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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 194 -
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Seite - 194 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

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Swrhemberg (Burg) 194 Starhemberg (Gruft) ten im Iah« 82.000 fl. Zins. Dabei hat das Freihaus nur zwei Stockwerke, könnte aber auf seinen starken Mauern vier bis fünf Stockwelke tränen, wodurch sick» die Zahl der Inwohner und die Höhe des Zin< ses vervier« oder verfünffachen würde, Gan, besonderes Interesse aber bietet das Freihaus dadurch, daß in demselben zum ersten Male Mozart 's unsterbliche „Zauberflöte" zur Aufführung kam. Im Freihause stand näm lich vormals ein Theater, das sogenannte Schikaneder'sche Theater, in welchem sich auch Sckikaneder's Wobnung mit einem ziemlich umfangreichen Garten befand. Am äußersten Ende dieses Gartens stand das aus Holz gezimmerte, ganz einfache schmuck« lose Lustdäuschen, worin Mozar t zu weilen und zu componiren liebte. Das Innere des« selben war sehr ärmlich möblirt, darunter zwei Stühle uralter Form. deren sich Mo» zart bediente. Den Plafond bildeten Em» bleme der Tonkunst. Hier hat Mozart , wenige Monate vor seinem Ableben, die „Zauberftöte" vollendet. Mit aller der Sache entsprechenden Pietät sorgte der Fürst Rü< diger Starhemberg für die Erhaltung dieses Häuschens. Als im Jahre 1874 die Kunde in die Oeffemlichkeit drang, daß das Freihaus verkauft werden sollte, bewarb sich dc>r damalige Vorstand der Intelnationalen Mozartstiftung Baron Sterne ct um das Häuscken, und thatsächlich schenkte es auch Fürst Cami l lo Starhemberg im gc< nannten Iabre derselben. Sorgfältig wurde das Haus zellegt und nach Salzburg trans» portirt. Daselbst wurde es, nachdem es län> gere Zeit an einer Mauer de» Mirabelgar» tens unbeachtet sein Dasein gefristet, im! Sommer 1877 auf dem Salzburg zum Theil einrahmenden Kapuzinrrberge aufge« stellt und am 18. Juli l877 feierlich er» öffnet. Die Stadtgemeinde hatte Grund und Boden für dasselbe gegeben, und vor dem Häuschen ward eine vom Vildhauer H ei l» mer modellirte Bronzebüste Mozart 's auf Kosten der Baronin Bertha von Schwarz aufgestellt. IV. Die Kurg Starhemderg und die Familien» grust der Starhemberg. Burgen des Namens Starhemberg in Oesterreich stnd drei zu verzeichnen. Eine in Oesterreich ob der Enns, früher meist Storchenberg. auch Starkenberg genannt, von den Vorfahren des Hauses Starhembera erbaut; die zweite in Nie« ocrösterreich näckst Wiener-Neustadt im so» genannten Piestingthale gelegene, meist Star» chenberg genannt, und bis Ende des zwölf, ren Jahrhunderts den Herren von Waldeck gehörig; die dritte, in Tirol gelegene, welche oft Starkenberg heißt. Nur die erstere hat auf das Geschleckt der Starhemberg Be- zug, die beiden anderen stehen zu demselben in keiner, als der zufälligen Namensbezie« hung. Daß die Starhemberg sich Herren von Steyer (äs sr^a) nannten, ist in der Genealogie bereits erwähnt. Der Erste, der sich Starhemberg nannte und schrieb, war G u n o a k a r s (It.) Sohn Gun« d atar (III.), welcher sich Ounclacksruä ä,a 6t.kl-k6md6i-F schrieb, und aller Wahrschein» lichkeit nach auS dem Grunde, um sich von seinem Vater, der sich HunäHoksrus cls 8t7i>H nannte, zu unterscheiden. Diese Beiden lebten um 1202. Diese Bezeichnung war also nur gewählt, einer Verwechslung zwi- schen Vater und Sohn vorzubeugen. Blci> bend nahm den Namen Starhembera erst Gundakar (IV.) an, und zwar nach dem in Oesterreich ob der Enns bei Haag erbauten Schlosse Starhewberg, nachdem sein Bruder Dietmar die von seiner Fa, milie bis dahin besessene Herrschaft Steyer durch Vergleich 6clo. 30. August 12l»2 an Otokar Herzog und Markgrafen von Mäh- ren abgetreten hatte. — Gin'e eigens nur für die Familie erbaute, einzeln für sich stehende Gruft, wie andere hohe Adelsge« schlechter oeS Kaiserstaates, besitzen die Starhemberg nicht. Einzelne Mitglieder dieses Hauses ruhen zerstreut in Wien, Hel« monsödt und an anderen Orten; aber im Jahre 1660 erbaute B ar tho l o m ä u c. ein Sohn Gundakars (XV.) und Anna SabinaS von Dietrich st ein. in der Kapuzinerkirche zu Linz- eine dem h. Franz Seraphicus geweihte (heut Krippencapelle genannte) Capelle und eine Erbgruft für sich und seine Nachkommen unter dem Kreuz« altare. Daselbst ruhen nun zahlreiche Spros» sen dieses HauseS, und der letzte der dort beigesetzten S ta rhem berge ist Graf Alo is Erasmus (gest. am 29. April 1784). Sohn des Grafen Heinrich Mari« mi l ian und Annas Gräfin Hoditz. DaS Iosephinische Verbot der Bestattung von Leichen in Grüften bestand bereits. AloiS Erasmus aber hatte sich von dem Quar« dian des Klosters eidlich geloben lassen, daß er ihn in der Gruft seiner Ahnen beisetzen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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