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Stander, Joseph 303 Staader (Genealogie)
folgenden Jahre Oberstlieutenant im
steierischen Grenadier-Bataillon und l777
Oberst bei Migazzi-Infanterie Nr. 46.
Im bayerischen Erbfolgekriege (1778 und
4779) zeichnete sich Oberst S. bei mehre
rm Gelegenheiten aus. Im Gefechte bei
Weißkirchen und Iägerndorf (23. No<
vember 1778) hatte er im MeSniker»
Thale mit einem Bataillone seines Regi»
mentes drei feindliche, von dem General
Zaremba befehligte Bataillone erst
standhaft am Vorrücken gehindert und
dann zum Rückzüge gezwungen. General
Zaremba war todt auf der Nahlstatt
geblieben. Bei der Recognosc>'rung gegen
Leobschüh (l 3. December) warf S. die
feindlichen Huszaren bis Neustadt zurück,
wo das dort aufgestellte preußische Regi»
ment Kronprinz sofort alarmirt wurde
und mit Geschützen gegen S. anrückte.
Als dann am 12. Jänner 1779 über
legene feindliche Kräfte seine Aufstellung
bei Olbersdorf und Troplowitz angriffen,
stellte er sich denselben muthvoll entgegen
und wies sie mit Entschiedenheit ab. Für
diese Waffenthaten, insbesondere für jene
bei Mesnik wurde S. in der zwölften
Promotion (vom l!>. Februar 1779) mit
dem Ritterkreuze des Maria Theresien»
Ordens ausgezeichnet und den Statuten
gemäß im folgenden Jahre in den erb»
ländisch-österreichischen Freiherrnstand er<
hoben. Im darauffolgenden Türkenkriege
(1788 und 1789) befehligte S., mittler-
weile zum General-Major befördert, eine
Brigade in dem in Siebenbürgen aufge-
stellten Armeekorps. Als am 8. Oc-
tober 1788 die Türken bei Haheg einen
Einbruch und die dortigen Magazine in
Brand zu stecken
versuchten, schlug sie S.
mit Entschiedenheit zurück. Im Jahre
1790 wurde Freiherr von S. zum Feld«
marsch all» Lieutenant befördert und im
folgenden Jahre zum zweiten Inhaber des 3. Infanterie Regimentes, damals
Erzherzog Karl, ernannt. I n den nun
folgenden Revolutionskriegen stand S.,
der im Jahre 1793 zum Reichs.Feldmar-
schall«3ieutenant ernannt worden, bei der
Armee am Rhein. I n d^n Jahren 1792
bis 1794 commandirte er ein selbständl«
ges CorpS. Im Jahre !795 erkämpfte
er sich durch die Erstürmung von Mainz
(28. October) das Commandeurkreuz des
Maria Theresien-Ordens. S. führte die
zweite AugriffScolonne, und sein eigenes
Beispiel begeisterte die Truppe derart,
daß diese, ohne einen Schuß zu thun.
unter dem heftigsten Kartätschen- und
Gewehrfeuer. daS ihr auS den Schanzen
vernichtend entgegenblitzte, die Schanzen
erstürmte und mit dem Bajonnete den
Feind aus denselben vertrieb. Zu gleicher
Zeit nahm er mit seinen tapferen Leu«
ten das Dorf Höchstheim und machte
große Beute an Geschüh und Munition.
Dann verfolgte er den fliehenden Feind
über den Rhein bis nach Ettenheim. Am
11. November 1793 erhielt S.. außer
Capitel durch ah. Verleihung die oben
erwähnte Auszeichnung. I n den Feld»
zügen der folgenden Jahre 1796
und 1797 befehligte S. bei der Rhein-
Armee selbständige Abtheilungen, im
Jahre 1798 die Contingents.Armee in
Bayern am 3ech. Im Jahre 1801 trat
S. mit Feldzeugmeifters« Charakter in
den Ruhestand über, den er noch sieben
Jahre genoß, bis er zu Wien im Alter
a^O Jahren verschied.
Hirtenfeld ( I . Dr.). Der Militar-Maria
TheresieN'Orden und seine Mitglieder (Wien
l8S7, Staatsdruckerei, kl. 4".) S. 22l. 449.
Die Staader sind eine österreichische Adels«
Familie. Johann Friedrich Ignaz von
Staader wurde im Jahre l?32 in den
Reichs« und erbländischen Nitterstand erho»
den. Drei Vrüder: Franz Anton, Johann
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. XXXVI. Mdr. l3. April l878.) 20
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon