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in (Genealogie) 284 Spriwenftein (Genealogie)
Sohn Joseph hatte Nachkommenschaft, u. z.
außer einer Tochter Franziska de Paula
(Pauline) einen Sohn Ernst, den Ersten,
der die Geschichte seines Hauses auS dem
FamilieN'Archive und vielen anderen ihm
zugänglichen Quellen zusammengestellt hat,
wodurch es dem Autor dieses Werkes mög-
lich war. die ersten authentischen Daten über
dieses besonders im l6. und 17. Iahrhun«
derte so glanzvolle Geschlecht zu veröffent-
lichen. — Was die Würden und Aem-
ter der Grafen Sprinzenstein betrifft,
so gelangte, wie schon bemerkt worden,
der Freiherrn stand mit Diplom vom
15. November 1530 in die Familie. Das
Grafenstands, D ip lom erhielten mit
Diplom ääo. 20, Juli <646 die vier Söbne
Alexanders: die Freiherrn Simon Hie-
ronytnus, Rudolph, Haus Flor ian
und Wenzel Neichard, der Stammvater
aller heut noch blühenden Linien Spr in-
zenstein. Ueberdieß erbielt mit Diplom
vom 7. September <671 Ferdinand Max
dag sogenannte große Palatinat, womit eine
große Menge nicht unbedeutender, doch nur
selten in ihrem vollen Umfange ausgeübter
Vorrechte verbunden war. Am 27. April
1672 erhielt der Graf Ferdinand Mari.-
mi l ian das durch den Tod des Conrad
von Nichlhausen Freiherrn von Chaos
erledigte Oberste Erb> Münzmeister-Amt in
beiden Erzherzogtdüinern ob und unter der
Enns für sich und sein Geschlecht. Die Gra»
fen Franz Ignaz lS. 283, Nr. 8) und
Johann Ghrenreich ^S. 287, Nr. 13^
übten auäi btide das Münzrecht aus und
ließen, Ersterer im Jahre 1706, Letzterer im
Jahre 1717 Thaler schlagen. Das „Historisch-
be»llldische Handbuch zum genealogischen Ta-
schenbuch der graflichen Häuser (Gotha 1833,
Perthes. 32o.) Seite 942 gibt alS Datum
der Verleihung den 7. September 1682 an,
während die handschriftliche Geschichte seines
HauseS. welche Graf Ernst s2. 283, Nr, 4)
auf Grund archivaliscker Quellen ausgear«
bettet hat und welche zu benutzen mir ge«
gönnt wär, das Datum deS 27. April 1672
und einen Lehnbrief äolo. 13. September
16?2 anführt. Urberd>eß erhielten die S. mit
Graf Ferd inand Maximi l ian am
3. Februar l669 die steirische Land»
Mannschaft. — Die einzelnen Sproßen
dieses Geschlechts thaten sich namentlich im
16. und 17. Jahrhundert als Staatsmänner,
Diplomaten, Kriegshelden in ausgezeichneter Weise hervor. Von allen sind da zu nennen:
Ferdinand Max lS. 283, Nr. 3j. welcher
als Präsident de5 Staatsrat'hes in jenen von
dem Einfall der Türken bedrohten Tagen,
seine Energie und Umsicht bewährte; —
Alerander lS. 282/ Nr. 1). welcher, wie
sein Sohn H a n s F l o r i a n , in die
Schlecken des Bauernkrieges mit starker Hand
dreinfuhr, und diesem grausigen Schrecken
ein rasches Ende bereitete. — Ein Franz
von S. lS. 284, Nr. 6) ging in diplo«
matischrn Missionen wiederholt nach Sva.
nien. und einlnal mit den ausgedehntesten
Vollmachen zu Sultan Sol i man I. nach
Constantinopel. — Was Hans Albrecht
lS. 286, Nr. <4) im Kriegswesen geleistet
wird in der kurzen Lebensskizze desselben
dargestellt, und als die Reformation alle
Gemüther aufregte, und auch Viele vom
hohen Adel für die neue Lehre gewonnen
wurden, ist es ein Hans von SPrinzen»
stein, welcher offen Partei nahm für die
protestantischen Präkicanten, sie auck unter»
stützte und zuletzt feine Heimat verließ, um
in die Dienste cincs fremden Fürsten zu
treten. In neuerer Zeit begegnen wir vielen
Sprinzenstein in den Reihen der kaiser»
lichen Armee, in welcher sie mit Tapferkeit
gekämpft, mehrcre derselben auch verwundet
worden und Einer, Graf Franz Joseph
lS. 285. Nr, 9). auch den Kriegertod auf
dem Felde der Ehre gefunden. — Was die
Hei rathen des Hauses anbelangt, so sind
die Sprinzenstein durch ihre ehelichen
Verbindungen mit den ersten Familien des
österreichischen Adels in verwandtschaftliche
Beziehungen getreten — so nennen wir von
den deutschen Adelsfamilien: die Berchtold,
Fugger, Harrach, hohenfeld. 3 am»
bcrg, Lynar . Sa l lburg , Schl i t ,
Starhemberg, Thürheim. Thurn»
Valsassina, Nngnad von Weißen«
wolf; von fremden: Cavr iani , Gaz«
zaldo, Marzani , Piccolomini , Na»
but in-Bußy u. A. Wie durch die letzt«
willigen Verfügungen des Grafen Ferdi-
nand Max imi l ian lS. 283, N. 3) die
Sprinzenstein mit zwei der angesehen»
sten Adelsgeschlechtern Oesterreichs, mit jenen
der Finsten und Grafen von Lamberg und
jenem der Grafen H'oyo s, in dauernde Na«
mensverbindung traten, wurde bereits S. 280
erwähnt. Aber sie vrrloren auch durck» die
Heirath und die Unbeugsamkeit einer ihrer
Frauen, durch die Gräsin Mar ia Antonia
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon