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Sprenge^ Wilhelm Paul Eduard 263 Sprenger) Wilhelm Paul Eduard
V. Jahrgang (1850), Nr. 35.- „Oi-. Alor
Sprenger in Indien". Von Dr. Schön,
Herr. — Dieselbe VI. Jahrgang (1851)
Nr. 8. S. 31.- „AuS dem Ober-Innthal"
sein Schreiben vr. Sprenger's aus Sur-
ran in Indien. das Aufschlüsse über sein dor«
tiges 2eben gibt).
Sprenger, Wilhelm Paul Eduard
(Hofbaurath und Architekt, g
zuSagan in Niederschlesien 20. August
1798, gest. zu Wien 29. October
1834). Sprenger war ein Sohn des
herzoglich saganischen CastellanS I o
hann Georg Spreng er,' welcher
mit seiner Familie im Jahre 1893 nach
Ratibotitz in Böhmen übersiedelte, durch
mehr als 20 Jahre und bis an fein
Lebensende in den österreichischen Siaa-
ten seßhaft war, dadurch zum österrei»
chischen Staatsbürger wurde und diese
Eigenschaft auch auf alle seine Nachkom-
men übertrug. Die erste Bildung erhielt
Paul Sprenger wahrscheinlich im
elterlichen Hause. In den Jahren 1811
bis 1814 besuchte er das Gymnasium zu
Sagan. wo er nach den vorliegenden
Zeugnissen als „Jüngling von mittet»
mäßigen Geistesanlagen" beurtheilt
wurde — einer der nicht seltenen Belege
jenes gewissen Profefsorendünkels. der
einm Zögling, weil er nicht in seine
Schablone passen will, sofort mit dem
Anathema der Unfähigkeit belegt. In
den Jahren l81o und 1816 hörte S.
an der königlichen Kunst» und Bau-
Handwerksschule zu BreSlau als Eleve
der Oekonomie
städtische
und ökonomische
Baukunst, Feldmeß, und Wafferbaukunst.
Richtiger, als die Rectoren am Gym-
nasiurn zu Sagan. hatte die geistreiche
und kunstsinnige Herzogin Kathar ina
Fried erike von Sagan geborene Her-
zogin von Kur land aus einigen ihm
ertheilten Aufträgen die vielversprechen«
den Anlagen des Jünglings erkannt und eine Unterstützung zu seiner Fort-
bildung in Wien bewilligt. Im I . 1817
begann S. zu Wien. daS von diesem
Zeitpunct sein bleibender Aufenthaltsort
wurde, seine Studien an der Akademie
der bildenden Künste in der Figuren-
und Ornamentenschule; in den I . 18 l 9
und 1820 hörte er den Curs der schönen
Baukunst unter dem Director Nobi le
Md. XX, S. 376), und errang durck
eine Perspectivzeichnung im Jahre 1821
den ersten Gundel'schm Preis. Neben
diesen Studien und in den darauf fol»
genden Jahren bis 1823 hörte er am
k. k. polytechnischen Institute reine Ma»
thematik. Chemie. Physik, Mechanik und
3and- und Wasserbaukunde, nebenbei
arbeitete er in seinen freien Stunden bei
Director Nobile und dem Architekten
Morean j M . XIX, S. 79) und
wurde von Professor Kudriaffsky
d. XI I I , S. 303) im außecordent-
lichen Dienste für verschiedene Waffer,
baugegenstände verwendet. Aus dieser
Zeit rühren mehrere gelungene Versuche
Sprenger's im Porträtiren her. Am
13. März 1824 erhielt Sprenger sein
erstes öffentliches Amt als Assistent bei
dem Iehramte der Land» und Wasser-
baukunde am k. k. polytechnischen Insti»
tute, und blieb in verschiedenen Dienstes«
Kategorien bis zu seinem Hinscheiden
durch mehr als 30 Jahre in österrei«
chischen Staatsdiensten. Als Assistent
hatte er Musterzeichnungen für Projec«
zionalzeichnungen entworfen, welche
.eine besondere Fertigkeit in richtiger
Projektion von Baugegenstanden und in
er F6orn,et>riS ätzLori^tive" bethätigten.
Im Jahre 1827 wurde Sprenger be-
rufen, die durch den gewaltsamen Tod
es Professors Blank ^Bd. I, S. 422)
lötzlich unterbrochenen Vorlesungen über
Mathematik an der Akademie der bil.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon