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In VIt». Städter, Anton 71 HtMer, Franz
8«.) I. Jahrg. (180t), S. 264.) Auch berich,
tet Gerder, daß einer dieser Brüder im
Jahre l780 „Tabellen, Menuetten und
Trios fürS Clavier herauszuwürfeln" habe
stechen lassen. Anton wmde im Jahre <799
pensionirt. Dieser Anton ist es auck. der
mit Mozart befreundet war und in mehr
alS freundschaftlicher Weise Mozart's Her-
zensgüte mißbraucht hat. Mozart componirte
für ihn das sogenannte Stadl e r'sche Quintett
(v. Köche l'ö Mozart-Katalog. Nr. 581). das
am 22. December 1787 im Concert für den
Pensionsfond derTonkünstler zum ersten Male
gespielt wurde; ferner am 28. Teptember
1791. wenige Wochen vor seinem Tode, ein
ClarmeN-Concert, mit welchem Werke, nach
Ausspruch der Musikgelehrtrn. der Grunr
zur modlrnen Ciarinett - Virtuosität gelebt
worden ist. sG erb er.(Ernst Ludwig), Histo»
risch« biographisches Lexikon der Tonkünstler
(Leipzig !8l4. Kühnel. gr 8".) Bd. I I ,
Sp. 33k>. — Derselbe Neueö historisä"
biographisches Lexikon der Tonkünstler (3eip°
zig 1812. gr. 8«.), Bd. IV , Sp. 248. —
Köchel (Ludwig Ritter von), Die kaiser«
liche .Hof'Wusikcapelle in Wien von 1343
bis 1367. Nach urkundlichen Forschungen
(Wien 1869. Beck. 8«,). S. 9l. Nr. i24«.
1242 und S. 94. Nr 1335 und 13U6.) —
2. Christian Stadl er, ein Architekt zu
Gratz in Dteiermark, welcher zu Anfang
unseres Jahrhunderts don seine Thäligkeit
in rühmen^werthcr Weise entfaltete. Er hatte
in Wien. später in Italien seine Studien
gemacht, nach seiner Rückkehr aus letzterem
Lande in Gratz seinen bleibenden Aufenthalt
genommen und daselbst mehrte Häuser und
Paläste gebaut. Das schöne Rathhaus in
Gr.',tz. welches er im Jahre l807 baute, gibt
ein bleibendes Zeugniß seiner Kunstferrigkeit.
sMagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler.Lerikon (München 1539. Fleisckmann,
8".) Bd. XVII, S. 202.) — 3. Franz
Stadler (geb zu Lewin im Leicmeritzer
Kreise Böhmens 22. März 1760. Todesjahr
unbekannt) war ein tüchtiger Musikus, der
mehrere Instrumente, besonders aber Violine
und Oboe mit Meisterschaft spielte. Später
kam er zur Mufikbanoe des k. k. l. Anille»
ri?<R?gim?nts, wo er als Virtuos großen
Beifall erntete. Nach mehrjährigen Diensten
nahm er srine Entlassung und begab sich
nach Prag. wo er sein eignies Haus besaß
und ftch bleibend niederließ. Im Jahre 1804
aber nahm er eine Stelle an dem k. k. Hof«
Capiwlaren zu auswärtigen Diensten
u. d. m., wurde von dem Abte Robert
immer im Hinblick auf Zweckmäßigkeit
mit möglichster Wahrung der alten
Rechte des Stiftes getroffen. Als im
Kloster der Schwarzspanier, welcres im
Kirchensprengel des SchottenftifteS lag,
zwischen dem Abte und den Ordensbrü»
dern Zwietracht auSbrach, welche immer
bedenklichere Dimensionen annahm, be-
traute der Fürsterzbischof M iga z z i den
Abt Robert mit der Aufgabe, den
Frieden im besagten Kloster wieder her»
zustellen, was ihm auch (1739) vollends
qelang. Der Abt R o b e r t starb im
39. Jahre seines Lebens.
Ruschitzka (Anton). Leichenrede auf den
Prälaten des Benediclinerstiftes zu den
Schotten in Wien (Wien !7<l3). — Haue«
wirth (Ernst. vi-.). Abntz einer Geschichte
der Benkdirtinerabtei U. L. F. zu den
Schotten in Nien (Wi>n 1838. 4«.).
S. l37. u. f.
Porträt. I . E. Mansfe ld kso. 1763.
(Wien Fol.). Dasselbe lieh Thomas Edler
von Trattner in Kupfer stechen, mit der
Umschrift: sX xlelcuIZ pl.sno ot sln^sr-o
Ita <iVo^Vo pa5t
OVI^tor
Noch sind folgende Personen des Namens
Stad le r beinerkenswerth: l. Anton (geb,
im Jahre 1753, gest. in Wien 13. Juni
<812). Anton und sein Bruder Johann
waren beide seit dem Jahre 1787 bei der
kaiserlichen Hofcapelle in Wien als Clarineb
tiften angestellt und spielten ihr Instrument
mit großer Meisterschaft. Johann, der
jüngere der Prüder (geb. l726, gest. 2. Mai
1804), spielte die erste Clarinette, Anton,
drr ältere, die zweite. Dieser hatte, wie
Gerbor in dein unten genannten Werke
berichtet, im Jahre 179t) sein Instrument an
tiefen Tönen noch um eine Terz ermehrt;
so daß er statt dem tiefsten H noch 2)is, F,
i7/s und <? mit besonderer Leichtigkeit darauf
blies. ^Vergleiche über S t edler's Veroes«
serung der Clarinette Schwaldopler 's
„Historisches Taschenbuch" (Wien 18U8. Doll.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon