Seite - 233 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

(Genealogie) 233 Spork (Genealogie) rathen, theils durch kaiserliche Schenkungen und Ersatz für seine Kriegsfolderungen einen ansehnlichen Gütercompler erworben —so im Jahre 1«i? die im Bunzlauer Kreise gele« gene Herrschaft Lissa mit der stattlichen Anzahl von zehn Dörfern, in Folge dessen iom c>as böhmische Incolat am 21. Jänner j648 verliehen wurde. Später 1650 erkaufte er von den K olowrat.Libsteinsky's das Gut Konejedy im Leitmeritzer Kreise mit sieden Dörfern um die Summe von 36.000st.; im Jahre 166! von Maria Anna Gräsin Kbiesel die Herrschaft Hetmanmöstec mit Stolany um 1<7.000fl.. und noch im April d. I . von Johann Franz Freiherrn von Kaiserstein den Rittersitz Morasice mit sechs Dörfern; im Jahre 1664 das Gut Gradlitz im Köniagrätzer Kreise mit secks Dörfern und den Ritterfitz Germanic mit sieben Dörfern von Leopold Wi lhe lm Markgrafen zu Vaden-Hochberg um 66.000 ft. und im Jahre 1666 das Gut Strezimerice von Wenzel Freiherrn von Talaczko um 4500 fl. : im nämlichen Jahre die Herrschaft Male3ow im Ezaslauer Kreise mit vier dazu gehörigen Nittersitzen und mehreren Dörfern von Franz Karl Berka Grafen von Duba und Lippa um 114.000 fi,; im Jahre 1674 die Herrschaft Horzinoueö im Königaräher Kreise mit zwei anderen Gütern und mehreren Dörfern von Franz Ferdinand, Grafen Gal las um 206.000 fl.. und im fol. genden Jahre das Gut Büralitz mu der Stadt Vrestow und den dazu gehörigen Dör< fern uon Gerhard Leuren zu Luxenstein um 32.000 fl. Ueber die zwei uon dem Gra« fen Johann geschlossenen Ehen vergleiche seine schon erwäbnte Lebensskizze j^Nr. 6^. In seiner letztwilligen Verfügung übertrug er die Vormundschaft über seine Kinder aus zweiter Ehe seinen beiden Neffrn Johann Fieiherrn von Spork. Overstwaanmeister, und Dietrich, Nitimeister im 2 Kürassier Regilnente, denen er seine auf die gräflich ()ernin'schen Güter Radinin und Chusinik in der Summe uon 36.000 fl. erwolbenen Pfandrechte vermachte; außerdem ordnete er an. daß die Dotationen der von ihm er» bauten und dotirten Spitäler zu Lissa und Hermanmsstec, von seinen Nachfolgern ver. mehrt werden sollen. Ich welch großartiger Weise dieser Wille des Erblassers von seinem Sohne Franz Anton erfüllt worden, wurde in dessen Biographie berichtet. Durch die Bestellung seiner Neffen zu Vormündern s«.iner Kinder bat der alte Graf Johann, ohne zu wollen, seinem ältesten Sohne Franz Anton, den sein Vormund um eine große Summe üoervortheilen wollte und in Folge dessen langjährige Processe geführt wurden, uiele und schwere Nnan» nehmlichkeiten bereitet. Von den zwei Neffen heirathete nur der Eine, Johann, der an« dere, Dietr ich, starb ledig als Rittmeister im 2. Kürassier-Regimente um das I . 1703. Johann aber hatte aus seiner Ede mit Anna Constantia Losy uon Losiw« thal nur drei Töchter, welche alle drei heiratbeten , und d.ren ' Ehen aus der Stammtafel ersichtlich sind. Dieser Seiten« zweig der Familie Spork ist also bald er» loschen. Von des alten Reiter-Generals I o» hann Graf Spork's Kindern, waren aus erster Ebe eine Tochter, aus der zweiten zwei Töchter und zwei Söhne vorhanden. Die beiden Töchter Anna Sabina und Anna Katharina vermalten sich ss. die Stamm- tafel), die beioen Söhne Franz Anton und Ferdinand Leopold pflanzten das Haus Spork fort. und zwar stammen von F r a n z A n i c> n die heutigen Grafen SwLertS'S.pork ^vergleiche darüber die Biographie desselben zu Ende), und Fer< din and Leopold ist der Stammvater der deutigen Grafen Spork. Ferdinand Leopolds Sohn, Graf Johann Joseph, pflanzte den Stamm fort, und seine dei< den Söhne Johann Kar l und Johann Wenzel bildeten zwei Zweige; jener I o» hann Kar ls erlosch schon mit seinen bei- den Kindern, hingegen pflanzte sich der Zweig Johann Wenzels in directer Nachkommenschaft bis auf die Gegenwart fort, in welcher Graf Gduard der Chef des Hauses ist. — Der heutige Güterbesitz der Grafen Spork besteht aus den seit 1. Jan» ner 1885 getrenntm, laut Familienvertrag 66o. 28. März 1866 unter die Erben des Glaftn Johann Joseph (gest. 4850) ge. theilten lcmdtäflichen Gütern: Krnsko mit Rzehnic (Eigenthümer Graf Eduard) ; Grosspselis (welches des Grafen Edu- ard fünf Schwestern: Leopoldine, Ga» briele, Rosal ia. Anna und Mar ia gemeinschaftlich besitzen), und Katusic mit Petikosel (Eigenthum des Grafen R u. dolpb). — Was die in der Familie de« kleideten Aemter und Würden betrifft, so dienten die einzelnen Sproßen der Familie im kaiserlichen Heere, in Staatöämtern und