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Stadnicki. Kasimir 83 Stadnicki. Kasimir
trat in den Staatsdienst, aus welchem
er in der Eigenschaft eines galizischen
Statthalterei-Rathes in den Ruhestand
übertrat. Fortan lebte er ganz seinen
wissenschaftlichen Arbeiten, theils auf sei
nen Gütern, theils in Lemberg, wo ihn
Herausgeber dieses Lexikons um die
Mitte der Vierziger-Iahre, bei des Gra<
fen öfteren Besuchen deS Bibliothekars
Ritter von S tro ris ki, persönlich ken
nen zu lernen Gelegenheit gehabt. Die
Ergebnisse seiner historischen Forschungen
hat Graf Kasimir in einigen in Fach»
kreisen sehr geschätzten historischen Ar«
beiten veröffentlicht. Die Titel derselben
sind: „^z'ast^, ?'Fs Hl5io?^<?S?z?/") d. i.
Die Plasten.,eine historische Studie (Pa-
ris l842, 80.); der Autor verbindet in
dieser Schrift die Darstellung der voli.
tischen Geschichte Polens mit jener seiner
kirchlichen Tntwicklung, er zeichnet den
Kampf der Kirche mit dem Volke unter
den Plasten, die Entwicklung und Ge>
staltung der katholischen Kirche, wie das
polnische Volk seiner Sendung gemäß
Einfluß nimmt auf die Bekehrung der
Nachbarvölker, namentlich der nördlichen
Küstenbewohner. Das Alles ist aber
nicht mit nackter Anführung trockener
urkundlicher Daten, sondern in aus
sorgfaltigem Studium der geschichtlichen
Quellen gewonnenen Ergebnissen in
lichtvoller und fesselnder Weise bärge-
stellt. Nicht minderen Werth besitzt seine
folgende Arbeit: „Hz/now/s Os^iMe'na"
d. i. Die Söhne Gedymins. zwei Theile
(Lcmberg 1849—4853). worin S. die
ganze Geschichte dieses Geschlechts mit
sorgfältiger Benützung lithauischer und
russinischer Quellen, zugleich, aber auch
die Verhältnisse einzelner russinischer Ge>
bietstkieile im 11. Jahrhunderte und
die Beziehungen Königs Kasimir deS
Großen zu den Russinen (Ruthenen) dar« stellt. Seine übrigen Arbeiten beschrän«
ken sich zunächst auf Forschungen über
seine eigene Familie und sind unter dem
Titel: „HoHowoH?/ Homu, s?aän?'<Hl'e?H
oc? ?-<?^ ^s<36 cko 2.362", d. i. Ge«
schlechts'Register dec Familie Stadnicki
vom Jahre 1386 bis zum Jahre 1861
(Lemberg 1887—1861, Fol.) — und
n2>Hi's/4") d. i. Co mmentar zum Ursprünge
der Familie Stadnicki (ebd. 186l) erschie»
nen. I n den Wirren des Jahres 4848. als
nach den Ereignissen derMärztage auch in
Lemberg die Verhältnisse aus Rand und
Band gingen, und die Wahlfrage zur
bevorstehenden Einberufung deS gali«
zischen Landtages in den Vordergrund
trat, veröffentlichte der Graf. diese Frage
behandelnd, die nachflehende Flugschrift
sl's
i" (Lemberg 1848, 4<>.).
Graf Kasimir ist seit 1835 k. k. Kam«
merer, seit l8!)l) Ritter des Ordens der
eisernen Krone 3. Classe; er ist ferner
Mitglied der Central»Commission für
Erforschung und Erhaltung der Kunst»
und historischen Denkmale in Galizien
und Mitglied der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften in Krakau.
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d. i. Polnische Literatur im historisch-kritischen
Grundrisse(Krakau l8«8, Himmelblau, gr. 8")
Bd. I I , S. 289 und 290.
Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild.
4: in Roth ein silbernes Breitbeil mit gol«
denem Stiel ( I^oi-); 2: quer getheilt, oben
in Roth eine auf der Theilungölinie stehende
aufwärts gerichtete silberne Pfeilspitze mit
weit auseinander gebogenen Widerhaken,
aus deren Hülse der schwarze Feoerschwanz
eines heraldischen Adlers hervorgeht und
sich in der unteren goldenen Hälfte des Fel,
des ausbreitet (MsZodia); 3: in Roth ein
schreitendes. ungezäumteS und golden ue<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon