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Stalimene Stalio
Staj oder Stai, siehe: Stall.
Etalimene, Michael (Chef im Mi-
litär-Departement des k. k. Marine»Ober.
commandos und C.o mp ositeu r, geb.
zu Venedig im Jahre 4760, gest. cbd.
im Jahre 1828). Sein Vater, ein gebo<
rener Livornese, war Schiffslieutenant,
und auck der Sohn trat in sehr jungen
Jahren als Cadet in die Dienste der
Marine der Republik Venedig. Bald
gab er ausgezeichnete Proben seiner Tüch»
tigkeit und insbesondere bei der Erpe-
dition des Admirals Angelo Emo j^Nand
IV, Seite 33 j^ gegen Tunis. Bei dem
Sturze der Republik war er Capitän des
Kanonenschiffes Vittoria. das mit einer
besonderen Mission an die Küste Algiers
betraut war. Als nach dem Frieden von
Campo Formio Venedig in osterreichi»
schen Besitz gelangte, dachte man in
Wien noch nicht daran, die Herrschaft
auf dem Adriatischrn Meere, wie solche
die Republik ausgeübt, fortzusetzen. Die
Marine geiieth in Verfall; wenige Offi»
ciere genügten, um die etlichen Schiffe,
welche man beibehalten haue, zu com>
mandiren. Die Uebligen wurden ven>
sionirt; unter diesen befand sich Sta»
lirnene. I n dieser ihm aufgedrungenen
Ruhezeit kehrte S., der sich schon in
frühen Jahren mit Eifer der Musik zu-
gewendet und in derselben nicht ge>
wohnliche Fortschritte gemacht, zu seiner
Lieblingskunst mit erneutem Eifer zurück,
und da er Compositionstalent besaß,
schrieb er viel. und mehrere kirchliche
Tonstücke, welche in verschiedenen Kir»
chen Venedigs zur Aufführung gelangten,
fanden Beifall. Als Silvester Dan>
dolo sBo. I I I , S. 443) im I . 1803/6
einen Plan entwarf. Venedig gegen jeden
Angriff der französischen Waffen sicher-
zustellen, und bei dieser Gelegenheit uon der ihm gegebenen Erlaubniß, ältere
Marine'Ofsiciere wieder in den Dienst
aufzunehmen, Gebrauch machte, berief
er auch Sta l imene zur Dienstleistung,
von welcher Zeit an S. bleibend im
Dienste der k. k. Marine thätig war. 3an>
gere Zeit commandirte er ein Kriegs-
schiff, bis er im Jahre 1812 zum Ca-
pitän der ersten Compagnie des eben
damals in Venedig neu organisirten
Flottillenbataillons ernannt wurde. I n
diesem Dienste war S. wieder auf musi»
kalischem Gebiete thätig, da ihm die
Aufsicht über die Musikschule der Batail-
lons'Mustkbcmde war übertragen wor«
den, für welche er mehrere Compo»
fttionen niederschrieb. Im Jahre 1814
würd»: er zur Maline zurück übersetzt,
und diente nun als Commandant meh»
rerer Schiffe, die zu verschiedenen, mit»
unter wichtigen Diensten verwendet wur«
den. So machte er unter Anderem im
Jahre 1821 auf der Fregatte „Austria"
die Expedition mit dem Geschwader mit.
welches damals von der kaiserlichen Rc-
gierung in das Mittelländische Meer be>
ordert wurde. Nun wurde er zum Cor«
vettön-Capitän, darauf zum Fregatten»
Capitän und im Jahre 1827, nach Io«
hann Tician'S Tode, zum Vorstand
des Militär-Departements im Marine-
Oberkommando ernannt. Aber schon im
nächsten Jahre raffte den durch den
vieljahrigen anstrengenden Dienst in sei«
ner Gesundheit geschwächten S. der Tod
im Alter von 68 Jahren hin. Ob S ta»
l i mene's Compositionen auch im Druck
erschienen, ist mir nicht bekannt.
ci.n,Huant' a>uui. stuäii Ltoi'ioi (Vsno^ia,
1833, ?iotro Narütovicd, 8".) S. 42l.
Stallll, Bonagrazia (Francisca»
nermönch, aus Lesina in Dalma-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon