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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Seite - 236 -
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Seite - 236 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

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) Johann 236 Spork, Johann mit seinen Reitern bei Mühlen, warf bei Fürstenberg zehn Regimenter über den Hau« fen und zog am Morgen des 25. Novembers mit l3 Fahnen. 1200 Pferden Beute und einer großen Menge von Gefangenen sieg- reich daher, worauf sich die Franzosen ganz und gar auf Gnade und Ungnade ergaben. 6000 Mann Feinde waren gefangen, 3000 lagen todt auf der Wahlstatt Hingegen war ibm in der Schlacht bei Iankau das Geschick nicht, günstig; kaum entging er wiederholt der Gefangenschaft. Gefährlich verwundet, entkam er mit nur 200 Reitern ins mäh- rische Gebirge nach Iglau. wo er. an seinen Wunden darniederliegend, in schwedische Ge« fangenschaft gerieth. Der Kaiser kaufte ihn aus derselben los und machte ihn zum Ge« neral<Wachtmeister. Als im Jahre 1647 der Kurfürst von Bayern einen Sonderfrieden mit den Reichöfeinden abschloß, sah Spork, der das bayerische Heer immer für ein Heer des Kaisers ansah, in diesem einseitigen Friedensschlüsse nur einen Verrath an Reich und Kaiser. Er nahm daher auch keinen Anstand, oem Rufe des Kaisers mit seinen bayerischen Truppen zu folgen. Der Kur« fürst erklärte nun Spo r t für uogelfrei und setzte einen hohen Preis auf seinen Kopf, Als des Kurfürsten Boten Spor t und sein Regiment erreichten und dieses zur Rückkehr aufforderten, kehrte dieses in dcr That auch zurück und Spor t kam ohne Heer nach Böhmen. Aber der Kaiser empfing den be« rühmten Neiler-General auch ohne sein Re. giment huldvoll und nahm ihn als General» Lieutenant in sein Heer auf. Nun diente S. im kaiserlichen Heere. In diesem kämpfte S. zunächst an Seite des berühmten M onte» cucul i . Im Jahre 1657 trieb er die in Polen vorgedrungenen Schweden aus Krakau und Wieliczka. und geleitete den vertriebenen Polenkönig bei seinem Einzüge in Krakau. Nun rückte S. weiter vor nach Holstein, Schleswig, nahm auf Alsen, wohin sich die Schweden geflüchtet, den größten Theil der« selben mit 3000 Pferden gefangen und voll« führte noch mehrere andere siegreiche Thaten. Dann machte der Friede uon Oliua im Jahre 4660 dem Kriege ein Ende. Aber bald führten ihn die Ereignisse in Siebenbürgen auf einen neuen Kriegsschauplatz. Tie von den Türken hartbedrängten Siebenbürger erbaten sich vom Kaiser Hilfe und dieser sendete 1661 eir^Heer unter Montec u cul i's Führung näH Siebenbürgen. In diesem Heere stand Spörk , der Inhaber eines Kürasfier»Regiments war. das seinen Namen führte und 1673 aufgelöst wurde, als Reiter, General Aber Hunger und Pest hatten das kaiserliche Heer stark decimirt, und auch Spor t , von einem schweren Fieber be- fallen, wurde krank nach Szathmar gebracht. Den Trümmern des kaiserlichen Heeres folgte die Uebermacht deS türkischen Heeres, welchem das kaiserliche Heer nur mehr in einer Stärke uon 11.000 Mann gegenüber« stand. So standen die Dinge im Jahre 1663. Die Elftausend aber waren meist Spork'« sche Reiter. Was nun Spork mit diesen in der besagten Zeit geleistet, böte fast Stoff zu einer kleinen Ilias. Hammer nennt in seiner „Geschichte des osmanischen Reiches" Spork den homerischen Ajax. Eine seiner merkwürdigsten Wassenthaten voll» führte er bei Kalletschen am 28. August 5663, wo er mit 2000 auserlesenen Reitern eine Masse von l5000 Türken siegreich und mit dem Verluste von nur wenigen seiner eigenen Leute. durchbrach. Aber mit dem Wiener Hofkriegsrath stand Spo rk , der sich den Befehlen vom Schreibtische, die mit den Dispositionen auf offenem Felde sich nicht vereinbaren ließen, oft genug wider« setzte, auf gespanntem Fuße. Einmal sogar, als es sich wegen Ungehorsams um seinen Kopf handelte, half ihm das Machtwort des Kaisers aus der Noth. Neue Lorberrn errang Spork in der denkwürdigen Schlacht bei St. Gotthard am <> Auguii 1664. in welcher dem zahllosen Türkenheere nur 37.000 Kai« serliche gegenüberstanden und in welcher der Kern der türkischen Macht zertrümmert wor» den, woran aber Spork den Hauptantheil hatte. Noch einmal, nach sechsjähriger Ruhe, zog Spo r t ins Feld, diesmal aber gegen die magyarischen Empörer, die Räkoczy, F r a n g i p a n , , T ö t ö l y . Tattenbach, welche mit den Türken conspirirten. um Oesterreichs Einfluß im Ungarlande zu schwächen und zu untergraben. Wohl gab eS eine Partei bei Hofe, welche diesen Schritt gegen die Ungarn widrrrieth. aber der Kaiser stand auch dießmal über den Parteien und sah klar was noth that. Er berief Spor t , der freudigst den Oberbefehl übernahm, um die übermüthigen Magnaten zu züchtigen. Mit gewohntem Ungestüm griff er 1670 die Macht der Magnaten an, eroberte ihre Schlösser und brachte in kurzer Zeit das ganze Land in die Gewalt seines
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Band 36
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sonnklar-Stadelmann
Band
36
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
376
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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