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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
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Stadion-MarthauseN) Franz Ser. 12 Stadion-MarthauftN) Franz Ser. Theil ftiner „Geschichte Oesterreich vom Anfange des Wiener October » Auf. standes 4848" gewidmet ist. ist hier nicht möglich. Vollenden konnte er in der kurzen Spanne Zeit. die ihm gegönnt war, nichts. Die Thätigkeit des Grafen im Kremfierer Reichstage wirkte aufregend; die kriegsgerichtlichen, sich immer wieder erneuernden Todes- urtheile, insbesondere jenes Messen, hauser's, den er retten wollte, nieder« drückend', die Annahme der Hilfe Ruß- lands zur Bewältigung der Revolution in Ungarn, gegen welche Stad ion Alles — vergeblich — versucht, vernich- tend auf ihn. Schon als er nach Auf- lösung des Kremfierer Reichstages nach Wien zurückgekehrt, zeigten sich für den aufmerksamen Beobachter Spuren des Leidens, daS ihn eben in dem Augen» blicke für immer einer Thätigkeit entreißen sollte, die in ihrem Ausgange fürOester» reich gewiß andere Folgen gehabt hätte, als es die sind. an denen es zur Stunde blutet. Indessen nahm das Leiden des Grafen, nur von den ihm näher Stehen- den wirklich bemerkt, immer mehr über» Hand. Der Graf selbst fühlte, daß ihm Erholung und Ruhe vor Allem nöthig sei, und berief seinen altbewährten Freund und Iugendgenofsen Paul Grafen Coudenhoven, damals RegierungS» rath in Wien, zu stch. der auch im April 1849 den Grafen nach Baden brachte. Der Graf kehrte nicht mehr in sein Bu> reau zurück. Den damaligen Zustand des Grafen, den Verlauf der Krankheit, die Bemühungen seines Freundes Couden- hoven, der beigezogenen Aerzte, berichtet kurz, anschaulich und erschütternd Ru> dolph Hirsch in der schon erwähnten Schrift (S. 106 u. f.). Die Hirneiwei, chung mit ihren vernichtenden Folgen zeigte stch immer sichtbarer, vier Jahre hatte er so eigentlich nur vegetirt, nicht gelebt. Am 8. Juni 1833, im Alter von erst 47 Jahren, hatte der edle Staats« mann, der Großes für Oesterreich ge- wollt, und mitten im Aufbau seiner Pläne und Entwürfe durch die unerbitt« liche Macht des Schicksals war hinweg, gerissen worden, seine Seele in Wien ausgehaucht. An einem Samstag, den 11. Juni. fand um i/,6 Uhr in der Pfarrkirche zum h. Johann in der Pra- terstraße die feierliche Einsegnung Statt, dann wurde die Leiche in die Familien« gruft zu Klentsch in Böhmen überführt. Stad ion war todt und die Wiener Journale brachten die einfache Todes» Nachricht. Die Wiener Zeitung, der eS geziemt hätte, an diesem Tage den schwär« zen Rand anzulegen, schwieg. Nur in einem Blatte, im Journal des „Oester- reichischen Lloyd", stand in der Nummer vom 9. Juni 1853 ein Nachruf, der aus der Feder deS Publicisten Eduard War- rens stammte. Warrens war einer von denen, die dem Grafen aus Triest nach der Metropole gefolgt waren, als stch dieser mit Mannern von Geist und des Vertrauens zu umgeben suchte, um mit ihnen in der neuen Zeit den Auf» bau des von ihm im Geiste geplanten verjüngten Oesterreich zu beginnen. I n dem Nachrufe aber, welchen Wa r r ens dem Grafen widmet, heißt es: „Man hat das Sterben auf dem Schlachtfelde als das glücklichste verherrlicht. Wenn der Tod in das vollpulisirende Leben hin- einschmettert, wenn er daS Herz. wel« ches voll Thatkraft und Enthusiasmus pocht, in einem Nu zum Stillstand bringt, wenn er selbst zum Beweis wird, und zum Zeugniß für den Gefallenen, zum Ruhm für seinen Namen, zum Stolz für seine Anverwandten, zur Lorbeer» kröne für seinen Sarg: so preist man
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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