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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 97 -
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Seite - 97 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

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) Jacob 97 Staine^ Jacob 1713. si! 1716, ^ . 6 . ^la^r, ?ol,). Poggen- dorff in dem unten angegebenen Werke nennt den Druckort letzterer Schrift irrig statt I d i " Poggendorff ( I . Z.). Biographisch litera< risches Handwörterbuch zur Geschichte der rxatten Wissenschaften (Leipzig 1863. I . Am» bros. Banh. ar. 8".) Vd. I I , Lp. 981. Hier sei auch des berühmten Geigenmachers Jacob Stci iner, des Vaters der deutschen Geige, wir ihn Dr. S cha fhä u tl treffend nennt, gedacht, um endgiltig alles Falsche und Unrichtige, was Dichtung und münd-, liche unbegründete Neberlieferung über diesen Mann in die Welt gesetzt, zu beseitigen. Jacob Sta iner ist am 14. Juli 162l im Dorfe Absam nächst Hall geboren. Sein Vater hieß Mar t i n , seine Mutter Sab ine war eine geborene Graf inger. Eine Schwester Stainer 's, Mar ia , war an den SalzbergS'Ofsic-ier Blasius Ke i l ver- heiratet. Von seinen beiden Brüdern wir Pau l Tischlermeister in Absam, Marku s aber Instrumentenmacher, der sich zu Laufen in Oesterreich angesiedelt und, um seine In- strumente zu höheren Preisen verkaufen zu können, für dieselben unrechtmäßig dcs be- rühmten Bruders Namen benutzte. Daß Ja- cod den Geigenbau in Venedig oder in Crömona erlernt, dafür liegen, so weit die Forschung bishrr gediehen, keine Anhalts puncte vor. Biöher ersckeirit am wahrsckein lichsten, daß er seine ersten Instrumente nach Mustern italienischer Meister, namentlich des berühmten Nicolo Amat i , gebaut habe. denn am Hofe des Erzherzogs Leopold V. von Tirol und seiner zweiten Geniali« Claudia von Floren; aus dem Hause Medic is be fanden sich, da häufig musikalische Feste statt fanden, viele italienische Musiker, und S ta i nec hatte genug Gelegenheic. italienisch u. Würz dach. biogr. Leiikon. XXXVII . Geigen zu set>n und ihren Bau zu studiren. Im Jahre 164t — Jacob zählte damals 20 Jahre — war er bereits vollauf nilc Geigenmachen beschäftigt. Im Jahre 1643 unternahm S. eine Rrise nach Salzburg, wie aus einer Rechnung der ..hochfürstlichen Zahlmeisterei" ersichtlich. Ain 26. November 1645 vermalte er sich zu Hall mit Nargarelha Holzhammer (geb. l0. März 1624), die ihm aber schon früher, wie auS dem Haller Tauf« buctie (7. October 1646) ersichtlich, ein Töä.- terlein Margareida geschenkt. Im Jahre 1648 unternahm S. eine Reise nach Oestei- rcich und hielt sich längere Zeit zu Kirchdorf in Oberösterreich auf Er wohnte daselbst im Hause eines jüdischen Kaufmannes, Salonion Huebmer. und war genöthigt, mit einer Schuld von etlichen Gulden abzureisen, wo« für er noch 2l Jahre später bittere Unan- nehmlichkeiten zu ertragen gehabt, da der Jude für diese durch hohe Zinsen oirl vergrößerte Schuld klagbar wurde. Im Jahre 1<!48 lernte Erzherzog Ferdinand Kar l , der im Jahre 1646 die Regierung in Tirol angetreten, Stainer kennen und bewunderte sein vortreffliches Geigenspiel. Am 29. October !ü58 ernannte ihn der Erz« herzog zu seinem Hof-Geigenmacher. Am 12. November 1666 kaufte S. von seinem Schwager Paul H o I zh a m m er ein eigenes Haus sammt Garten. Dasselbe stand hart am Wege dem Kriop'schrn Schlosse gegen» über. Um diese Zeit stand Stainer's Ruf als Geigenmacher im Zenith. Man nannte ihn damals.- ^OsiLder^Nus tsZtucliuum mu8iaa.rum lablieaioi'". Mit Diplom ädc». 9, Jänner 1669 wurde S. von Kaiser Leo- pold zum Hofgeigenmachcr ernannt. S i ai- »er war nun 4? Jahre alt. Bis Hieher rei> ckcn seine glücklichen Tage. Nun bricht eine Reihe der widerwärtigsten Ereignisse üb».r den Arm?n herein, der zuletzt in, tobendem Wahnsinn endet. Zuerst trat der Jude Salo» mon Huebmer am 26. März 1669 wegen ooerwähnter Schuld klagbar gegen Stainer auf. Sia iner brsireitet den hohen Beirag diesrr Schuld, wo^on er im August 1667 einen Theil bereits abgezahlt, und spricht seinen nicht ungearündeien Verdacht aus, von dein Juden hintergangen worden zu sein. Viel empfindlicher traf ihn der Verdacht der Ketzerei. Tie lutherische Lehre hatte auch in Tirol Eingang gefunden, und Sta iner wurde, als de3 Verbrechens der Ketzerei oer« dächtia, im April l6li9 gesanglich eingezogen. >edr. 13. Juni 1878.) 7
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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