Seite - 75 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

Stadnicki, Alexander zischen Landtage eine Denkschrift über di Grundlasten des Bauers und deren Auf» heblmg vor, eine Arbeit, welche damals unbeachtet blieb und in wenigen Iah- ren bereits bewies, wie richtig der Gra die Verhältnisse erkannt hatte. Diese Nichtbeachtung seiner Arbeit hinderte ihn nicht, seine Studien in der begonnenen Richtung fortzusetzen, und so arbeitete er einen Entwurf zur Einführung von Grundbüchern des bäuerlichen Eigen« thums aus. welcher gleich seiner vorer- wähnten Denkschrift keine Beachtung fand. War es die Erfolglosigkeit dieser Bemühungen auf dem eingeschlagenen Wege. oder die Erkenntniß über die Macht der Publicistik: der Graf ließ nun seit 1843 in der Lemberger amtlichen Zeitung (<3-a26ta I^onska) und in Kra- kauer politischen Blättern eine Reihe von Artikeln erscheinen, worin er verschiedene Zeitfragen behandelte, von denen er> wähnt seien: über das bäuerliche Erb- recht in Galizien, ein Beitrag zur (Z schichte des polnischen Rechtes; über Gemeinde «Ordnungen; über das Recht gegenüber dem Wucher; über Autonomie u. m. a. Neben diesen publicistischen Ar« beiten vernachlässigte der Graf die ernste historische Forschung nicht, und als Er- gebnifse derselben veröffentlichte er in selbständigen Schriften: „0 U?si'«<?/i?aH d. i. Ueber die sogenannten walachischen Dörfer an den nördlichen Abhängen der Karpathen (Lemberg 1848. 4".); — „0 ") d. i. Ueber das Knäsen- thum in den walachischen Dörfern, in Beziehung auf das Richterthum in den nach magdeburgischem Rechte geordneten Dörfern (ebd. 1833). Als um diese Zeit 8 Stadmcki, Alexander mit der Lemberger amtlichen Zeitung eine wissenschaftliche Beilage unter dem 3itel „Do(i3.tbl5 äo (Tg.2st:^ I^owg^iyi" inS 3eben gerufen wurde, gab der Graf in derselben folgende umfangreiche Ar» beiten heraus: „0 o^i^vli ^v^r3.nn,i<:t> -naod", d. i. Von den ehemaligen Can« tonSlehen. oder die cantonspflichtigen Güter in Galizien (eine Art Soldaten- lehen) (1833); — »^latLi-^g.t)?'äo ki» Storni miÄL't,^ g.1iQ)^8i<io1i", d. i. Mate» rialien zur Geschichte der polnischen Städte, vornehmlich Acten der Schöffen» ämter in Tarnopol, Szczurowiek. Kuli- kwi" d. i. Denkwürdigkeiten der Stadt 26tkiew (1836); — „^V^taä popu» 7N^ Lt2.wt0>v wiZliokiok", d. i. Po» puläre Darstellung deS Statuts von Wislice; und in der „Vidliotska ^Var- 2.^2^2.",einer in Warschau erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschrift, veröffent« lichte er: „?0AlH<1 ^r^t^o^n)'' l02P0^ d. i. Kritische Beleuchtung der Anordnung des sogenannten Statutes von Wislice. Der Graf schrieb diese Ab« Handlung, welche im Jahre 1839 auch im Sonderdrucke erschienen ist, zunächst im Hinblick auf das vom Anton Sigmund Helce l sBd. VIII, S. 240) veröffent- lichte Werk über das von Kas im i r dem Großen verliehene Wislicer Rechts» buch. Mehrere geschichtliche Arbeiten des Grafen sind ungcdruckt geblieben, dar mter: „Materialien zu einer Geschichte der Ruthencn im 14. Jahrhunderte", eine Arbeit auf Grundlage zahlreicher wichtiger und mit großen Kosten in Ar« chiven des Landes aufgesuchter Quel> „Beitrage zum Adelsbuch von Niesiecki, bezüglich derjenigen, so sich im 14. Jahrhunderte in Roth«Rußla nd an- gemacht", und ferner „Materialien