Seite - 248 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36

Sporschili 248 Sporschill siedeln. Hier bezog er aus dem Fonde des PreßbuceauS ein Iahrgehalt und versorgte als ofsiciöser Correspondent eine Anzahl in- und ausländischer Zei- tungen mit Berickten. I n dieser Zeit lernte Herausgeber dieses Lexikons den stattlichen, etwas schwer beweglichen Mann persönlich kennen. Zu einer große ren Arbeit ließ ihn diese zersplitternde Thätigkeit nicht mehr kommen. Ein plötz> liches Nachlassen der Kräfte des sonst rüstigen Mannes führte am 46. December 4863 seinen Tod herbei. Nebst einer Witwe hinterließ S. eine verheirathete Tochter. Es ist eine erstaunenswerthe Thätigkeit, welche uns in Sporscki l l entgegentritt. An 79 und mehr, darunter einige vielbändige Schriften aus ver> schiedenen Disciplinen des menschlichen Wissens, theils Originale, theils Ueber« setzungen, nahezu anderthalbhundert Bände, sind aus seiner Feder heruorge» gangen. Unter den U'ebersetzungen sinden wir nur die besten Schriften hervor» ragender Autoren des Auslandes wie: A inswor th , Bu lwer , Broug. ham, Cooper, Gibbon, Gold» smyth. Hazl i t t . Montesquieu, Say. Miß Tro l lope u. A. Unter seinen Originalschriftcn sinden sich bände- reiche Geschichtswerke (Nr. 1. 28. 33. 38. 4t. 43. 44. 43. 47, 48. 49.50. 33. 58. 39, 7l), mehrere lexikalische und grammatikalische Werke (Nr. 7. 42, 44. 20. 29. 30, 3l, 32, 42); die Zahl seiner unter seinem Namen erschiene- nen Flugschriften politischen und reli> giöfen Inhaltes, in deren ersteren er als treuer Sohn seines Vaterlandes nur zu Gunsten Oesterreichs schreibt, beläuft sich auf einundzwanzig (Nr. 3, 4, 3,6,9,43, 33,34.33, 36.37, 60,6 l, 63,64.63,66. 67,68, 69,70). Unter seinen geographi» schen Schriften befinden sich außer mehre» ren fremdländischen Reisewecken der besten Gattung (Nr. 24. 26. 27 und 40) auch einige künstlerisch ausgestattete Darstel« lungen einzelner Tbeile Deutschlands (23, 32, 62). Endlich auch eine Serie naturwissenschaftlicher Schriften auS dem seiner Zeit in England so beliebten „Look ok 80161^68" <Nr. 49) verdanken wir seiner Feder. Die nachfolgende Ueber» sicht gibt eine Darstellung dieser »uner» müdlichen schriftstellerischen Thätigkeit, die. weit entfernt eitel Buchmacherei zu sein. die Lust und Liebe zu geschichtlicher, überhaupt edlerer Lecture durch volks« thümliche, auS guten Quellenschriften geschöpfte Darstellungen zu wecken und zu verbreiten suchte. — Obgleich S. seine Geschichtswerke für einen größeren Leser- kreis bestimmte und ihnen daher eine populäre Form zu geben bemüht war, verwendete er doch eigene gediegene For« schung auf jedes derselben, und sein kur« zer, bestimmter, beinahe strenger Styl hielt sich von Hhiase und Wortschminke jederzeit rein. Seine politischen Abhand- lungen, die der nämliche concise Ausdruck kennzeichnet, zeigen einen richtigen, ein« dringenden Blick, und wie im Leben blieb er auch als Publicist immer aufricktig und wahr. Unter einer bisweilen etwas herben Außenseite barg sich ein gemüth» voller, ansvruchloser und wohlwollender Sinn; er war ein charakterfester Freund. Ein Porträt von ihm ist nicht vorhanden, da zu seinen Eigenheiten auch eine Abneigung gegen daS Porträtirtwerden )örte. Uebersicht der Vriginalwerke, Bearbeitungen, Uebersthungen des Johann Sporschill in chro- nowgischer Folge. <) „Wallenstein. Hisro' rischer Versuch" (Leipzig 1828 Mitt lers auch edd. 1832 ^ I . F. Fisches. 8°.. mit Wallen- stein's Nildniß). — 2) „Handbuch der prak- tischen National«Oekonomie oder.- Die ge< sammle Staatswirthschaft für Staatsmänner.