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Stachowic) 346 St ach o w in
von Krakau, Johann W or onicz, den
bischöflichen Palast restauriren ließ. übev
'trug er die innere Ausschmückung einer
Reihe von Gemächern dem Pinsel S.'s.
S. löste die ihm übertragene Aufgabe,
indem er an den Wänden der Gemacher
abwechselnd Scenen aus der Geschichte
Polens, Ansichten der Städte des Rei<
ches und Darftellungen aus dem Volks»
leben ausführte. In vierzehn Monaten —
einer für daS Geleistete verhältnißmäßig
sehr kurzen Zeit — vollendete S. seine
Aufgabe. Nachdem S.nm dieser Arbeit fer-
tig war, ging er an eine zweite, noch groß-
artigere: an die Ausschmückung des so»
genannten „Iagellonischen Saales" in
der Krakauer Universität — einer Räum-
lichkeit an hundert Schuh lang. dreißig
breit und einige Schuh über dreißig hoch.
^Die Beschreibung der Bilder folgt auf
S. 347 und 318.^j Die Vollendung geschah
über Auftrag und auf Kosten des Krön»
Gustos und Propstes der Krakauer Käthe»
orale, Sebastian Grafen Sierakowski
Md. XXXIV, B. 26H. Außer zahlreichen
ornamentalen Ausschmückungen und Bild«
niffen berühmter, um die Hochschule ver»
dienter Männer malte er in elf großen
Bildern so zu sagen eine Geschichte oersel«
ben. Dieses großartige Werk führte S.
allein, ohne irgend eine Beihilfe, aus und
vollendete es im Jahre 1821. Ter Ja-
gellonische Saal zählt zu des Künstlers
schönsten Arbeiten. I n ähnlicher Weise
schmückte S. mehrere in der Nähe der
Stadt Krakau gelegene Edelfitze vor»
nehmer und reicher Polen mit seinen Ge»
mälden. Dabei gab er aber das Oel»
malen nicht auf; in den letzteren Jahren
hingegen, nachdem er die Wandmalerei
vorgerückteren Alters wegen kaum mehr
ausüben konnte, widmete er sich ganz
wieder dem Staffeleibilde und vollendete
zahlreiche Kirchenbilder, Historienstücke, i Bildnisse und Scenen aus dem Volks»
leben. Im Jahre 1817 wurde S. Pro-
fessor der Zeichnenkunst am Lyceum zu
St. Barbara in Krakau und blieb es bis
an sein im Alter von 37 Jahren erfolgtes
Lebensende. Die Akademie der Wissen»
schaften in Krakau hatte ihn unter ihre
Mitglieder aufgenommen. Stachowicz
hat, wie aus Vorstehendem ersichtlich,
religiöse und Altarbilder, Historiensiücke,
Volksscenen. Bildnisse und auch Ansich'
ten theils in Oel. theils in Fresco ge»
malt. Er ist so recht eigentlich der natio«
nale Maler der Polen, und der Erste,
welcher diese besondere Richtung einge-
schlagen; hätte er mit seiner Ersindungs»
gäbe, seinerHHantaste und seinem Talente
eine durch die großen Meisterwerke der
Kunst geläuterte Technik vereinigt, er
würde eine Stufe einnehmen, welche ihn
den ersten Malern Europa's an die Seite
stellte. Im Leben war er einfach, schlicht,
fromm, er trug immer nur polnische
Tracht, sprach wenig und war meist tief
in Gedanken versunken.
Uebersicht der Gemälde und Fresken des Malers
Stachowicz. „Die Fesselung des h. Petrus".
Bezeichnet : „Qliekaol Ltkeko'^ics ^»inxit,
Oacovias H.. v . 1789«. 541/2" hoch. 29"breit
^im Vesitze Eduard Rastawiecki's). —
„Das Grab des Vaterlandes". — ,,Ko6«
ciuszko auf dem Ningplatze in Krakau im
Jahre 1794" ^gegenwärtig im bischöflichen
Palaste in Krakau), oft. besonders in Zlqua»
rell und von verschiedenen Händen wieder»
gemalt. — „Die h. Mutter Gottes übergibt
dem h. Dominik und der h. Katharina den
Rosenkranz". — „Die h. Katharina", beide
Altarbilder in der Kirche der Dominikane»
rinen zu Maria« Schnee auf Grodek in
Krakau. — „Die Schlacht bei Ractawice",
öfter gemalt. — „Feierlichkeit in Krakau nach
der Schlacht bei Nactawice" sim Vesitze von
Thomas Zicl inski^. — «Zwei polnische
Lagerscenen aus jener Zeit"- — „Abreise des
Bischofs Cajetan So ltyk nach seinem Für<
stenthume Siewierz". — „Die Auffahrt des
Bischofs Zol tyk" . - „Die Märtyrer von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon