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Starhemberg) Camillo Heinrich 196 Starhemberg Camillo Heinrich
tung. 1864. Nr. »66. Morgenblatt: „Wap,
pensage der Starhemberg." — Die Sa i
so n. Zeitschrift für Pferdewesen (Wien. 4°.)
I. Jahrg. (<863). S. l l? : «Die Fürsten
und Grafen von Starhemberg." Von Ernst
Edler, von Franzenshuld.)
Starhemberg, Camillo Heinrich Fürst
(M i tg l i ed des Herrenhauses deS öfter
reichischen ReichSratheS. geb. 31. Iu l
1835), der gegenwärtige Chef der fürst«
lichen Linie, der einzige Sohn des
Fürsten Cami l lo Rüdiger aus dessen
Ehe mit Gu id ob ald in e von Stein«
m e tz. Die Mutter, die dem Knaben das
Leben schenkte, verlor in Folge dessen daS
eigene, denn schon wenige Wochen nach
der Entbindung erlag sie den Folgen der»
selben (19. August 1833). Fürst Ca-
mi l lo erhielt eine sorgfaltige Erziehung,
trat im März 5833 in die kaiserliche
Armee, welche er als Lieutenant wieder
verließ, und folgte nach dem Ableben
seines am 9. Juni 4872 verstorbenen
Paters demselben als erbliches Mitglied
des Herrenhauses, sowie als Senior der
Familie und Besitzer der sämmtlichen i„
Nieder» und Oberösterreich befindlichen
Familien-Fideicommiffe. Früher schon,
im Jahre t87l. hatte er als Abgeord-
neter im oberösterreichischen Landtage
eine Stellung eingenommen, welche ihn
von seinen aristokratischen Standesge«
noffen vollends schied, dabei aber als
gesinnungstüchtigen Anhänger der Ver.
faffung. als entschiedenen Vorkämpfer
des Fortschrittes im liberalen Sinne, ja
— Ulid das erregte eben die größte Auf.
regung in seinen Kreisen — als einen
treuen Anwalt der Demokratie erkennen
ließ. Im Landtage selbst wurde er durch
seine Haltung von solchem Einflüsse, daß
ihn derselbe in das Abgeordnetenhaus
deS österreichischen Reichstages delegirte.
Daselbst auf der Grafenbank kühl em- pfangen, nahm Fürst Cami l lo auf der
äußersten Linken in der unmittelbaren
NachbarschaftRechbauer's ^Bd. XXV,
S. 87) Platz und betheiligte sich eifrig
in der Budgetdebatte. Nach dem Tode
seines Vaters von seinem Rechte als erb-
liches Mitglied deS Heirenhauses Ge»
brauch machend, nahm er seinen Sitz in
der PairSkammer ein und gab seiner Ge«
sinnung in einer glänzenden und so frei»
sinnigen Rede Ausdruck, daß er. wie er
einerseits den Spott der Feudalen und
die Besorgnisse der Dunkelmänner, ander«
seits alle Hoffnungen im Kreise der An«
Hänger der Verfaffungspartei im Kaiser«
staate erweckte. Es geschah dieß Ende
der Marztage 1873, und. der Eindruck,
den seine Rcde allenthalben hervor»
brachte, war ein so gewaltiger, daß da«
mals ein verfassungstreues Blatt schrieb:
»SoweiteS in Oesterieich ein reichstreues,
deutsches Element gibi. namentlich aber
in Nien. schwebte in diesen Tagen der
Name Starhemberg ebenso auf Aller
Lippen, als in jenen, eine düstere Zeit
abschließenden Freudentagen, deren zwei-
hundertjährige Erinnerungsfeier wir ge-
rade in zehn Jahren (1883) begehen
werden." Im Frühling 1873 unternahm
der Fürst eine längere Reise nach Nord«
amerika. Auf der Fahrt über den Lorenzo»
ström war der Fürst mit der ganzen Reise-
gesellschaft nahe daran. d^S Opfer eines
Schiffbruches zu weiden. Der Steamec
„Algerian", auf welchem der Fürst mit
seinen Begleitern: Baron Werdern
und von Redt enbacher, in Gesellschaft
von 330 Passagieren sich befand, lief
nämlich in den höchst gefährlichen Strom»
chnellen nahe dem gefurchteren 8pUt
rook (gespaltenen Fels) fest und die Rei«
senden mußten die Nacht über in dieser
nichts weniger als gefahrlosen Lage auf
dem Schiffe verbleiben. Die amerikani-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon