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Starhemberg (Genealogie) 164 Starheniberg (Genealogie)
dorf. Carlspach und Waasen, Schaumburg
im Hausruckuienel (das Herzog Albrecht
mit dem Zopfe im Jahre 1380. als es noch
Graf Heinrich von Schaum bürg besaß,
hatte belagern und unter Anderem ein Fäh»
chen s. v. Menschenkoth in daS Schloß
hatte werfen lassen, nachdem der Graf mit
diesem „neuen Wurfgeschoß" den Anfang ge-
macht, in der Meinung, daß der Graf das
Zchloß vor Gestank werde verlassen und
Gnade suchen). Senftenegg, Malteserstift
Ztroham. Warenberg, Weißenberg. auS dem
^reihaus in der vorderen Schenkenstrahe in
Wien, Bergheim. Eschlberg im Mühloiertel.
Lichtenhaag, Untracht, Gneißenau. Gold«
wörth, Greiffenberg, Herrschaft Haus und
Fceistadt, Reichenstein und Griesing, Rot<
tenegg, Oberwallsee (die letzten vier alle im
Mühlkreise), WeiaelSdorf, Zöbing, Auerberg,
Auhof bei Linz, Freihaus in Linz Nr. 784
auf dem oberen Graben, Haagen bei Linz,
Lobenstein, Preittenbruck, Reichenau, Nie»
degg im Mühlkreise und Wildberg. Es mögen
wohl in jüngster Zeit einige Veränderungen
in diesem Herrschaften« und Güter-Compler vor
sich gegangen sein. jedoch im Wesentlichen ist
der Grundbesitz noch heute ein sehr ansehnlicher,
wenngleich durch Sequestration beschränkter.—
Was nun die ehelichen Verbindungen
und die Fr auen des Hauses Stardemberg
anbelangt, so begegnen wir nur Namen der
ersten Familien meist österreichischen Adels;
wir nennen von diesen: AuerSperg.
Vreuner, Ca pellen, Chuenring, Col>
loredo. Czernin. Dietrichste i n, Fünf<
kirchen. H ardegg, Herberstein. Ho<
henberg, Hoyos, Jörge r. Kaunitz.
Künig l , Kuefstein, Lamberg. Liech-
tenstein. Lobkowitz. Meggau. Neip.
perg. P ol l heim. Puchheim, Rinds»
maul . Roggendor f , Rosenberg,
Schär f fenberg. S c h w a r z e n b e r g .
Siernberg, Stubenberg, S a l m ,
Thürheim. Trauttmansdorf f . Weis«
senwolff, NelSperg, Wolken st ein,
Windischgrätz, Wurm brand. Zin<
zendorf; aber auch fremder Adel, wie z. B.
deutscher, belgischer, ungarischer, italienischer,
ist durch hohe Namen vertreten, wie z. B.
d'Arenberg, Beau for t 'Spont in , Ca<
vr iani . Col la l to Eszterhazy, Fug»
ger, Hamil ton. He ssen» R heinfe ls,
Karat sonyi, Kol lonitsch, Lannoy,
Nassau» Siegen, Päl f fy . Spinola.
Zichy. Thurz<5 u. A. — Daß die Dich« tung einem Geschlechte gegenüber, das einen
Ernst Rüdiger, einen Guido in seinen
Reihen zählt, nicht theilnahmslos geblieben,
erklärt sich wohl von selbst, und die Ver»
theidigung Wiens unter Ernst Rüdiger
ist wiederholt Gegenstand dramatischer Be»
arbeitung gewesen. So hat ein österreichischer
Poet. Namens Reinhold Eduard Hahn.
das historische Drama „Starhemberg oder
die Bürger von Wien" im Jahre 1863 »er«
öffentliche, und auch Fernand S tamm hat
im Pulte ein Drama „Graf Stavhemderg"
liegen. Ob nun der sicher hockpoetische Stoss
sich zunächst für dramatische Behandlung
eigne, wollen wir nicht näher untersuchen.
Uns dünkt er mehr für epische Behandlung
zu taugen. I n kleineren Poesien wurden
Reichard Guido und Ernst Rüdiger
gefeiert; wir nennen nur: „Den Tag uon
Salankemen" (l69l), worin Dr. Rudolph
Puff den Heldentod Reicharos von
Starhembern feiert; — „Guido von
Starhemberg. Wiens Fabricius l«83." Von
F. Pietzniag; — und eine zweite, dem»
selben Helden gewidmete historische Ballade
von Deinhard stein, und „Rüdiger von
Starhemberg" von Johann Gabriel Seid l .
Vereinzelt und episodisch treten Sprossen
dieses Hauses in verschiedenen epischen Dich«
tungen und in Romanen auf. — MueUen.
Schwerdl ing (Johann), Geschichte des
uralten uno seit Jahrhunderten um Landes-
fürst und Vaterland höchst verdienten theils
fürstlichen, theils gräflichen Hauses Starhem.
berg (Linz 1830. Joseph Ftichtinger's sel.
Witwe. 8".. VI und 400 Seiten und drei
Stammtafeln). Die chronologische, die ein-
zelnen Sprossen des Hauses in knappen
Biographien behandelnde Darstellung be°
ginnt S. 71 und leicht bis 4<il. Dann folgt
ein Verzeichniß der mit dem Hause Star-
hemberg verschwägerten Frauen bis 4t3>
und zuletzt von S. 42?—46U 27 Beilagen,
meist Abdruck alter Urkunden u. d. m. Das
Buch ist gut gemeint und auch mit einer
gewissen Gründlichkeit aber mit einer Ge-
schmacklosigkeit ohne Gleichen behandelt, und
jedenfalls als abschreckendes Muster, wie
solche Monographien nicht behandelt werden
dürfen, geschrieben. Gewiß ist es, daß die
Censur dem Verfasser Daumschrauben an.
legte, und er das Interessanteste, z. B. die
Haltung der Starhemberg gegenüber der
Reformation, zu deren entschiedensten An«
Hängern und Verfechtern sie zählten, mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon