Seite - 131 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
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Stanek, Iohanu ^
Neben seinem fachwissenschaftlichen Be«
rufe blieb S. 'auch den politischen Ange«
legenheiten seines Vaterlandes nicht fremd
und wurde im Jahre 1861 im Wahl«
bezirke Beneschau, Vlasirn und Neveklov
als Abgeordneter in den böhmischen
Landtag gewählt und von diesem in das
Abgeordnetenhaus des ReichSratbes ent>
sendet, in welchem er fast unbemerkt blieb,
bis eine Aeußerung des Dr. He in über
eine aufreizende Rede Rieger's den
Professor S tansk , der Dr. Hein's
Ausspruch gehört, veranlaßte, für seinen
Parteiführer einzustehen und Genug«
thuung zu verlangen, welcher Vorfall im
Abgeordnetenhause damals einigen Staub
aufwirbelte. Professor Stanyk aber
hatte nach der Weigerung des Dr. Hein,
seinen Ausspruch über Dr. Rieger zu»
rückzunehmen und Genugthuung zu geben,
erklärt, die Sache als eine persönliche Be-
leidigung aufzufassen und als solche ab-
machen zu wollen. Darm gipfelt S.'s
parlamentarische Thätigkeit im Reichs«
rathe, in welchem ermitRieger und
seiner Partei durch Dick und Dünn ging.
I m Jahre l863 übernahm S. die Re«
daction des föderalistischen Oppositions«
blattes „l»02or«. d. i. Die Wachsamkeit.
Von seinen übrigen im Druck erschienenen
Arbeiten sind anzuführen: „Hasns", d. i.
Dicktungen (Prag 1831)' — „Msmis
«-«soösonH /. 0 ?!6HoVS6^") d. i. Allge«
meine Chemie. I. Von den Nichtmetallen
(Prag 1858. Kober, ,'ji Abbildungen;
2. Aufl. ebd. 1863)'. — „1/ . O^ovs^
d. i. Von den Metallen (ebd. 4860, mit
44 Abbildungen; 2. Aufl. 1863), welche
auch das dritte, vierte und siebente
Heft
des Sammelwerkes n^lülnz'Llovä. Z^olk",
d. i. Die gewerbliche Schule, bilden. S.
arbeitete überdieß an einer umfassenden
Geschichte der Chemie, wovon er jedoch
nur daä Zeitalter der Alchemie vollendet ) Wenzel
hatte, und an einer analytischen Chemie,
welche auch Bruchstück geblieben.
Laä. Ris3si>, d. i. ConversationS'Iexikon.
Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger
(Prag 1859. I. 3. Kober. 3er..»«.) Bd. VIII,
S. 964. Nr. 3.
Stlltlök, Wenzel (Arzt und Fach.
schriftsteller, geb. zuIarp icebei
Schlan im Jahre 1804, gest. zu Prag
19. März 1871). Bauernsohn. Nachdem
er die Dorfschule seines Geburtsortes
besucht, kam er dann nach Leitmeritz und
Komotau, damit er daselbst die deutsche
Sprache erlerne, und von dort nach
Scklan, wo er die Gymnasialclassen be»
endete. Im Jahre 1824 begab er sich
nach Prag, um dort die philosophischen
Studien zuhören, nach deren Beendi«
gung er sich dem Studium der Arznei»
Wissenschaft zuwendete. Im Jahre 1832
erlangte er die medicinische Doctorwürde
und wurde Assistent an der Gebärklinik
des Dr. Anton Ioh. Ritter von Jung«
mann sBo. X, S. 316). Jedoch,noch
im nämlichen Jahre wurde er, nachdem
die Cholera in jener Zeit zum ersten
Male in Europa verheerend auftrat, als
Kreisarzt für die Dauer der Seuche an-
gestellt und verrichtete seine aufopfern«
den Dienste ein ganzes Jahr hindurch in
den Bezirken Nymburg, Turnau, Bilin,
Dowle. Im Jahre 1833 ließ er sich als
praktischer Arzt in Prag nieder. Im
Jahre 1833 machte er die Rigorosen
der Chirurgie. 1845 erhielt er einen
Ruf als Leibarzt des serbischen Fürsten
Alexander Karageorgewitsch. mußte
aber denselben in Folge seiner Familien«
Verhältnisse ablehnen. Im Jahre 1848
nahm er im Budiner Wahlbezirke die
Wahl in den böhmischen Landtag, und
dann zu Zlonic jene in den österreichi-
schen Reichstag an, in welchem er —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon