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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 123 -
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Stampfer. Simon nach dieser Zeit erschienenen, meist astro nomischen Arbeiten beweisen, im treuen Dienste der Wissenschaft verlebte. Als Lehrer hinterließ S., der stch mit ganzer Seele diesem Berufe hingab, ein unver« geßliches Andenken. Bei der Gründung der kaiserlichen Akademie der Wiffenschaf' ten im Jahre 4847 befand sich S.'s Name unter den (am 14. Mai) erster« nannten Mitgliedern, und im Jahre 4849 wurde S. von Seiner Majestät dem Kaiser mit dem Ritterkreuze des Leopoldordens ausgezeichnet. Schwere Schicksalsschläge trafen den Gelehrten, als er im Jahre 1850 seinen hoffnungs- vollen Sohn Anton in schon reiferen Jahren — 24 Jahre alt und bereits Adjunct eines Professors am polytechni- schen Institute in Wien — und seine jüngere Tochter Bet t i wenige Nocken spater durch den Tod völloi'. Die zweite Tochter 3 ouise, die einzige die ihm von drei Kindern blieb, ist die Gattin des Professors I . Herr. des Nachfolgers Stampfer 'S im Lehramte, geworden, dem wir bisher die ausführlichsten Nach- richten über seinen Schwiegervater ver« danken. S tampfer litt sein ganzes Leben hindurch an Schwerhörigkeit, in Folge eines Unfalles, der ihn noch als Kind getroffen, da ein schweres Holzstück auf seinm Kopf und Arm fiel. welch' letz» terer ihn gleichfalls viele Jahre hindurch empfindlich schmerzte. Sein Biograph schildert ihn als einen offenen, geraden, biederen Charakter, der, so strenge er in den Anforderungen gegen sich selbst, so milde in der Beurtheilung fremder Lei' ftungen war. Ein warmes Charakter« bild des Gelehrten entwirft Friedrich Kaiser in seinen unten angegebenen Er- innerungen: „Verstorbene und Lebende". Stampfer 's Zimmer war seine Welt, Alles, was ihn umgab, verarbeitete sein Stampfer, Simon denkender und unablässig forschender und untersuchender Geist. Seit 1826. also nahezu 40 Jahre, wodnte er in demsel- ben Hause Mieden. Taubstummengasse Nr. 64). in denselben Räumlichkeiten. Mit dem kleinen, an dem einen Fenster aufgestellten Paffage.Instrumente über- wachte er in ungezählter Menge oon Sterndurchgangen den Gang einer vor« züglichen, von Professor Arzberger conftruilten Pendeluhr. Die Objecte, die im Gesichtskreise seiner Fenster lagen, Thurmspitzeu, Mauerkanten. Blitzab' leiter, dienten ihm zu mannigfaltigen Versuchen und Messungen. I n seiner Wohnung maß er eine Basis, welche voi' der Mltte des ersten bis zur Mitte des siebenten Fensters reichte, mit schärfster Genauigkeit. Diese Basis bildeie eine wichtige Grundlage seiner Triangulirung von Wien. Durch Messungen an einem hundert Klafter entfernten Kerzenlicht bestimmte er die Große der Pupille am menschlichen Auge im Dunkeln und wies nach, daß dieselbe für eine vierzig Klafter entfernte StraßengaSlaterne schon ent> schieden kleiner ist, mit einer Sicherheit auf ein Zehntel-Linie. Gesimsrosetten an einem Hause in der Feldgasse dienten ihm für sein Passage.Instrument als zweites Azimuthzeicken. So wurde Alles, was ihn umgab, Mittel zu seinen Wissenschaft- licben Zwecken, mit dcnen er wichtige Resultate ehielte. Sein wissenschaftlicher, nacb seinem Fleiße zn bemessender, nicht unbeträchtlicher Nachlaß befinder sich im Besitze seines oben genannten Schwieger« sohnes und Biographen. Uebersicht der Schriften von Sims« Stnmpser. a) Selbständige Schriften. „Tabellen zum Hühenmesien mit dem Balometer, womit man leicht und ohne Logarithmen die Höhe so genau findet, als die Laplace'sche For> mel sie gibt" (Salzburg isi8. Duyle. 8°.). — „Logarithliusch « trigonometrische Tafeln
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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