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irk) Anton 476
nach Spanien unternommen, kehrte er
in seine Heimat zurück, und trat zuvor»
derst in Prag als Colorist im Geschäfte
des Hauses A- B- Przib ram und spä.
tcr bei Fr. Leitenberger in Kosma»
nos ein. Fünf Jahre arbeitete er in den
genannten Geschäften, nun hab-litirte er
sich 4863 als Docent der Chemie am
polytechnischen Instilute in Prag. Spä-
ter errichtete er eine eigene technische An»
stall für Färberei und Druckerei und
eine Dampfwasche'Reinigungsanstalt in
Pelz und Tirolka. In einem Privat'Tech»
nicum lehrte er überdieß in zwei Cursen
und in deutscher Sprache die theoretischen
Elemente der Chemie, und dann die
praktische Anwendung derselben beson-
ders im Färben der Seide, Wolle, Baum«
wolle u. f. w. Als sich seine vorgenann«
ten Anstalten wenig lucrat'v erwiesen,
gab er dieselben auf und nahm einen
vortheilhaften Antrag als Chemiker in
einer Cottonfabrik zu Twer in Rußland
an. Auch schriftstellerisch war S. in sei-
nem Fache thätig, und außer zahlreichen
kleineren Artikeln in der „Deutschen In-
duftrie-Zeitung, in der „Deutschen Muster»
Zeitung" und im „Polyteä'nischen Cen-
tralblatt", veröffentlichte er selbständig
die Werke: „Ha?V^ ^
s", d. i. Die Anilinfarben, ihre
Anfertigung und Benützung in der Tech»
nik und im Handel (Prag 1866,
8"., mit 20 Farbenmustem) —und:.,
buch lnrFärberei und Zrnckerei" (Berlin 187.,
8v.). Zu Anfang des Jahres 1872 war
S. noch zu Besuch seiner greisen Mutter
in Prag, kehrte dann an seinen Bestim-
mungsort nach Twer in Rußland zurück,
da kam im August l872 die Nachricht
von seiner Ermordung nach Prag. Ein
Fabriksarbeiter und Bruder des bei
S p i r k bedienfteten Koches, hatte S« um ihn zu berauben, in der Nacht vom
4.__3. August, bald nach 12 Uhr, er-
mordet.
Ueber Antan Spick den Vater. Oesterrei«
chiscb e Blät ter für Literatur und Kunst,
herausgegeben von Dr. Adolph Schmidt
(Wien. 4°.). 1844. Beiblatt Nr, 3. S. 36. —
Abhandlungen der königlich böhmischen
Gesellschaft der Wissenschaften V.Folge. 5. Bo
(1347). S. 29: „Nekrolog". — Arber Anton
Spirk den Sohn. NeuesFremden<Blat t
(Wien. 4".) i8?2. Nr 2l7. — Neue freie
P resse (Wien.r politisches Blatt) l872,
30. November, Nr. 297l: „Zum Morde des
Spirk'ö"
Epiro. Eduard (Bi ldni ß'. Genre,
und Geschichtsmaler, geb. in Preß»
bürg 1803. gest. zu Wien 24. No-
vember 4836). Alexander Patuzzi gibt
1803 als sein Geburtsjahr an, Nagler
läßt ihn um 1790 geboren sein. Da
sich sein Kunsttalent frühzeitig kundgab,
wurde Graf Appony auf ihn aufmerk«
sam. nahm sich seiner hilfreich an und
schickte ihn zur weiteren Ausbildung nach
Italien. Nachdem S. längere Zeit in
Mailand seine Studien gemacht, begab
er sich im Jahre 1822 nach Rom, und
dort vollendete er mehrere musterhafte
Copien berühmter Gemälde italienischer
Meister, in welchen sich neben der selte«
nen Technik auch seine scharfe Auffassung
der charaktenschen Eigenthümlichkeiten
desjenigen Künstlers aussplicht, dessen
Vild er copirte. Außerdem vollendete er
mehrere Bilder eigener Composiiion, die
in Farbe und Ausdruck Anerkennung fan«
den. Insbesondere gefiel in Ausführung
der
charakteristischen Gestalten eine „Ver-
bllng drr Hagar". Nach mehrjährigem
Aufenthalte in Italien kehrte S. in seine
Heimat zurück, ließ sich in Preßburg
nieder, wo er im Malen von Bildmffrn.
Kirchen-» und Geschichtsbildern vollauf
Beschäftigung fand. Auch verstand er es.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon