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Stankovsky 441 StankoVSky
nafium in der Prager Altstadt, danr
hörte er zwei Jahre Rechte, und nach«
dem sein Vater die Wirthschaft in Cal>
kovitze gekauft, wendete er
sich dem Stu
dium der Landwirthschaft zu. So ver<
lebte er behufs seines landwirthschaft'
lichen Studiums daS ganze Jahr 1863
auf dem Lande. Als aber Familimver
Hältnisse seinen Vater nöthigten, di<
Wirthschaft wieder zu verkaufen, begab
der Sohn sich
nach Prag. wo er im Jahre
1869 als Beamter in die Dienste der Ver-
ficherungSbank „Ziavig." eintrat. Doch
gab er schon in einiger Zeit diese Stelle
auf. verlobte sich im Jahre 1870 mit
der Tochter des Pilsner Theater-Direc
tors Paul Schwanda von Somöio
Md. XXXII, S. 276), widmete sich
nunmehr ausschließlich dem Schriftsteller
berufe und zunächst aus dramatischem
Gebiete. Seine ersten dramatischen Ar
beiten aus den Jahren 1863 und 1866.
mit welchen er sich auf das Präger ftän«
dische Theater noch nicht wagte, wur
den auf kleineren böhmischen Bühnen
öfter gegeben und in verschiedenen thea
tralischen Sammelwerken abgedruckt, so
in der von Pospischil verlegten öechi
schen Theater.Bibliothek (Divaäsliii Vi-
dliotskk) die einactigen Lustspiele »Via-
nidori v öeokaok", d. i. Die Branibor
in Böhmen (Heft 39); — „«raMs v
saek^", d. i. Spielt Schach (Heft 64);
— «Uusikkuti") d. i. Die Musikanten
(Heft 74); — „Nsni äoma«, d. i. Er
ist nicht zu Hause (Heft 73); — dann in
dem von Joseph Miku las Bote«
slavsky herausgegebenen Theater-Di-
lettanten (äivaäsliiiOokowik): „D2 ko
mäine") d. i. Jetzt haben wir ihn (Band
VI, Heft l). — Auf dem Prager Lan-
des'Theater debutirte er mit dem dra«
matischen Scherz „HH slovans!") d. i.
Auf, ihr Slaven. der am 2. Februar 1867 aufgeführt und auch im ober»
wähnten Oodotnik äivaäeini abgedruckt
wurde; und nun folgten rasch aufein-
ander am 14. Februar d. I . das Lust«
spiel „I^terarni nääennioi", d. i. Lite«
rarische Taglöhner. und am 11. April
d. I . der Schwank „vo Ldians", d. i.
Zur Wehr. Im Jahre 1868 brachte er
am Jahresschluß den Scherz „0 8?1-
vkLtrn", d. i. Am Sylvesterabend, (ab-
gedruckt in PoSpischil's Theater-Bi-
bliothek, Heft 118); — im Jahre 1869
schrieb er die dreiactige Posse: „NsäsMS
ss!", d. i. Wir geben nicht nach (in
PoSpifchil's Theater-Bibliothek. Heft
106), deren Aufführung auf der Prager
Bühne von der Polizei verboten wurde,
während sie auf dem Theater in Pilsen
und in der Schmichover Arena bei Prag
unter dem Titel: „Lop^ a soä?", d. i.
Zöpfe und Philister, mit Erfolg statt-
fand. Im Jahre 1871 kam seine Posse
„A>akonos", d. i. Rübezahl, im Som»
mer«Theater auf der Bastei und am
23. November «872 sein historisches
Drama „FsöT-ä«", d. i. Die Bettler, auf
dem Prager Quai^Theater zur Auffüh«
rung. Auch hat er in den letzten Jahren
eine Reihe größerer und kleinerer dra»
matischer Werke inS Oechiscbe übertra«
gen, welche theils auf den Theatern in
Prag, theils auf jenem in Pilsen zur
Aufführung gelangten und zum Theil
auch in den beiden vorerwähnten lhea-
tralischen Sammelwerken abgedruckt er»
schienen, so z. B. Moreto'S „Donna
Diana" (P o s p i s ch i l's Theater - Bi-
bliothek, Heft 86); — Calderon'S
„Leben ein Traum" (ebd., Heft 100); —
dessen »Arzt seiner eigenen Ehre", abge«
druckt in Ko b er'S Sammlung drama»
ischer Schriften (V^dor älHMHtiok^ok.
lpiLÜ) Heft 11); — Anzengr ub er's
„Pfarrer von Kirchfeld"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon