Seite - 218 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
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der Folge wurde S von er ordentlicher
Notar, und nachdem er dieses Amt meh
rere Jahre bekleidet, im Jahre 4732
Senator der Stadt. Als Magistrats-
Beamter machte sich S. um das Wohl
Käsmark's vielfach verdient. Er erwarb
sich dabei daS Vertrauen seiner Mitbü»
ger in solchem Grade, daß ihn dieselben,
da er überdieß ein guter Redner war,
immer wieder ;u ihrem Vertreter, sowohl
auf den Reichstagen als in den Comi>
tats'Congregationen und anderen öffent.
lichen Versammlungen, in welchen des
Landes Wohl berathen wurde, erwählten.
Dabei bewies er in entscheidenden Fällen
seine Unerschrockenheit, die sich nicht durch
Rang und Würde des Gegners, wenn
es die Vertheidigung eines Rechtes galt,
einschüchtern ließ. Als die Kasmarker
Gemeinde ohne Vorwifsen der Hofkam»
mer das Dorf Lautschburg verkauft hatte,
wozu sie übrigens berechtigt war, und
nun die Stadträthe vor den Grafen
Grassalkovics. damaligen Hofkam-
mer-Prasidenten, vorgeladen wurden, um
sich zu verantworten, vertheidigte Spo»
ner seine Amtsgenofsen in so beredter
Weise, daß jeder Gedanke an eine Be-
strafung derselben, über welche kaum
mehr ein Zweifel obwaltete, aufgegeben
wurde. I n die Zeit seiner Amtsverwal-
tung fielen politische Wirren, Nachwir-
kungen der Tököly'schen Unruhen, und
auch seine Vaterstadt hatte unter den
Parteiungen jener Zeit zu leiden. S.
aber hielt immer treu zum Hause Oester-
reich. Als nun im Jahre 1710 Käs
mark wieder von den Kaiserlichen beseht
wurde, schmückte man in Anerkennung
der von Sp 6 ner bewiesenen Treue alle
Häuser, welche er in und außerhalb der
Stadt besaß, mit dem kaiserlichen Adler.
Sponer's Familie blüht noch heut fort
und zwei Ururenkel Späner 's: Eme» rich (geb. 1816) und Alerander
dienten als Ofsiciere in der kaiserlichen
Armee. - Eine Stammtafel der Familie
enthalt Ivan Nagy's in den Quellen
bezeichnetes Werk über Ungarns Adels.
Familien.
Melz er (Jacob), Biographien berühmter Zip»
ser (Kaschau und Leipzig 4833. Minger. 8°.),
S. 378. — V^a«7Z, Ivan, Hla^Äror^äF o22,!ä,>
Kai, d. i. Die- ungarischen Familien mit
Wappen und Stammtafeln (Pesth 186C. Mo»
riz Räth. 8".)Bd.X, S. 339.
Tpor. Joseph Fran, (Viol in.Vir-
tu öS und Componist, geb. im Jahre
1720. gest. in Prag 10. Juli 1802).
Im Staatsdienste, dem sich S. nacb be-
endeten Studien zugewendet, bekleidete
er zuletzt die Stelle eines k. k. General«
Tarators in Prag. und starb als solcher
im hohen Greisenalter von 82 Jahren.
Ueberdieß war er ein sehr geschickter Mu-
sicus. der selbst meisterhaft die Violine
spielte, in den Jahren 4769—1774 viel
in Concerten mitwirkte, in welchen er die
schwierigsten Kompositionen mit Vollen«
düng vortrug, dabei war er ein großer
Kenner der Musik, sammelte die Werke
berühmter Meister der Tonkunst, und
war als Componift für sein Instrument
thätig, für welches er viele Quartetten,
Terzetten, Trios. Duetten, Serenaden,
ganze Concerte und größere Sympho-
nien geschrieben. Wenn aber Dlab acz
in dem im Jahre 1803 in Leipzig bei
Breitkopf erschienenen Violin-Concert von
Spohr ein Werk des obigen Spor
vermuthet, indem er bemerkt: „dürfte
vielleicht nicht diese Arbeit gar ein hin-
terlassenes Denkmal unseres Künstlers
sein?", so ist er im Irrthum, denn be«
sagtes Violirl'Conceri ist ein Werk deS
nur in der Schreibung etwas veränderten
Namensvetters unsereZ Spor , des be>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon