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Stadion (Genealogie) 24 Stadion (Genealogie)
unter dem Namen Stad ion«Stad ion-
Thannhausen von Württemberg im Jahre
1829 bei der Bundesversammlung als standes»
herrlich angemeldet. Außer Tbannhausen,
Stadion, Mosbeuern und zur Hälfte Emer-
kingen besitzt die Familie noch Albersweiler
in Schwaben. Kauth (Gauth). Chodenschloß.
Neumart, Zahorzan und Klenau in Böh«
men, Bohorodschan in Galizien. — Was die
Würden deS Hauses anbelangt, so führten
die Stad ion lange den einfachen Ritter»
Adel, waren aber nichtsdestoweniger eines
der angesehensten deutschen Reichsgeschlechter,
aus dcffen Mitte der berühmte Johann
Caspar zum Hoch- und Deutschmeister ge<
wählt wurde. Den Freiherren stand erhielt
der erste der kurmainzische Großhofmeister
Johann Ph i l i pp Joseph von Kaiser
Leopold I. mit Diplom 660. 13. October
1682, und ebenderselbe den Reichsgrafen'
stand von Kaiser Joseph 1. mit Diplom
vom 1. December 1705. Die S tad ion
zählen zu den deutschen standeshcrrlichen
Familien, in welchen nach den Beschlüssen
der Bundesversammlung vom 18. August
1823 und 13. Februar 1829 in sämmtlichen
alten Bundesstaaten die fürstlichen Standes»
Herren das Prädicat „Durchlaucht", die
Häupter der gräflichen das Prädicat „Er-
laucht" erhalten. An sogenannten Erbämtern
besaß die jüngere, die philippinische Linie,
,einige Zeit hindurch das Erbtruchseß>Amt des
Hochstiftes Augsburg. — Was die einzelnen
Sprossen des Hauses becrifft, so finden wir
ste vorherrschend im Dienste der Kirche, be»
sonders hervorragend aber als Nathe der
Krone. I n früheren Zeiten, in den denk«
würdigen Kämpfen der Schweizer, fehlt selten
der Name dieses Geschlechtes — in der dritten
Schlacht bei Näfels (1389). in der Schlacht
am Stoß Friedrichs von Tirol wider die
Appenzeller (14(19). bei Granson und Mur-
ren mit Kar l dem Kühnen von Burgund
kämpften und fielen Glieder dieser Familie.
Aber auch in neuester Zeit standen die S t a»
dion's in Oesterreichs Heeren in vorderster
Reihe — ein Ph i l i pp S tad ion ^S. 43),
von der philippinischen Linie, trug das Ritter.
Kreuz des Maria Thercfien'Ordens — für
die Heldenthaten menschlicher Aufopferung,
welche der Malteserordens»Comthur Wal«
ther Wilderich ^S. 45) uon der Linie
Warthausen vollführte, gibt es zwar kein
Ordenszeichen, abcr die Geschichte schrieb
seinen Namen in daS Buch der Humanität mit goldenen Lettern. Von den zahlreichen
Männern der Kirche, in welcher die
S tad ion als Bischöfe. Domherren. Aebte,
Pröpste und sonstige hohe Würdenträger ver»
treten sind, verdienen besonders drei hervor«
gehoben zu werden.- der berühmte Bischof
zu Augsburg Christoph von Stad ion
s3. 23. Nr. 2). der in schwerer Zeit daS
bischöfliche Amt mit Einsicht und seltener.
Fr-edensliebe verwaltete; der Lavanter Vi»
schof Franz Caspar sS. 27. Nr. ü).
uno der-Vamberaer Bischof Franz Con.
rad ^S. 27, Nr. 7). durch den die Territo.
rialfrage des VisthumS zum gewünschten
Abschlüsse kam. Wohl wäre noch der Dom»
Herr Friedrich Lothar ^S. 33) hier anzu»
fügen, doch ist drssen Einreihung unter die
Staatsmanner entsplechender. Unter Letzteren
ader zählt die Familie Namen von leuchten«
dem Glänze. Galt schon Johann Phi«
l ipp Joseph l.S. 32. Nr. 1«) seiner Zeit
als ein Staatsmann, ohne dessen Ausspruch
kaum irgend eine belangreiche Staatsaction
zu endgiltiger Ausführung gelange, so ist
dann besonders Friedrich Graf S tad ion
^S. 29, Nr. 10^ bemcrkenswerth, der, seiner
Zeit weit voraus, mit den Ungethümen deS
'Aberglaubens und der durch Priestrrherrschaft
gepflegten Unwissenheit zu kämpfen hatte.
Was aber die drei letzten S tad ion , Fried«
rich Lothar I.S. 33). I 0 hann Ph i l ipp
K.arl sS. 37), den das goldene Vließ
schmückte, und Franz Seraph ^2. 1),
Vater. Oheim und Sohn, geleistet, ist in
den Lebensskizzrn derselben ausführlich er«
zählt, und fast möchte man in unseren Tagen
der Noth, wo Hinterlist. Verrath und Raub»
gier von Außen, Nationalnätenhader. Volks»
bewußtseins'Prätensioncn und Mangel eigent«
lichen Oesterrricherthums uon Innen den
Staat bedrohen, die zum glslügelten Worte
gewordene Frage: „Ist keinDalberg da?"
umgestalten in die Frage: „Ist kein Sta«
dion da?" — Was die Frauen des
Hauses Stad ion und die mit anderen
Familien geschlossenen Even betrifft, so finden
wir nur Namen des hohen und höchsten
Adels, als: Ostein . S chönb 0 rn , S tau f«
fenverg, Ber lepsch, Bict ingen,
Hazfeld. Spaur . Zobel von Giebel»
stadt, Magn is . Lanck 0 r 011 sk i , Lam»
berg. Bel legarde, von der Leyen,
Kesselstadt. Lobkowitz. Sternberg,
Reischach u. A. — Wie der Name S ta.
d ion mittelbar in die Glanzperiode der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon