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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
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Stadion-MarthauseN) Franz Ser. 4 Stadion-WarthauseN) Franz Ser. Federlesens. Die Polizei wurde in Trieft mit Energie gehandhabt, aber sie war nur ein Schrecken der Uebelwollenden und Uebelthäter, ohne für Gutdenkende und besonnene Fortschrittsmänner eine Fessel oder Plage zu sein. Wie Trieft in mer< cantilischer Hinsicht ein Freihafen war, so war es unter Stadion, wieHel» fe r t schreibt, auch in geistiger Beziehung trotz Meiternich und Sedlnitzky eine Freistätte. Die Wiener Bücherver» böte schienen im Emporium der Adria keine Geltung zu haben. I n den Lese« sälen des Tergefteums lagen Zeitungen, Zeitschriften, Druckwerke auf. die man an keinem öffentlichen Orte Wiens zu lesen bekam. Es kann unmöglich hier ins Einzelne eingegangen werden. S t a« dion Vater und Stad ion Sohn war» len noch auf ihren Biographen, wie deren die Staatsmänner Preußens, denen die« ses seine Größe verdankt, bereits gefun» den. Und ausführlicher behandelt schon Freiherr von Helfert in seiner so stoff» reichen, wie fesselnd geschriebenen „Ge- schichte Oesterreichs vom Ausgange des Wiener October-Aufstandes 4848" auch Stadio n's Thätigkeit. Noch sei über Stadion's Wnken im Küstenlande im Allgemeinen bemerkt, daß er sich die Regelung des städtischen Armen» wesens sehr angelegen sein ließ; daß über seine Anregung der Klonte äi pista ^Leihhaus) von der Gemeinde wieder hergestellt wurde; der Sanitätsdienst wesentliche Umgestaltungen erfuhr, und die Reform der Quarantäne > Einrich« tungen angebahnt wurde. Alles dieß aber ging minder durch schwerfällige Regierungs-Erlaffe und ewiges Drängen und Treiben von oberer und oberster Stelle vor sich. Der ganze Regierung's- Apparat spielt kaum merkbar aber in eingreifendster Weise. Stad ion regierte weniger vom Acten beladenen Bureau- tische oder aus dem Rathsaale mit Feder und Tinte, als von seinem Salon aus bei Thee und Cigarre, in welchem sich allwöchentlich Gesellschaft von Personen aller Farben und Stände einfand, mit denen im allgemeinen Gespräche Gegen« stände verhandelt wurden, welche dem Grafen besondets am Herzen lagen, und über welche er die Ansichten der Betheiligten und Nichtbetheiligten ver« nehmen wollte, und so gewöhnlich in un« geschminkter Weise verschiedene Ansichten, dabei aber auch manchen neuen, gut zu benutzenden Gedanken, die Anregung mancher trefflichen Idee zu hören bekam. Unter solchen Umstanden wuchs der Ruf des Staatsmannes, der sich bald über die Grenzen der seiner Leitung anver- trauten Provinz hinaus erstreckte. An den Namen Stadion knüpften sich schon in den Tagen seiner Verwaltung im Küstenlande die Hoffnungen jener Oesterreicher, welche ein freies, aber star» keS und auch im Auslande geachtetes Oesterreich wollten, dmn. Trieft war da» mals doch nur eine grünende Oase in der geistigen Wüste des GroßstaateS. So kam es denn auch, als nach den Er- eignissen des Sechsundvierziger-IahreS, nachdem die Bauern in Galizien die Edelleute todtzuschlagen begonnen hatten, und, nun ein Mann gesucht wurde, der den Schwierigkeiten der Situation in dieser Provinz gewachsen war, daß man zunächst an den Gouverneur IstrienS. den Grafen Franz Stadion, dachte, der ja schon in seinen jüngeren Jahren im Lande amtirt und so dasselbe bereits kennen gelernt hatte. ES galt die ent> fesselten Geister einerseits zu bannen, an- derseits aber neue, bessere Elemente in einer Provinz zu wecken, die sich, waS man immer für sie that, bedrückt wähnte,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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