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iä) Simon 133 Starch
licben Gränzen der Monarchie aus der!
Feder eines Mannes stammt, der nie mit
den eigennützigen Loyalitätsschwindlern
gemeinsame Sacke gemacht, nie nach
Aemtern und Orden gehascht und so in
seiner unabhängigen Stellung sich ein
großes Vertrauen, eine starke Partei und
auch die Achtling seiner politischen Gegner
erworben hat. Vergleiche auch die Quelle
Nr. 2 über D avi d Starö evi 6.
Noch sind erwähnenswerth: l. Ein Simon
Staröevio (geb. zu ^itnik in Croatien im
Jahre l?86, gest. l858); er war Pfarrer und
zuletzt Canonicus zu Carlovago, einer See«
stadt und Militär-Communität am aoriatischen
Meere in der österreichischen Militärgränze.
Von ihm sind mehrere Schriften im Drucke
erschienen.- „Xi-atki nauk äüäoi-säui vsrku,
6u2H05tik 6ovlka, 22 ss^'kus", d. i. Kurze
Sittenlchre über die Pflichten des Menschen,
für Landleute (A^ram l8()7); — ^^ovg.
riöoüloviaa, ilirL^a, vo^uiäko^ ml2,äoLti
Icra^iäno^ xo^lou^ena«, d. i. Neue illyrische
Sprachlehre, für die heimische Soldaten«
jugcnd verfaßt (Tliest 1812, 8».); — ^Io2in.
5lova r<!'uo5>Iovicc», ili'i-sko-lranosök». 12 i^'s»
mkökogo pr6Ntz«6NH i. t. ä.", d. i. Mozin.
Neues illyrisch ' franchsiches Gcsprächsbuch,
aus dem Deutschen übersetzt u. i. w. (,'bd.
18!2, 8«) ; — ^?ur ^i-^.^ I3ukäl8tov2",
d. i. Drr Kreuzweg Christi (Spalato l8l3,
De Mciräii, 8<>.); — ^llomk^^s ils tumaösr^a
8v. Oviin^sla", d. i. Honnlien oder die
Ulberießuüg der h. Vuangelicn, zwei Bände
(Zara l8ä«, Battara. t>".); — «8vaFäI.!^a
pol)02Nüüt' i xrava 12 )^0vi<1 krsiit^'HNLlca",
d. i. Täglicke Andacht und die wahre chiist«
liche Beichte (Agram !864. n. Ä. 1dK3.
Zupan, 8".). Mehrercs hat er in Handschrift
hinterlassen; su eine illyrischc Grammatik,
Nebersetzungen dcr deutschen Ichrbüchei', wclcke
in den Volksschulen gebraucht werden, zwei
Bände Sonntags» uno einen Band Feier«
tagspredigten, eine Abhandlung über die
Trennung der morgen» und abendländischen
Kirche. ^ I l i rLka 6ita.nl:ll, 2«. ^oru^'s
8iniua2^'s, d. i. Illyrisches Lesebuch für Ober.
gymnafien (Wien l86U, Schulbücher'Verlag,
gr. 80.). Theil I I , S. 52.) — 2. Das poli'
tische Patteidlc,lt „Zukunft", ein in Wien
erschienenes Organ für nationale Interessen,
gedenkt im Jahre i8?0 eines Dr. David Starc-eviä. Dieser David Staröeviö.
ein Anhänger des Baron Rauch »Bd. XXV,
S. 38), 1869—1871 Banus von Croatien.
ließ im Jahre !870 eine Flugschrift erscheinen,
in welcher er gegen die damals in Scene
gesetzte Iellacic»Feier auftritt und die ihm
mißliebige Angelegenheit mit nichts weniger
denn Glacehandschuhen angreift. Or. Da»
vid Staräeu iä schreibt Ie l lac ic alles
Unheil und Unglück zu. welches seit 1848
die croatische Nation betroffen (!). Ie l lac ic
erscheint ihm als Verführer der Nation,
welcher die Freiheiten seines Landes, die
Rechte der Königreiche dem Oesterreicher»
thume opferte und um den Gesammtstaat
die Ketten der Knechtschaft schmiedete. Nach
Staroeoio war Ie l lac ic der personist'
cirte österreichische Egoismus, der elende
Söldner — wir citiren wörtlich — welcher
für feilen Judaslohn Land und Volk, fich
selbst, seine Ehre und Alles verkaufte, um —
einiqe Ordenskreuze zu besitzen, um eine
Gräfin zur Frau zu bekommen, um 400.000 fl.
Vlutgeld einzusacken (!)". Hier zeigt es sich,
wie politische Leidenschaft, gleich jeder ande-
ren, die Sehkraft trübt und eine ruhige
Erörterung der Thatsachen vereitelt. Nebn-
ssens erscheint es dem Herausgeber dieses
Lexikons, als ob dieser David Staröe-
viä und der obige Dr. Anton Staroe,
ui6 eine und dieselbe Person und nur die
Taufnamen nicht richtig angegeben wären.
^Zukunft. Or^,an für nationale, conftitu»
tionelle und volkswirthschaftliche Interessen
(Wien. Folio), vom 19. Mai 1870, Nr. !14:
„Das Pamphlet Staroeviä''.^
Starch, Rnpert (gelehrter Benedic»
tiner, geb. zu S al'^bnrg 13. Jänner
1700, gest. ebd. 1. März 1760). Nach»
dem er die Schulen in seiner Vaterstadt
Salzburg besucbt, trat er in das Bene»
diclinerkloster Admont in Steiermark, in
welchem er am 23. Juli 1720 die Ordens«
gelübde ablegt. Am 31. October 1743
erlangte er in Salzburg die Doctorwürde
und übernahm Anfangs November d. I .
das Lehramt deS Kirchenrechtes, wobei
er zugleich den Charakter eines geistlichen
Rathes erhielt. Nach sechsjähriger Tha.
tigkeit im Lehramte kehrte er in sein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon