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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 143 -
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Seite - 143 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

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Stapf) Joseph 143 Stapfe Joseph seinem Streben, nach den besten Mustern sich zu bilden, unablässig thätig. Seit dem Jahre 1836 ist S. als Historien- und Bildnißmaler, dann als Restau« rateur und auch in mancher Bildhauer» arbeit in Linz thätig. Seine Arbeiten sind in verschiedenen Kirchen Oberöster- reichs, vornehmlich aber in der Stadt Linz zerstreut. Neben Originalen begegnet man darunter mehreren Kopien. Für die Kirche der barmherzigen Brüder in Linz malte er den „h. Johann de Grande" (den Kops nach einem Portrat auS Rom), den „h. Johann uan Hatt" und den „h. An- gustiu"; — für die Karmeliter« Kirche ebenda daS Altarbild in der Capelle der h. Mutter Gottes; — für die Kirche des Bürgerspitals in EnnS drei Altar- blätter; — für daS Franziskanerkloster ebenda einen Kreuzweg in großen Bil- dern; — für die Pfarrkirche in Hel» mannsödt einen Kreuzweg nach Füh. rich; — für die Kirche in Sierning und für die Vorstadtpfarrkirche in Steyr gleichfalls Kreuzwege. Von seinen Bild- hauerarbeiten sind zu nennen zwei über» lebensgroße Figuren: „Ner h. Narthllln- münz" und „Ner h. Joseph" für den von ihm selbst ausgeführten Hochaltar in Steinbach an der Steyer. Außerdem hat S. die Restaurationsarbeiten in vielen Kirchen Oberösterreicks ausgeführt. Christliche Kunstblätter (Linz). l«64. Nr. 3. Stapf, Joseph (Mathemat iker , geb. zu Perjen in der Tiroler Ge< meinde Landeck 28. Jänner 1762, gest. zu Innsbruck 16. October <809). Die Schulen besuchte er in seinem Va» terlande, wo er auch an der InnSbrucker Universität die philosophische Doctor« würde erlangte. Mit besonderer Vor» liebe wendete er sich den mathematischen Wissenschaften zu und bereitete sich auS denselben zum Lehramte vor. Zunächst wurde er zum Professor der praktischen Mathematik und Technologie, im Jahre 1792 aber zum ordentlichen Professor der KriegSwiffenschaften und zum außer« ordentlichen der Land« und Forstwissen, schaft in Innsbruck ernannt. I n dieser sei. ner Stellung wirkte er nicht nur unmiltel« bar in der Schule, sondern auch außerhalb deS KreiseS. in welchem zu wirken er zunächst berufen war. und zwar vornehm- lich unter dem Landvolke, mit welchem er viel und gern verkehrte. So z. B. liebte er es, oft seine Heimat zu besu« chen, waS besonders in seinen späteren Jahren geschah. Perjen ist eines der lieblichsten Dörflein im Oberinnthale. Dort zog er. wenn er in den Ferien sick einfand, die Bauern in seine Nähe und ließ mit ihnen in ein lebhaftes Ge> spräch über Ackerbau, Oekonomie, Obst. zucht und andere dem Bauer nahestehende Gegenstände sich ein. Er berichtigte und erweiterte durch seine volkSthüm- liche Darstellungsweise die Ansichten der Leute, die ihm ihr Vertrauen schenkten. Er erklärte ihnen, welchen Boden jede Fruchtgattung liebe, wie am besten die Viehzucht gedeihe, wie man die Obst« bäume veredeln müsse. Nicht selten brachte er physikalische Instrumente mit und klärte die Bauern über die geheimen Kräfte der Natur und über viele physi- kalische Erscheinungen auf. Einmal wollte er sie bereden, eine neue Wasserleitung zu bauen, welche daS Wasser aus dem Iüiii'irom in eine bedeutende Höhe hinaufbrachte, um es so zur Bewäffe« rung für Grundstücke in Anwendung bringen zu können. Zu diesem Ende stellte er einen sogenannten Rollhasvel in die Stube und erläuterte den Bau- ern daS Wesen dieser Maschine. Die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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