen u. a. seine historischen Er« Zahlungen: „^am S65/v6^",-— „Dos- 7-tts/ba <?a?-oc?e/'«/ss", d. i. Der Hexe Töchterlein, „Bosses Hs'/«^^« /?-«?!- >"^ d. i. Die Poesie der fran» zöfischen Arbeiter mit einer großen An» zahl französischer Chansons. ein in den „Tvst?" mitgetheilter Essay, Ueber» sehungen Heine'scher Gedichte in der „Alata ?r^g.", d. i. Das goldene Prag. Bulgarische Volkslieder in der „koäinna. kronika«, d. i. Die National-Chronik, bcsonders hervorzuheben sind. Für die öechische Bühne übersetzte er das bekannte Girardin'sche Lustspiel: ^^2. ^'oie la.it pour" (Furcht vor der Freude) unter dem Titel: „Mvrat 2 Krodu", d. i. Die Rückkehr aus dem Grabe, und einige Opernlibretto's. S., der einige Zeit bei der ehemaligen Prager Gemeinde»Polizei angestellt war, wurde im Jahre 1868 Secretär bei her Kreisvertretnng in Raudnitz, welche Stelle er noch bekleidet. Seiner ausgesprochenen nationalen Rich- tung wegen, welcde entschieden zu bethä« tigen, S. bereits öfter Anlaß nahm, kam er in Conflicte mit den Behörden, deren untere Instanzen ihn zu mehrmonatlicher Haft verurtheilten, wahrend die höchste ihn zuletzt als nichtsckuldig freisprach. I n Raudnitz gründete S. einen Arbeiter- Verein, Namens „go^oi", d. i. DerFalke, und maä^te auch Anstalten, einen poli- tischen Verein unter dem Namen: „3W- viuiLica. lipa", d. i. Slovenische Linde, zu organisiren, woran ihn aber das Verbot der Behörde hinderte. Spindler ist als Schriftsteller fortwahrend thätig., und ein zweites Bändchen seiner Gedichte, welkes vorzugsweise politische Lieder enthalten soll, liegt druckbereit, wenn es nickt mittlerweile bereits erschienen ist. 81ovn5k llNiiöu^. keä. Dr. I'rg.nt. I<»>ä. K iyso r , d. i. Conuersations'Lexikon. Re< digirt von Dr. Franz 3ad. Nie g er (Prazi 1839. Kober. Lex«8o.), Yd. IX, S. l2ss. Porträt. Das'elbe im Holzschnitt, aber ohne Angabe des Zeichners und Xylographen, drin» gen die öechischen humoristischen Vlätter: „Uumoristicks Ustx«, 18?^, Nr. 50. mit