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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Seite - 211 -
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Seite - 211 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

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Spörlin 211 Spörlin Jahre 1823 ihr Ende fanden. Da galt eS Muth behalten, ausharren und bessere Zeiten erhoffen. Sp ö rl in verlor nicht nur nicht den Muth, sondern arbeitete rüstig und mit Zuversicht. Um für seinen GewerbSbetrieb neue Studien zu machen, unternahm er im Sommer des I . 1820 eine Reise nach Mühlhausen und Paris, von welcher erst im nächsten Frühjahr die Rückkehr nach Wien erfolgte. Näh- rend der damals noch langwierigen Heimfahrt fand S. Zeit genug, um über seine jüngst gemachten Erfahrungen nach» zusinnen, und da entstand bei ihm die Idee der I r i s tape ten und des Ir isdruckes. S p ö r l i n hatte be« reits vier Jahre früher in der Farbe allmälig abgeblaßte — wie es in der technischen Ausdrucksweise genannt wird. degradirte — Lustgründe für Land» schaftsdecorationen ausgeführt und diese Methode auch in der Zuber'schen Fa- brik in Rixheim zur Anwendung ge« bracht. Bisher aber waren dergleichen blos in der Quere ausgeführt worden, nun war es ihm gelungen, dieselben auch nach der Länge der Rolle auszufertigen. Er schritt nun sofort an die praktische Durchführung seiner Erfindung, nämlich an die Vollendung der eigentlichen Vor» richtlmg zum Irisdrucke, und diese ge« lang vollkommen, aber die thatsächliche Verwendung der Erfindung, welche Hun« derttausende werth war, erreichte bei weitem nicht die Höhe, die ihr unter günstigeren als den damaligen Verhält« nifsen gewiß nicht entgangen wäre; Spo r l in's Erfindung brachte in Allem etwa 12.000 fi. ein. Im Winter 1821 begab sich derselbe nach Mühlhausen zu« rück, um die dortigen, Kattun«Drucke« reien mit seiner neuen Methode deS Iris« druckeS bekannt zu machen; das läjah» rige Privilegium, welches er dafür in Oesterreich genommen hatte, wurde ihm von sechs österreichischen Kattunfabriken abgekauft. Nun freilich nur allmälig be« gannen auch für Spör l i n die Früchte seiner Strebsamkeit zu reifen. Er wurde durch seine Erfindung in weiteren Krei« sen bekannt und es entfaltete sich mehr und mehr seine ersprießliche öffentliche Wirksamkeit. Die Staatsverwaltung wurde auf den tüchtigen Industriellen aufmerksam, und indem sie seinen Bei- rath immer häufiger in Anspruch nahm, stieg deren Vertrauen in seine Kenntnisse endlich zu einer solchen Hohe. daß bald kein irgendwie bedeutsamer Gegenstand im Bereiche der Volkswirthschaft und geweiblichen Gesetzgebung verhandelt wurde, ohne daß Spör l i n beigezogen wurde. Hier sollen nur einige Momente dieser seiner öffentlichen Thätigkeit er« wähnt werden. Im Jahre 1827 wurde eine Commission mit der Aufgabe be- traut, in Wien eine Ausstellung von Gewerbsproducten zu veranstalten; sie» ben Jahre lang hatte man darüber Nach gehalten, wie und wo eine solche Schau« stellung sich am passendsten einrichten ließe. ES kam endlich so weit, daß. der Kaiser Franz I., unwillig über jene Unentschlossenheit, ein Handbillet an den damaligen Hofkammer «Präsidenten er- gehen ließ. in welchem der Wunsch we» gen baldiger Abhaltung einer solchen Ausstellung mit nachdrücklicher Scharfe ausgesprochen wurde. Aber erst nach dem Tode des Kaisers, und zwar im Herbst 1833, fand die erste österreichische Aus- stellung dieser Art Statt; die dafür nö« thige Herrichtung der gegen den Josephs« Platz gelegenen Räume der k. k. Hofburg ward Herrn Spör l i n im Vereine mit einem Baubeamten ausschließend anver» traut. Bei der zweiten Ausstellung im Jahre 1839 hatte S. als Mitglied des 14*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sonnklar-Stadelmann
Band
36
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
376
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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