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^ Joseph Ambros Staps
auf den österreichischen theologischen
Lehranstalten und auch auf mehreren
des Auslandes als Vorlesebuch einge«
führt war. Die Titel der von S tav f
herausgegebenen Werke find:
tss ^—/p"" (Otzliixonti 1827, säitio
3'. idiä. 1833. 8". m^.; eäit. 4,
4836; Sält. 3 184l; säit. 6'. 1846,
Z" (Innsbruck 1832, Wag-
der klltlinlizchen Nirche" (Innsbruck
1832 ^Landshul, Krüll^. gr. 8".; 2. ver-
besserte Aufl. 1836; 3. verb. Aufl. ebd.
1842; 4. Aufl. ebd. 1846); — „
essi ^z'a?n!67iHi" (Lrixinay l 836, ^Vs-
^sr, 8".); — „Die christliche Maral. Zl5
Antwort unk tlie Frage: N)ll5 niir thun mnZZen,
nm in t>ü5 Ueich (Ollttes einzugehen. Ä Niinde"
(Innsbruck 1840—1842. Wagner, gr.
8".); eine zweite von I . V. Hoff«
mann besorgte und überarbeitete Auf-
läge dieses Werkes erschien nach S.'s
Tode unter dem Titel „Die christliche
Sittenlehre" in 3 Bdn. (Innsbruck 1848
und 1849, Wagner, gr. 8".); — „Ge-
Schichte i»r3 ultrn nnd nenen Ge5tnmente5. Fnr
die jVeiclll55igrn Schulen in GeZterreich"
(1840). S t a p f stellte sich in seiner
theoretischen und praktischen Moral den
Bestrebungen des sogenannten halben
Rationalismus, der unter den zeitgenös«
fischen deutschen Moralisten stark ver»
breitet ist, entschieden entgegen. Die
Grundsätze der Moral, wie jene der
Dogmlltik, leiter er aus den ewig wah-
ren Gesetzen der Offenbarung ab.
Staff ier (Johann Jacob), Das deutsche Tirol
und Vorarlberg, topographisch nnt geschicht-
lichen Bemerkungen u. s. w, (Innsbruck 1847,
Felic. Rauch. 80.). Bd. I , S. 233.
u. Würz back. bioa.r. Lerikon. XXXVII. ^( Staps, Friedrich Gottlieb (ein F a>
natiker. geb. 14. März 1792, erschos-
sen ;u Schönbrunn nächst Wien am
16. October 1809). Dieser unglückliche
Fanatiker, der durch seine unsinnige
That nicht unweseiülicken Einfluß auf
die Geschicke des Kaiserstaates geübt,
kommt nicht selten unter dem Namen
St raps vor' sein wahrer Name ist
Friedrick Gott l ieb Staps. der
auch S taapß und Stapz geschrieben
erscheint. Sein Vater Fr ied rich G ot!»
lieb Staps. der Sohn eines Land»
manneS aus dec Umgebung von Naum»
bürg an der Saale, wurde später
Prediger an der St. Othmarkirche in
Naumburg. Seine Gattin, des obigen
Friedrich Mutter, ist eine geborene
Wisl icenu 6 , die Tochter des IusiuS
Jacob Wisl icenus, Pastors im Dorfe
Schönburg bei Naumburg. Der Name
Wisl icenus Hai in der evangelischen
Kirche einen machtigen Klang. Ein jün»
gerer Bruder der Mutter unseres Staps
wurde nachmals Prediger in einer Ort»
schaft bei Leipzig und ist der Vater des
ehemaligen Predigers Gustau Wisli ' .
cenus. der als Verfasser freisinniger
relig-iöser Schriften, namentlich eines
Werkes über die Bibel, als ein Kam-
pfer in der evangelischen Kirche und
als Opfer seiner Ueberzeugung berühmi
ist. Die Muttev des jungen Staps war
in erster Ehe an den Wirth des Gast-
hofes „Zum Scheffel" in Naumburg an
der Saale verheirathet. Eines Tages
sangen die Schüler des dortigen Dom-
gymnasiums vor ihrem Hause, wie es
damals Sitte war. Die hübsche junge
Frau hörte dem Gesänge zu. Einer der
Sanger, der Schülcr Fr. G. Staps,
rief, als er die junge Frau erblickte, aus:
„Wenn ich mir einst ein Weib nehme,
eine solche Frau muß es sein, am lieb«
edr. 13. Juli 1878,1 10
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon