Seite - 240 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

Spork,Johann Rudolph 240 Spork, Johann Nudolph rück und stiftete daselbst an der Metro- polilankirche zu St. Veit in Prag ein Canonicat und wurde selbst Canonicus an dieser Kirche. Als die Heiligsprechung des böhmischen Johannes von Nepomuk im Zuge war. wurde Graf Iokann Rudolph im Habce 4723 alb Orator nach Rom gesendct, um daselbst diese Angelegenheit zu befördern. Nach vier- jährigem Aufenthalte in Rom brachte er sie zu Stande und kehrte nunmehr in seine Heimat zurück. Papst' Bene« dictXHI. hatte ihn am 24. Februar 1729 zum Bischof von Adriathec,, über« dieß zu seinem Hausprälaten und Assi- stenten ernannt. Nach demAbleben des Erz. bischofg von Prag, Franz Ferdinand Gra fen Khuenberg IM. XII I , S. 3l8) emanme ihn dessen Nachfolger Moriz Gustav Graf Mand er scheid ^Ba XVI, S. 363^ zum Suffragan für die ganze Diöcese. Gr.if Johann Ru« dolph war ein großer Kunstfreund und hatte während seines Aufenthaltes in Rom an den dortigen Werken der Kunst seinen Geschmack geläutert. Dabei war er selbst ein Künstler von nicht gewöhn, licher Begabung. Er war cin vortreff« licher Bilonißmaler und hat eine ansehn» liche Anzahl von Bildnissen der bedeu» tendsten kirchlichen Würdenträger seiner Zeit in Prag und Nom und anderer her« vorragender Persönlichkeiten in Tusch ausgeführt. Außerdem zeichnete er die schönsten Gemäloe, welche er in Rom gesehen, ab und ließ dieß alles in sieben Folio«Banden, welche sich zur Zeit im Besitzeder StrahowerBibliothek befinden, zurück. Dieselben enthalten im Ganzen 883 Tuschzeichnungen, sämmtlich von feiner Hand, vorherrschend Porträte hoher kirchlicher Personen, dann aber eine stattliche Anzahl Heiligenbilder nach trefflichen, meist römischen Originalien, dann Ansichten der Besitzungen seiner Fam'lic, eine Folge von idealen Land» schaften. Portrate Ungenannter, Wappen, Medaillen u. dgl. m. DeS historischen In- leresses wegen, welches die einzelnen Bild» niffe darbieten, folgt unten eine Ueber- sicht derselben in alphabetischer Ordnung. Graf I o hann Rudolph ging in sei- ner Vorliebe für die Kunst so weit. daß er ohne Rücksicht auf seine durch das viele Malen geschwächten Augen fort» arbeitete, bis ihn in den spateren Jahren das herbe Unglück, zu erblinden, heim» suchte, woran eben sein unaufhörliches Malen und Zeichnen nicht zum geringsten Theile die Schuld trug. Der Graf starb im Alter von 66 Jahren im Stifte zu St. Niklas in Prag, wohin er sich in seinen letzten Lebensjahren nach seiner Erblindung zurückgezogen hatte. Uebersicht der Zeichnungen des Grafen Johann Rudolph von Spork, Weih- Bischof von Adriathea in Prag. Wie oben erwähnt worden, hinterließ der Graf in sieden Folio-Bänden die anjehnliche Zahl von 88s Zeichnungen in Feder und Tujch, uer» Ichirdene Darstellungen aus dec Bibel, Le» aenden und Mythen. Bildnisse. Genrebilder. Landschaften, Thiele, architektonische Ansich. ten, Statuen, Münzen. Wappen u. s. w. Vieles ist auS seinen eigenen reichen Samm» lungen copirt. Der erste Band der Samm. lung führt den Titel: »Iu stü^io ^^^Hnsis, ssmxer üäeüä OapiruN viv» sslisä 1725^ und trägt folgende Unterschrift: ^ o kuä. Oom«8 äu 6i»oilc ean. s. 2l. N. »,ä s. Vitum ?rH3».s oa.1. äsl. 6t iuv6uit1725 <1itz 2.^un^" und enthält 2l Foliv'Vlätter. — DaS Titel, blatt des zweiten Bandes hat folgendes Chronostlchon als Aufschrift: .ICoOa do()o V^X Qldar. lüta LsX pa,Os Oantärä Oso HlHust. Movo koO Voi-lsOto oX I^Ittera V».rer" (174t); unten am Nande: ^o . liucl. O. äs sporck «Hl. öel. 10. ^ov. 174l«; der Band enthält 142 Folio.Blätter. — Das Titelblatt des dr i t ten Bandes zeigt das Wappen deS Prager Domcapitels mit der Abbildung de rMetropolitankirche. Die Unter» schrift ist:„?sr Istas DH3IU2