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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 134 -
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Seite - 134 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

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Stanig 434 Stanig Aber auch sonst war er für das Ge- deihen und die Wohlfahrt seiner kirch lichen Gemeinde unausgesetzt thätig. In- tereffan.t ist eS. wie er im Görzer Kreise — der Erste — die Kuhpockenimpfung einführte. Er übertrug nämlich, um den Abscheu und den Widerwillen so vieler gegen die Procedur des Impfens zu überwinden, den Impfstoff mittelst Heckendörnern. Selbst ein geschickter Gärtner und Obstbaumzüchter, suchte er für Obstzucht wie für andere ländliche Culturzweige überall den Sinn zu wecken und dieselben in seinen Gemeinden nach Kräften zu fördern. Als gelegentlich der französischen Invasion die Isonzo« brücke bei Canale abgetragen worden, war es Stan ig , der den Bau einer Nothbrücke anregte und mit Rath und That ihre Herstellung vollenden half. Da er selbst in verschiedenen mecha« Nischen Beschäftigungen, wie im Buch« binden. Holzarbeiten, Drechseln u. d. m. — Beschäftigungen, die er bis zu seinem Tode und im Alter zu seinem Nachtheile übte — sehr erfahren war. so zeigte er sich auch sonst noch als werkthätiger Rathgeber, der überall half und mit seinen Kenntnissen, wo es nöthig war. eintrat. I n seinem ganzen Wesen gottes« fürchtig. ja weise, ober dabei naiv, schloß er seinen amtlichen Bericht über die Hun- gersnoth. welche im Jahre 4817 jene Gegenden so schwer heimsuchte, welches Actenstück unmittelbar in die Hände des Monarchen gelangen mußte, mit den schlickten Versen: Uns drückt Noth > Franz! gib Brod ^ Sonst, o Gott > Schnel- ler Tod! Und der Kaiser, von dieser ein- dringlichen Bitte gerührt, gab schnell Brod, und behielt den würdigen Pri> ster im Gedächtnisse, denn schon zwei Jahre später. 1819, wurde der Ron- ziner Caplan zum Domherrn an der Görzer Kathedrale ernannt. Als Dom« Herr bethätigte S. nicht weniger seinen humanen Sinn, wie vordem als ein« facher Caplan. Im Jahre 1828 wurde er überdieß zum k. k. Schuloberaufseher ernannt. Nun befanden sich im Küsten- lande in damaliger Zeit die Schulen in den primitivsten Verhältnissen und daS ganze Schulwesen auf tiefster Stufe. Auch hier entfaltete S., soweit es in seinen Kräften lag, eine wohlthätige, freilich nur langsam Früchte tragende Thätig- keit. Ein besonderes Verdienst S.'s ist sein Antheil an der Gründung, Orga- nisirung und Zeitung des Görzer Taub- stummen-Institutes, in welcher Ange- legenheit er dem Görzer Fürstbischof Franz X.Vusch in >M. XVI, S. 164) in förderndster Weise zur Seite stand. Das Institut trat mit Anfang November 1840 ins Leben und wurde bis 1842 blos durch Gaben der Privatwohlthätig- keit erhalten. Im Jahre 1842 bewilligte der Kaiser dem Institute eine jährliche Unterstützung von 2150 fl. Innerhalb der ersten sieben Jahre betrug die An- zahl der aufgenommenen Taubstummen 34 männliche, 19 weibliche, zusammen 33. S t a n i g widmete dem Institute seine ganze Thätigkeit, und um stch ihm auS« schließend zuzuwenden, wollte der 73jäh> rige Greis seine Sckuloberaufseherstelle, die ihn doch stark in Anspruch nahm, niederlegen, als Director in das Taub» stummen «Institut übersiedeln, als der Tod die Ausführung dieses Vorhabens vereitelte. Auch an der Gründung des Görzer Vereines gegen Thierquälerei im Jahre 1842 hatte er wesentlichen An- theil und war fortan dessen Seele als Vorstandsstellvertreter. I n feinem Leben war er so schlicht, in seinen Genüssen so parsam, daß er von seinem nicht eben hoch dotirten Domherrngehalte ein Ca»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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